Review: Beyond the Black – Hørizøns

Veröffentlichungsdatum: 19. Juni 2020
Label: Airforce1 / Universal Music
Genre: Symphonic Metal
Spieldauer: 55 Minuten 46 Sekunden
Tracklist:
  1. Horizons
  2. Misery
  3. Wounded Healer
  4. Some Kind Of Monster
  5. Human
  6. Golden Pariahs
  7. Marching On
  8. You’re not alone
  9. Out Of The Ashes
  10. Paralyzed
  11. Coming Home
  12. I Won’t Surrender
  13. Welcome To My Wasteland

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Beyond the Black muss man ja eigentlich nicht groß vorstellen, gilt sie als die erfolgreichste deutsche Symphonic Metal Band. Touren mit Aerosmith, Korn, den Scorpions, Within Temptation oder ihre fast komplett ausverkaufte erste Headliner-Tour letzten Herbst, beweisen dies. Dabei gibt es die Band erst seit 2014, einen rasanteren Aufstieg hat kaum eine Band geschafft. Jetzt kommt endlich das vierte Album Hørizøns raus, das zweite in der jetzigen, stabilen Besetzung. Nicht nur wegen der Teilnahme von Frontfrau Jennifer Haben an „Sing meinen Song“ , wird das Album von Deutschland erwartet, sondern auch weil „Heart Of The Hurricane“ sich 20 Wochen in den Charts gehalten hat und jeder nun gespannt ist ob der Band noch mal so ein gutes Album gelingt. Und so viel kann ich jetzt schon verraten, sie haben noch mal eins drauf gelegt. Es ist ein geniales Album heraus gekommen, welches sehr facettenreich ist und für eine positive Überraschung gut ist. Jennifer Haben zeigt noch mehr von ihrer Gesangskünsten und auch Christian Hermsdörfer übernimmt mehr gesangliche Verantwortung.

Aber genug geschwärmt, was können denn die Lieder für sich? Das Album fängt gleich mit dem Titeltrack Horizons an, ein Lied welches Potential zum Ohrwurm hat. In dem Lied geht es darum, zusammen zu neuen Horizonten aufzubrechen, wodurch man durch das Zusammenarbeiten unbesiegbar ist. Das ganze untermalt mit einer eingängigen Melodie, macht richtig Lust auf das restliche Album. Und es ist auch ein Wegbereiter, da Beyond the Black neue Wege beschreitet im Laufe der weiteren Lieder, gleich zu hören im nächsten, Misery. Aber das dürften die meisten ja schon kennen, da dies das erste Video zum neuen Album ist, welches schon am 06.03.2020 veröffentlicht wurde.

Wounded Healer reiht sich wieder in die Musik ein, welche wir von Beyond the Black kennen, wenn man da nicht beim Refrain sich plötzlich denken könnte „Hat Jennifer hier in 2 Stimmlagen eingesungen?“. Wer dann in der 2. Strophe genauer hin hört, erkennt, dass hier niemand Geringeres als Elize Ryd von Amaranthe mit Jennifer ein Duett singt. Schenkt uns dies eventuell beide Damen gleichzeitig auf der Bühne während deren Co-Headliner Tour im nächsten Frühjahr? Wir werden berichten 😉

Human fängt mit düsteren Klängen und an Western erinnernden Gitarrenmusik an, sodass ich hier direkt an FireFly denken musste . Es wechselt zwischen langsamen, ruhigeren Momenten und lauten Abschnitten hin und her. Im Lied selbst geht es darum, dass wir alle geboren sind um irgendwann zu sterben, dabei in unser Verderben rennen ohne wirklich nach links oder rechts zu schauen, sondern lieber durch die Flammen rennen. Am Ende wird dann die Frage gestellt ob das überhaupt so Sinn macht und was man fühlen soll.

Als letztes Lied möchte ich noch Golden Pariahs erwähen, ein Lied mit wummerndem Schlagzeug und hohem Tempo welches einfach nur Spaß macht. Es fängt langsam an und geht dann direkt erst mal in eine Headbang Sequenz über und zunächst kann man es für ein typisches, sehr gutes Beyond the Black Lied halten. Doch dann zeigt Jennifer, dass sie auch schnellen fast Sprechgesang beherscht, gefolgt von Musik, welche man mit Geschwindigkeit und Elegant schnell um die Kurven fahren verbindet. Doch, was ist ein Pariah (zu Deutsch Paria) eigentlich? Es gibt offensichtlich  verschiedene Bedeutungen, die ursprünglichste kommt wohl aus dem Persischen. Hier in dem Lied, scheinen sie als die letzten Kämpfer des Guten und Retter der Menschheit gedeutet zu werden, welche am Ende, wenn die Menschen aufgegeben haben, die Erde vor dem sicheren Untergang retten werden vor dem sicheren Untergang.

Ein weitergehender Blick auf die Texte zeigt, dass der Titel vom Album sehr gut gewählt wurde. Handeln doch viele Lieder von der Zukunft, dem Aufbruch zu neuen Dingen und das man das Vergangene vergangen lassen soll um weiter nach vorne gehen zu können in seinem Leben. Vor allem, dass es Hoffnung gibt für einen Selbst und die Erde, wenn man denn dran arbeitet und das richtige macht für den eigenen Seelenfrieden um dann am Ende zufrieden gehen zu können, auch wenn es aktuell nicht so gut aussieht.

Was kann man zum Abschluss sagen? Das Album ist eine Meisterleistung, eine geniale Weiterentwicklung zu den vorherigen Alben und meiner Meinung nach der endgültige Schritt nach ganz oben. Ich freue mich auch schon sehr darauf die neuen Lieder live zu sehen. Vor allem Golden Pariahs als Energie geladenes Lied und als Gegenpol I Won’t Surrender, welches ich mir sehr gut zusammen vor oder nach Salve Regina vorstellen kann. Genial wäre natürlich wenn Tina Guo, die Cellistin, nicht nur auf dem Album, sondern auch live dabei wäre, aber das wird man vermutlich nur auf einem Festival erleben. Bis dahin sollte sich aber jeder, der was mit melodischem Metal anfangen kann, dieses Album kaufen.

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