Bericht: 20 Jahre Boiling Blood in Schifferstadt

Am 11.11.2023 ging es wieder einmal nach Schifferstadt in den Jugendtreff „Musikschopp“. Der Anlass war diesmal ein ganz besonderer, denn Boiling Blood luden zu ihrer 2o-Jahre-Jubiläumsfeier ein. Um dem ganzen Abend einen würdigen Rahmen zu verpassen, wurden gleich drei weitere Bands mit an Bord geholt: Cravion eröffneten die Feierlichkeiten, gefolgt von Virocracy aus Stuttgart, sowie den Altmeistern Gomorrha aus Frankenthal. Lasst uns nun einmal auf einen Abend der ganz besonderen Art zurückblicken:   

 

Cravion:
Zum Einstieg in die Feierlichkeiten gab es groovigen Death Metal aus dem Hause Cravion geboten, das dank neuer Maske sogar optisch wieder einiges zu bieten hatte. Acht Songs umfasste ihr heutiges Set, die auch in vierfacher Ausführung auf ihrer Debüt EP The Awakening vertreten sind. Wie schon vor gut einem Monat auf dem Waldpark Open Air konnten Cravion auch heute den ersten Moshpit des Abends entfachen. Schon jetzt war der Bereich vor der Bühne sehr gut gefüllt und Zuschauer wie auch Musiker hatten ihren Spaß an dieser ersten Performance. Der Auftritt insgesamt war äußerst souverän, wenn auch aus fotografischer Sicht sehr sehr dunkel.

Setlist Cravion

  • Intro
  • Bad Church
  • Hate
  • Reapers Scythe
  • Metalforce
  • Blood Red Sky
  • Taliban Moshpit 
  • Metalhead

Virocracy:
Dunkel war’s, der Death Metal knüppelte böse. Als Zweites betraten Virocracy aus Stuttgart die Bühne und brachten ein technisch hochwertiges Set mit sich. Sechs Lieder, die allesamt richtig Spaß machten und auf Grund der modernen Spielweise nicht selten Deathcore ähnliche Elemente von der Leine ließen. Die Band um Sängerin Anika kam beim Publikum sehr gut an und wusste definitiv zu überzeugen. Ihre Songauswahl bot dabei vier Vertreter ihres aktuellen Albums Ecophagia und mit Dysplasia und Solitude zwei Vertreter des Vorgängers Irradiation. Wie schon zuvor Cravion boten uns auch Virocracy einen sehr souveränen Auftritt und machten definitiv Lust auf mehr.

Setlist Virocracy

  • Devolution
  • Dysplasia
  • Arboreal Sleep
  • Befallen
  • Solitude
  • Uproot

Gomorrha:
Der Death Metal blieb vorherrschend und mit den Frankenthalern Gomorrha wurde es nun so richtig, richtig Old School. Doch der Start verlief anders als geplant: der Musikschopp verfügt über eine Zeitschaltung die nach 10 Stunden den Strom der Technik ausschaltet und somit den Opener Nuclear War überraschend unterbrach. Nachdem alles behoben war konnte es so richtig losgehen. Ein fieser, drückender Bass, rasiermesserscharfes Riffing, Blast Beats und dämonische Vocals sorgten für einen der besten Auftritte Gomorrhas die ich bisher gesehen habe. Ein Set ausgestattet mit einer feinen Mischung aus alten und neuen Songs brachte so manches Haupthaar in Wallung. Da blühte die schwarze Seele in all ihrer Pracht, das war zum Niederknien.
Zum letzten Song Doomed Mankind betrat in gewohnter Manier das Warbeast die Bühne und setzte einen weiteren Höhepunkt. Gomorrha, die neuerdings und in weiterer Zukunft als Trio auftraten, hinterließen an diesem Abend in allen Punkten einen bleibenden Eindruck.

Setlist Gomorrha

  • Nuclear War
  • Before the Storm
  • Vicious Circle
  • Evil in the Eye of the Beholder
  • Control
  • Last Hope 
  • War
  • Breeded Flesh
  • Stillborn
  • Doomed Mankind

Boiling Blood:

Dann war es an der Zeit für den großen Jubiläumsauftritt: unter Anmoderation von Cravion-Sänger Daniel betraten Boiling Blood die Bühne und boten uns ein Set in rekordverdächtiger Länge. Aber der Reihe nach. Der erste Teil der Show stand ganz im Zeichen ihrer beiden Veröffentlichungen Lost Inside a Morbid World und Prypjat, mit Thrash-Granaten wie Burning Decision oder Follow the Lie wurde uns aber mal so richtig eingeheizt. Die Band hatte im Vorfeld ein Special Set mit Special Guests angekündigt und dies wurde natürlich auch eingehalten: so bliesen sie uns ein Cover des Slayer-Hits Black Magic durch die Gehörgänge, während der letzte Teil der Liste aus einer guten Portion älterer Boiling Blood Hits wie Replication oder Just a Question… bestand. Zum krönenden Abschluss coverten sie noch das Intro der beliebten Kinderserie „Wickie und die starken Männer“, musikalisch war das ein großartiger Auftritt in allerbester Boiling Blood Manier. Wie bereits erwähnt, stand dabei eine wechselnde Besetzung an Musikern auf der Bühne: im ersten Block holte Sänger Peter seine Tochter Maia als Gastsängerin auf die Bühne, im zweiten Block durften die ehemaligen Mitglieder Jochen (Gitarre) und Astrid (Bass) mitwirken. Außerdem gaben sich Jana, Sängerin der Band Scars of Violence, sowie „Massl“ von Neon Zeon die Ehre. 

Setlist Boiling Blood:

  • Prypjat
  • Devoured
  • Morbid Delusion
  • Follow the Lie
  • Burning Decision
  • Crypts of Lechery
  • The Curse of Oblivion
  • The Evil Inside
  • Survive
  • Traitor
  • Emerged from Blood
  • Black Magic (Slayer Cover)
  • Creeping Death
  • Impostor
  • God Seeker
  • Replication
  • Angel of Vengeance
  • Only the Dead Survive
  • Just a Question…
  • Wickie 

Alles in allem wurde die Jubiläumsshow mehr als würdig begangen, was noch im März krankheitsbedingt ausfallen musste, konnte endlich nachgeholt werden. Vier Bands, die jede auf ihre Art und Weise zu 100% ablieferten sorgten für ein tolles Programm und es war klasse, eine Menge bekannte Gesichter zu sehen. Der Trip nach Schifferstadt hat sich also einmal mehr so richtig gelohnt und an dieser Stelle noch ein ganz offizielles „Herzlichen Glückwunsch zu 20 Jahren Boiling Blood!“ 

 

 

 

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