19.03.2022 Subway to Sally in Andernach (JUZ) bei der HEY! Tour

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HEY!
Subway to Sally gehen wieder auf Tour! Frühjahr 2020 sollte es soweit sein, dann kam Corona. Die Tour wird verschoben, man ist guten Mutes, dass es 2021 stattfinden kann. Aber leider ist dies nicht der Fall. 2022 soll es dann endlich soweit sein. Und das ist es! Auch wenn ein wenig anders, als anfangs gedacht. Die zweite Tour zum 2019 erschienenen HEY!-Album startete nach einigen Verlegungen nun doch in Andernach und zieht zwei weitere Konzerte im ersten Halbjahr 2022 mit sich, alle anderen Termine folgen nun doch im Herbst.

Das Set dieser Tour fühlt sich erfrischend anders an, die Band hat die Setlist der letzten Tour ein wenig durcheinander gewürfelt, Songs wie Knochenschiff, Für Immer und Wenn Engel hassen von der Liste geschmissen und stattdessen Mephisto wieder eingepflegt, insgesamt fällt die Setlist ein wenig kurz aus, was allerdings auch dem Corona-bedingten Fehlen des Drehleierspielers und Gitarristen Bodenski zu verschulden ist. Auch zu erwähnen sei, dass dieses Konzert unter 3G und Maskenpflicht stattfinden durfte. Das Konzert begann mit Alles was das Herz will, eine tolle Symbolik nach der langen, fast konzertfreien Zeit und was will schon das Herz mehr als eine rappelvolle Konzerthalle voller Leute, die richtig Bock haben? Genau, nichts. Das JUZ war zum Bersten voll und nicht nur die Stimmung heizte es ordentlich ein, auch die Temperatur in der Halle. Nach den ersten 3 Songs (Alles was das Herz will, Königin der Käfer und Bis die Welt auseinanderbricht), die vom aktuellen Album sind, ging es wieder mit einer Reihe an Songs, die hauptsächlich aus Klassikern bestand, weiter, angeführt von dem Kleid aus Rosen, das noch immer nicht welken möchte, weiter mit Unsterblich, Tag der Rache, das perfekt zu der latenten Weltuntergangsstimmung der letzten 2 Jahre passt, sowie der Schwarze Szene Hymne Eisblumen. Auch der gute alte Mephisto ließ von sich hören und die Leute hatten sichtlich Spaß an dem Set.

Das Lied Falscher Heiland wurde vom Sänger Eric Fish in Bezug auf die aktuelle Situation erwähnt, denn Genug ist genug, ein Lied, das 2001 erschien und sich metaphorisch in religiösen Phrasen auf George W. Busch und seine Politik bezog, passt auch zu den aktuellen Vorkommnissen in der Ukraine. Ein sehr emotionales Thema und man spürte eine gewisse Energie dabei.

Bei Besser du Rennst ergab sich sogar ein kleiner Circle Pit. Das Set endete, wie die letzten Touren bereits, mit Ausgeträumt, einem der Songs des neuen Albums aus dem Dreigespann an Songs, die aber nicht mehr als Medley gespielt werden.
Nach einer kleinen Pause ließ sich die Band mit dem altbekanntem Pfälzer Kinderlied Julia und die Räuber zurück auf die Bühne rufen, so spät war es jedoch noch nicht. Natürlich fehlten zu dem Zeitpunkt noch ein paar Dauerbrenner, die noch nachgeholt werden mussten, wie die obligatorische Sieben und die beiden Tänze. Das Set endete dann kurz vor 22 Uhr mit lauten „Blut, Blut Räuber saufen Blut“-Gesängen, wie es sich für ein Subway to Sally Konzert gehört. Ein Gefühl wie früher, mit dem kleinen Unterschied, dass die Besucher eine Maske tragen mussten, ein Konzertgefühl, das viele seit 24 Monaten vermisst hatten.