05.09.2020 Fimbul Festival Bericht – Samstag

Nachdem der erste Festivaltag von einem tollen Wetter gesegnet war, ging der Samstag relativ kalt los, ein paar Regentröpfchen gab es oben drauf. Die Konzerte sollten erst um 15 Uhr beginnen, das gab genug Zeit sich vom Tag zuvor zu entspannen, Flanky Ball zu spielen und das Wetter abzuwarten. Obendrauf gab es die Möglichkeit (zumindest auf Campground A, vielleicht auch auf den anderen Campinggrounds, das wissen wir jedoch nicht sicher) sich am Morgen Frühstück beim örtlichen Fußballverein zu einem mehr als fairen Preis zu kaufen.
Und nachdem sich die Besucher am Freitag vorbildlich an die Regeln gehalten haben, ging es am Samstag mit einem guten Gefühl weiter.

 

Den Anfang machten Asarhaddon aus Magdeburg. Das Duo bestehend aus Christian Kirscher(Drums) und Christian Koss(Bass, Gitarre) bekommt seit 2017 Live die Unterstützung von Sängerin Anna und seit letztem Jahr auch von ihrem Ehemann Sebastian am Bass. Das Live-Quartet eröffnete den Fesivaltag mit einer guten Portion Black Metal. Gespielt wurden nur Songs aus dem ersten und grade einmal im Februar 2020 erschienen Album „Reysa“ gespielt, sogar fast in Albumreihenfolge. Die Mischung aus der typisch schnellen Spielart des Black Metals, jedoch mit atmophärischen Parts und den Growls von Anna die kaum einen größeren Kontrast zu ihrer zarten Sprechstimme ausmachen könnte, brachte schon die ersten Köpfe zum kreisen, ein wenig Nackenmuskeltraining muss ja auch sein, der Tag hatte noch einiges parat.

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Setlist Asarhaddon
01. Der Ursprung
02. Die Vergängnis erwacht
03. Ein wahrlich wirrer Ort
04. Pfad ohne Kehrt
05. Der Aufstieg

Nach einer Ladung Black Metal durfte es auch wieder ruhiger werden in der Burgruine, mit Räucherstäbchen auf der Bühne und einem Holzschild zur Dekoration konnte man sich schon ausmalen das nun etwas ganz anderes als eben kommt. Waldtraene sind für Dark Troll Fans nichts neues mehr, so bespielten sie das Festival bereits mehrfach mit in den letzten Jahren und boten mit ihrer heidnischen Liedkunst ein Kontrastprogramm zum harten Metal. Wer die Band nicht kannte aber die Musiker von irgendwoher kannte, hat wohl letztes Jahr Odroerir gesehen, bei der die beiden Musiker ebenfalls mitwirken. Mit Flöte, Akustikgitarre bewaffnet spielte das Duo eine 45 Minütige Show und den Besuchern die sich noch immer vorbildlich an die Regeln hielten, schien es zu gefallen.

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Mit Theotoxin beehrte eine weitere österreichische Band das Fimbul Festival. Die Band aus Wien spielt Black Metal und zeigt auch ganz deutlich das selbst bei Höchstleistung auf der Bühne, man die Maskenpflicht einhalten kann! 😉
Aber spaß beiseite!Mit dem neuen Album „Fragment : Erhabenheit“ im Gepäck, das eigentlich erst wenige Tage später veröffentlicht werden sollte spielte die Band auch kurzerhand den Großteil ihres Sets neue Songs. Das traf auf Anklang im Publikum!

Setlist Theotoxin:
01. Golden Tomb
02. Devoured by sin
03. Sanatory silence
04. Obscure divinations
05. Through hundreds of years
06. Philosopher

Mit XIV Dark Centuries standen wahre Urgesteine des Thüringer Pagan Metals auf der Bühne, die mit „Waldvolk“ erst kürzlich ein neues Album rausgebracht haben. Der Auftritt war gewohnt Energiegeladen und die Besucher begeistert, kein Wunder, so sind XIV Dark Centuries nicht nur eine Band die bereits seit Jahren besteht, nein. Es ist auch eine Band die Bereits oft das Fimbul und das Dark Troll Festival bespielt hat und somit im Publikum einige Fans vorfinden kann. Die Band spielte 5 Songs aus dem aktuellen Album.

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Setlist XIV Dark Centuries:
01. Intro
02. Zeit der Rache
03. Ich bin das Feuer
04. Auf zur Schlacht
05. Svava
06. Firrátan
07. Runibergun
08. Julenzeit
09. Skogafulka

Nach Einbruch der Dunkelheit hab es ein ganz besonderes Schmankerl für die Black Metal Fans: Die Münchener Black Metal Band Waldgeflüster mit ihrer „Femundsmarka“ zehn Jahre Jubiläumsshow, naja nicht ganz zehn Jahre. Diese war für nächstes Jahr auf dem Dark Troll Festival angedacht, wurde jedoch kurzerhand um ein Jahr vorverlegt, so spielte die Band auch das gesammte, in drei Kapitel aufgeteilte Album am Stück. Unterstützung bekammen sie an den Vocals von Philipp van Berlekom, dem Bruder des Sängers, der zusätzlich die Lyrics aus dem Intro und Epillg Vortrug, die man nur schriftlich im Booklet des Albums vorfinden vorfinden kann. Ein Fest für alle Fans der Band und alle die es an den Abend wurden!

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Setlist Waldgefluester:
01. Prolog: Aufbruch
02. Kapitel I: Seenland
03. Interludium I: Rast
04. Kapitel II: Steinwüsten
05. Interludium II: Nacht
06. Kapitel III: Fichtenhain
07. Epilog: Heimkehr

 

Nach einer kurzen Pause ging es mit den Saarbrückern The Spirit weiter! Gleich mit den ersten Tönen zeigen sich die harten Züge auch Black und Death Metal. Die Band zeigt in Ihrer Musik einige schnelle Tempowechsel und geht auf der Bühne selbst gut ab und das steckt auch das Publikum an! Und das ist auch gut so, denn zu der späten Stunde ist es kalt geworden, sodass die meisten Besucher sich spätestens jetzt in warme Jacken eingepackt haben. Ohne Frontallicht und fast ohne Ansagen bringen The Spirit das Set durch, das sechs Songs vom aktuellen Album „Cosmic Terror“ enthält. Dieses ist im übrigen letzten Februar erschien und landete in den deutschen Album Charts! Nach zirka einer Stunde Black/Death Gedräsche geht es mit der vorletzten Band weiter.

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Setlist The Spirit:
01. Strive for Salvation
02. Serpent as Time Reveals
03. Cross the Bridge to Eternity
04. Pillars of Doom
05. Repugnant Human Scum
06. Illuminate the Night Sky
07. The Wide Emptiness
08. Cosmic Terror
09. The Clouds of Damnation

Kommen wir nun zu Finsterforst. Das Sextett aus dem Namensgebenden Schwarzwald spielte bereits letztes Jahr am selben Ort, nämlich dem Dark Troll Festival auf, damals kurz vor Release ihres aktuellsten Albums „Zerfall“ von dem sie auch drei Songs spielten, die wohl jedoch ein wenig gekürzt wurden, wenn wir bedenken das die Band das letzte Album mit 5 Songs komplett ausfüllen konnte. Und obwohl die Band in der Sechserbesetzung startete, kam auch sehr bald Unterstützung auf die Bühne, der gute Stef von Jörmungand, der dem Sänger Oliver zugegeben nicht nur sehr ähnlich sieht, nein, der sogar des Öfteren mit ihm verwechselt wird. Das Publikum fand gefallen daran und war sehr Textsicher bei den Songs, besonders bei „Zerfall“ und „Mach dich Frei“ machte sich dies bemerkbar. Die tolle Interaktion mit dem Publikum sorgte für extra Spaß beim Auftritt, ein würdiger Headliner.

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Setlist Finsterforst:
01. Nichts als Asche
02. Fluch des Seins
03. Zeit für Hass
04. Wut
05. Fremd
06. Zerfall
07. Mach Dich frei

Und dann ging es so langsam aber sicher zu Ende. Die letzte Band des Tages, Totenwache, ließ es noch einmal so richtig Krachen. Die Black Metal Band aus Hamburg erhöhte das Spieltempo massiv, das Publikum das sich um diese Uhrzeit noch nicht im Zelt verschanzte hatte die letzte Chance nochmal die Mähne richtig kreisen zu lassen! Die Band brachte auch letztes Jahr erst ein neues Album raus und dieses ein Re-Recording einer Split aus dem Jahr 2018. Die Band spielte bis um 1 Uhr Nachts, kurz darauf schlossen auch die Tore der Burgruine in Bornstedt.

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Fazit:
Das Jahr 2020 ist wahrlich kein gutes Jahr für die Live-Musik. Umso schöner ist es das es Veranstalter gibt die das fast Unmögliche möglich machen! Das Team des Fimbul Festivals hat grandiose Arbeit geleistet und nicht nur ein tolles Line-Up auf die Beine gestellt, sich auch toll und gewissenhaft drum gekümmert das sich jeder an die Regeln hält, aber auch ein riesiges Lob an die Besucher die sich eigentlich durchgehend an die Spielregeln hielten! Das ermöglichte in der Corona-Kriese eins der wenigen Festivals in Deutschland. Zudem kann man festhalten das sehr viele Bands spielten die erst kürzlich ein neues Album veröffentlichten, das ist in der jetzigen Zeit besonders hervorzuheben, denn besonders viele dieser Bands verkaufen ihre Alben am besten auf den Konzerten, die dieses Jahr zum großen Teil ausfielen..
Ich hoffe das nächstes Jahr sich die Lage beruhigt. Ich hoffe das nächstes Jahr das Dark Troll Festival regulär stattfinden darf aber auch dass das Fimbul nicht wieder in der Versenkung verschwindet. Auf Bald und denkt daran: es ist viel Möglich wenn alle mitmachen!

Über Roksi 521 Artikel
Roksana Helscher, Fotografin und Redakteurin. Seit 2016 bei Dark-Art dabei, ein Teil der Chefredaktion und das Mädchen für alles. Seit meinen ersten Konzertfotografie-Gehversuchen in 2011 bis heute unterwegs und versuche das Geschehen auf großen und kleinen Bühnen zu dokumentieren.

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