Konzertbericht: Dark Tranquillity auf Endtime Signals European Tour 2024

Derzeit befinden sich die Schweden Dark Tranquillity anlässlich ihres neuen Albums Endtime Signals auf großer Europa-Tour und vermelden dabei reihenweise „Sold Out“. So auch am 22.11. im Karlsruher Substage. Begleitet werden sie auf der gesamten Tour von den mächtigen Moonspell aus Portugal, den finnischen Meistern Wolfheart und den deutschen Shooting-Stars Hiraes. Das Ganze versprach ein großer Abend zu werden, hatten doch auch Hiraes und Wolfheart jüngst neue Alben auf den Markt geworfen. Bei frostigen Temperaturen öffnete das Substage pünktlich seine Pforten und eine gut gelaunte Security machte sich an die Arbeit. Relativ kurz nach Einlass machte auf einmal das Betriebssystem von Eventim Probleme und dieser verzögerte sich für entsprechende Ticket-Besitzer um einige Minuten. Nun aber zum Musikalischen: 

 

Hiraes:
Bereits kurz vor 19 Uhr verdunkelten sich die Lichter in der Halle und die erste Band des Abends betrat die Bühne. Dachte sich so mancher „Moment, die Musiker da oben kenne ich doch“, so ist dies weniger verwunderlich: handelt es sich bei Hiraes nämlich um die ehemaligen Musiker von Dawn of Disease, die sich Britta Görtz von ex Cripper und Critical Mess als Frontröhre geschnappt haben. Gemeinsam servierten sie uns Songs ihres aktuellen Albums Dormant und überzeugten auf ganzer Linie.

Britta schaffte immer wieder Mitmach-Momente, die vom bereits prächtig gefüllten Substage dankend angenommen wurden. Mit Through the Storm oder We Owe No One rissen sie ordentlich ab und waren ein mehr als würdiger Opener. Beim abschließenden Undercurrent bewies Britta außerdem, dass die eine hervorragende Clean-Stimme hat.  Willkommen im Melodic-Death-Metal Himmel.

Setlist Hiraes

Through the Storm // About Lies // We Owe No One // Dormant // Undercurrent

Wolfheart:
Als Zweites gab es Besuch aus dem hohen Norden. Wolfheart aus Finnland waren an der Reihe und hatten ihr aktuelles Album Draconian Darkness in der Reisetasche. Von diesem bekamen wir Evenfall, Burning Sky und Grave zu hören. Die Band um Frontman Tuomas Saukokken spielte sich nach und nach regelrecht in einen Rausch und kredenzte uns den nächsten Melo-Death-Leckerbissen. Auch hier hatte das Publikum seine Freude und machte eifrig mit.

Gegen Ende des Sets formierte sich auch der erste Moshpit, der zum krönenden Abschluss um eine interessante Mischung aus Wall of Death und Circle Pit ergänzt wurde. Nach anfänglich dünnen Soundgewänden zündete diese Performance von Lied zu Lied immer mehr und endete als brachiale Meisterleistung.

Setlist Wolfheart:

Strength and Valor // Zero Gravity // Burning Sky // The Hunt // Evenfall // The King // Grave  

Moonspell:
Anschließend wurde Portugal auf die Landkarte des Abends katapultiert. Moonspell waren am Zuge und sorgten mit ihrer Mischung aus Dark-und Gothic-Metal für mich persönlich für eine positive Überraschung. War ich anfangs noch skeptisch, konnten sie mir schnell gefallen. Wenn man sich darauf einlässt und dem Ganzen eine faire Chance bietet, ist das durchaus interessant. Musikalisch fielen sie zwar etwas aus der Reihe, doch das störte wirklich niemanden.

Mit einem Keyboard ausgestattet erzeugten Moonspell eine ganz eigene Stimmung, die sich aus einer gesunden Portion Härte, Melodie und Atmosphäre zusammensetzte. Ja, stellenweise hatte es sogar etwas Erhabenes. Besagtes Keyboard wurde zu Finisterra durch eine zweite Gitarre ersetzt und leistete ansonsten einen wertvollen Beitrag. Insgesamt boten sie uns ein elf Songs starkes Set, das von vorne bis hinten wohldurchdacht war. Zum vorletzten Lied Alma Mater erstrahlte das Bühnenlicht in den Farben der portugiesischen Flagge und ein sehr cooler Auftritt endete mit einem gemeinsamen Klatsch-Outro aller Beteiligten. 

Setlist Moonspell:

Opium // Awake! // Extinct // Night Eternal // Finisterra // Everything Invaded // The Future is Dark // Nocturna // Breathe (Until We Are No More) // Alma Mater // Full Moon Madness 

Dark Tranquillity:
Dann war es Zeit für den großen Headliner und Dark Tranquillity hatten sich einiges vorgenommen: neben ihrem neuen Album Endtime Signals hatten sie eine Menge Songs quer durch die Diskografie vorbereitet und spielten neben offensichtlichen Klassikern auch einige Songs, die sie schon sehr lange nicht mehr oder noch nie gespielt haben. Ab Unforgivable an vierter Stelle kam auch der Moshpit so richtig in Fahrt und feierte eine Riesenparty. Mikael Stanne war zwischen den Songs immer wieder sichtlich geflasht von der Begeisterung des Publikums und erwähnte, dass Karlsruhe als allererste Station der Tour ausverkauft gewesen ist.

Untermalt mit beeindruckenden Videotafeln spielten sich Dark Tranquillity durch ein 18 Songs umfassendes Set, bei dem Klassiker wie ThereIn, Atoma, Final Resistance oder auch das abschließende Misery´s Crown nicht fehlen durften. Vom aktuellen Album bekamen wir unter anderem Not Nothing, Shivers and Voids oder das einleitende The Last Imagination geboten und auch diese Songs zündeten äußerst gut. Alles in allem war das ein sehr souveräner Auftritt, der absolut zu gefallen wusste und von den Fans frenetisch gefeiert wurde. Bassist Christian Jansson sorgte nach dem Konzert noch für einen schönen Moment, als er von der Bühne kam, um sich persönlich bei zwei Fans im Rollstuhl zu bedanken. 

Setlist Dark Tranquillity:

The Last Imagination // Nothing to No One // Wayward Eyes // Unforgivable // Hours Passed in Exile // The Dark Unbroken // Final Resistance // Cathode Ray Sunshine // Atmoa // Shivers and Voids // Not Nothing // Empty Me // Our Disconnect // Phantom Days // ThereIn // The Wonders at Your Feet // Lost to Apathy // Misery´s Crown 

Bericht: Niklas
Bilder: Steffi

 

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

 

 

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