
„17 Uhr, 36 Grad“ oder so ähnlich könnte es wieder heißen dieses Jahr auf dem Traffic Jam, welches am 18. und 19. Juli stattfindet. Und man kann eigentlich sicher sein, dass genau dieser Text Samstagabend von der Hauptbühne ertönen wird, wenn der dortige Headliner spielt. Aber zunächst einen Schritt zurück.
Ja genau, das Traffic Jam, der geilste Stau der Welt, findet wieder statt, quasi ein Jahr später als letztes Jahr, wegen den beweglichen Sommerferien in Hessen diesmal aber nicht zum Anfang derselbigen, sondern mitten drin. Aber es wird heiß und es wird Metalcore-lastig.
Das Line-up am Freitag
Los geht es am Freitag mit Corbian, Invoke, Dear Fiend, Tag My Heart, Leave und Blacktoothed.
Anschließend geht es dann mit den Saarländern von From Fall to Spring weiter. Sie kombinieren Post-Hardcore mit Nu-Metal-Einflüssen und melodischen Hooks. Gegründet 2008, hat sich die Band spätestens mit ihrem Debütalbum Rise einen festen Platz in der modernen Metal-Landschaft erspielt. Ihre energiegeladenen Liveshows und eine starke Präsenz auf Social Media haben ihnen eine treue Fanbase beschert. Auch beim deutschen ESC-Vorentscheid machten sie mit ihrem Song Draw the Line auf sich aufmerksam. 2025 steht ihre erste internationale Tour an – ein konsequenter nächster Schritt für eine Band, die längst über den Geheimtipp-Status hinaus ist. Und nach 2023, sind sie nun dieses Jahr wieder auf dem Traffic Jam.
Artemis Rising aus Hamburg, letztes Jahr noch als vorletzte Band auf der Hauptbühne, ist auch dieses Jahr wieder am Start, diesmal aber als Headliner. Sie stehen für eine moderne Interpretation von Metalcore, angereichert mit elektronischen Elementen. Seit 2013 aktiv, veröffentlichte die Band 2018 ihr Debütalbum Ascension und tourte damit quer durch Deutschland. Mit der EP Soul Alchemy und einer Reihe audiovisueller Releases haben sie ihren Sound weiterentwickelt und visuell aufgeladen. Ein Wechsel am Mikrofon brachte frischen Wind, ohne den charakteristischen Stil zu verlieren. Wer auf atmosphärischen Metal mit elektronischer Kante steht, sollte Artemis Rising im Auge behalten.
Das Line-up am Samstag
Am zweiten Tag, dem Samstag, geht es etwas ruhiger los: Es beginnen Die netten Jungs von nebenan, Chris Blackburger, Friends Don’t lie und Off Lights, bevor es dann mit der King Nugget Gang Metal Rap gibt und es härter wird. Ghosther und Lifespark ergänzen den Tag, bevor es dann mit XO Armor zu den Headlinern über geht.
XO Armor aus Koblenz inszenieren sich als postapokalyptisches Sound-Konstrukt irgendwo zwischen Metalcore, Sci-Fi und Wahnsinn. Ursprünglich unter dem Namen CODA gestartet, wurde das Projekt 2021 in XO Armor umbenannt – samt neuem Konzept und brachialem Sounddesign. Mit Songs wie Rex, Asteroid oder Carno erschaffen sie ein cineastisches Klanguniversum, das sich nicht an Konventionen hält. Ihre Live-Auftritte sind ebenso intensiv wie ihre fiktive Mythologie rund um die Insel „Nublar“. Wer sich auf das Experiment einlässt, wird mit einem audiovisuellen Erlebnis belohnt, das seinesgleichen sucht.
Zum Schluss kommt dann The Butcher Sisters, die 2019 noch mitten am Nachmittag gespielt hatten. War es damals vielleicht sogar 17 Uhr und 36 Grad? Wer weiß, ob sie die Inspiration für ihr Lied Baggersee aus genau diesem Tag gezogen haben. Seit ihrer Gründung 2011 in Mannheim mischen The Butcher Sisters die Szene mit einer Mischung aus Beatdown Hardcore, Deutschrap und Metal auf. Die Band setzt auf rohe Energie, provokante Texte und eine gehörige Portion Selbstironie. Mit Trainingsanzug-Ästhetik und brachialen Live-Shows persiflieren sie das Machotum und den Deutschrap-Zeitgeist. Nach ihrem Debüt Respekt und Robustheit folgten weitere Releases wie Alpha & Opfah und zuletzt Das weiße Album Anfang des Jahres, das ihren Sound weiter verfeinert. Wer auf kompromisslosen Crossover steht, kommt an TBS nicht vorbei.
Und wer jetzt noch wissen will welche Band wann genau spielt, der möge sich den Timetable anschauen:
Frühere Beiträge zum Traffic Jam findet ihr hier:
- Festivalbericht: Traffic Jam Open Air 2024 Samstag
- Festivalbericht: Traffic Jam Open Air 2024 Freitag
- Festivalbericht: Traffic Jam Open Air, der Samstag 22.07.2023
- Festivalbericht: So war der Freitag vom Traffic Jam Open Air am 21.07.23
- Konzertbericht: Traffic Jam Warm Up Party
- Festivalbericht: So war der Samstag vom Traffic Jam Open Air am 16.07.22
- Festivalbericht: So war der Freitag vom Traffic Jam Open Air am 15.07.22
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