Festivalbericht: Traffic Jam Open Air 2025 – der Freitag. 18.07.2025

Mitte Juli, beste Sommer- und Ferienzeit, strahlende Sonne und heiße Temperaturen – es war angerichtet für den heißesten Stau der Welt. Verglichen mit den Jahren vorher gab es ein paar Änderungen auf dem Gelände: das Infield war kleiner und statt zwei Bühnen gab es wieder nur noch eine. Bedeutete zwar weniger Bands, dafür aber auch geringere Eintrittspreise. Und es darf verraten werden, das Prinzip scheint aufgegangen zu sein und machte auch das Festival noch familiärer, als es eh schon war.

Corbian

Anfangen durften die Offenbacher Corbian, noch vor nicht so vielen Zuschauern, was aber an einem Freitag Nachmittag relativ normal ist. Dafür waren viele als Dinosaurier verkleidete Zuschauer da, die sowohl einen Moshpit, als auch eine Wall of Death und einen Circle Pit initiierten. Spaß hatte jeder. Da die Band am Ende mehr Zeit als gedacht hatte, präsentierten sie uns noch eine kleine Teleshopping Einlage für ihr Merch.

Invoke

Die zweite Band war meine persönliche Neuentdeckung des Festivals. Die Rede ist von Invoke, einer Metalcore Combo aus dem Rheinland. Ein mir besonders gut gefallender Mix an Clean Vocals und Shouts von Sängerin Jenni, insgesamt sehr professionell, gleichzeitig aber auch sehr leidenschaftlich präsentiert. Die Zuschauer waren ebenfalls begeistert und wurden auch elegant abgekühlt während des Auftritts. Meine persönliche Einschätzung ist, von Invoke werden wir noch mehr hören.

Dear Fiend

Viertel vor sechs und gnadenlose Sonne. Irgendwie passend, dass die nächste Band Dear Fiend hieß. Gefühlt hatte jeder vor Ort den Status „durchgebraten“ erreicht. Die Band hatte zwar vorher bestimmt im Schatten sitzen können, aber jetzt, angestrahlt von der Sonne, konnten sie alles nachholen was sie vorher verpasst haben. Da war es aber ganz angenehm, dass es musikalisch erst mal etwas ruhiger war. Nicht desto trotz gab es gute Stimmung und auch diese Band kam gut an beim Publikum.

Tag my Heart

Tag my Heart, keine Unbekannten bei Dark-Art, waren die nächste Band im Backofen der Traffic Jam Bühne. Auch, wenn die Sonne etwas niedriger stand und langsam hinter einem großen Baum verschwand, war es nicht minder heiß. Aber genug der Wetterimpressionen und zum Auftritt selbst. Sehr intensiv. Sängerin Isabel, zwischenzeitlich mit lila Plüschjäckchen, begab sich auch mal ins Publikum und machte einen singenden Spaziergang. Drumsolo und Circle Pit fehlten auch nicht. Ein rundum gelungener Auftritt, welcher begeistern konnte.

Leave

Mit Leave wurde es wieder etwas getragener. Mit ihrem Post-Core konnten sie aber definitiv begeistern. Man merkte zwar, dass die Sonne so langsam ihren Tribut von denen verlangte, die schon von Anfang an vor der Bühne waren, doch zum energetischen Ausgleich kamen die Menschen nach, die noch hatten arbeiten müssen, sodass das Infield anfing, sich gut zu füllen. So bekam auch Leave guten Zuspruch und konnte die Zuschauer auf die noch folgenden Bands vorbereiten. 

Blacktoothed

Mit Blacktoothed begann die Reihe der Bands, welche dieses Jahrzehnt schon mal auf dem Traffic Jam waren. Vor zwei Jahren spielten sie auf der kleinen Bühne und fühlten sich dort pudelwohl. Wie gingen sie damit um, dass nun mehr Platz war? Nun, meiner Ansicht nach sehr gut, und sie nutzten die Gelegenheit auch gleich, um sehr viele Lieder vom neuen Album Headway zu spielen. Eine sehr gute Entscheidung, da die Songs allesamt wirklich sehr gut sind. Die Band schaffte es, die Zuschauer viel zum Springen zu animieren, wie auch zu einem Circle Pit, und das Publikum schien insgesamt viel Spaß zu haben.

From Fall to Spring

Auch From Fall to Spring waren 2023 auf dem Lineup des Traffic Jams zu finden, damals allerdings auf der Hauptbühne. Im selben Zeitslot wie dieses Jahr, also zur besten „Sendezeit“ und mit nur 4 Liedüberschneidungen in der Setlist. Das zeigt wie vielseitig die Band doch ist. Zurück in der Gegenwart des diesjährigen Auftritts: Fast volles Haus konnte man mittlerweile vermelden und obwohl die Sonne weg war, wurde es wieder heiß; diesmal aber heiß vor Intensität und Action, sowohl auf, als auch vor der Bühne. Philip und Lukas rannten, wie man es kennt, von der einen Seite der Bühne zur anderen und sangen dabei die Fans in Grund und Boden. Sowohl mit ihren langsamen, als auch den teilweise ultraschnellen Parts, die sie wieder punktgenau ablieferten. Dabei spielten sie die fünf zuletzt veröffentlichen Songs, inklusive Take the pain away, mit welchem sie beim Vorentscheid des ESC antraten. Den Abschluss des Auftritts machte der bis dato erfolgreichste neue Song, Control. Ein Auftritt, der Vorfreude machte auf die anstehende Tour im Oktober und November. 

Setlist From Fall to Spring: Black Heart // Br4infck // Light up the Sky // Cast Away // Take the pain away // Come Alive // Barriers // I won’t back down // Beastmode // Control

Artemis Rising

Als letzte Band des Abends durfte dann Artemis Rising auf die Bühne, welche sie schon letztes Jahr rocken durften. Letztes Jahr noch während des Sonnenuntergangs, kam die Lichtshow ihres Electronic-Metalcore im Vergleich jetzt noch besser an. Auch die großen schwarzen Luftballons durften nicht fehlen und waren nun im Dunkeln noch eindrucksvoller. Passend zur Musik kamen sie wie große, böse Kugelroboter aus dem Himmel hinunter und gaben dem ganzen Setting, das auf der Bühne und mit der Musik erzeugt werden soll, noch mehr Verstärkung. Ein würdiger Abschluss des Tages.

Impressionen

Im Gegensatz zu den meisten Konzerten ist ja auf einem Festival auch „drum herum“ einiges los. Auf einem so kleinen Festival wie dem Traffic Jam ist das noch mal etwas besonderes; jedes Festival hat so seine kleinen Eigenheiten. Hier sind es zum Beispiel die kleinen Richtungsschilder, welche überall rumhängen. Und natürlich Dimi-Tree, den wir jetzt seit seiner Pflanzung begleiten und euch jedes Jahr zeigen, wie groß er gewachsen ist.

Bericht & Bilder: Thomas

Mehr von dem Traffic Jam bei Dark-Art findet ihr hier:

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