Review: Sojourner – Premonitions

Spiellänge: 56:35 Minuten

Genre: Atmospheric Black Metal

Release: 08.05.2020

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/metalsojourner

Tracklist:

  1. The Monolith
  2. Eulogy For The Lost
  3. The Apocalyptic Theater
  4. Talas
  5. Fatal Frame
  6. The Deluge
  7. Atonement
  8. The Event Horizon
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Heute dreht es sich um eine Kapelle, die sich im Jahre 2015 aus einer Ansammlung internationaler Musiker gebildet hat, und seit dem schon 3 Alben veröffentlicht hat. Am 08.05. diesen Jahres erschien mit „Premonitions“ das bis dato neueste Werk.

Ganz meiner „Vorahnung“ entsprechend eröffnen sich mir schon mit dem Opening-Track „The Monolith“ klanglich breite und atmosphärische Klangwelten. Die Band ist mir persönlich nicht unbekannt, also war ich grob gefasst auf das was mich erwarten wird und zugegebenermaßen auch voller Vorfreude.
Schnell wird mir klar, dass sich Sojourner stilistisch in bekanntem Terrain bewegen und ihrem Stil voll und ganz treu bleiben. Man bedient sich einer starken Atmosphäre, die ganz besonders beim zweiten Song „Eulogy for the Lost“ zum Tragen kommt und spätestens bei einem großartigen Gitarrensolo in der Songmitte seine ganzen Ausmaße entfaltet. Handwerklich ist hier absolut alles im Lot, wenn auch der Soundmix besonders beim harschen Herrengesang etwas mehr Power verdient hätte. Dargeboten werden uns die englischsprachigen Lyrics in harschem, genretypischen Keifgesang, so wie aber auch in einer bezaubernd schönen weiblichen und cleanen Gesangsstimme, die richtig eingesetzt für einige Gänsehautmomente sorgt. Das Tempo bewegt sich bei den ersten beiden Stücken eher im gediegenen Mid-Tempo-Bereich, bis Song 3, „The Apocalyptic Theatre“ dann doch einiges mehr an Variation einfließen lässt und durchaus phasenweise ordentlich aufs Gas drückt. Für mich ist dies ganz klar zuträglich zum Hörgenuss und an der Atmosphäre des Stücks geht nichts verloren.
Mit dem darauf folgenden Track „Talas“ geht man dann für 2/3tel des Songs wieder komplett vom Gas, was leider Fahrt aus der Scheibe nimmt und zwar musikalisch überhaupt nicht schlecht ist, aber für mich absolut deplaziert wirkt.

Anscheinend wollte man mit „Talas“ eine Art Albumteiler kreieren, denn mit „Fatal Frame“ erwartet uns ein bombastischer, abwechlungsreicher und mitreißender Song, der uns bis ans Ende auf eine turbulente Reise entführt und absolut zu unterhalten weiß. Ebenso geht es mit „The Deluge“ auf höchstem Niveau weiter. Erhabene Melodien verschmelzen mit absolut magischen Gesangsparts und auch eine angemessene Geschwindigkeit vermisst man hier nicht.
Leider konnten „Sojourner“ mit „Atonement“ den bisher gefahrenen Standard nicht komplett durchziehen, und der Song bricht an Qualität etwas weg, aber dennoch ist das gerade Meckern auf sehr hohem Niveau, denn auch dieses Stück fügt sich dennoch in den sehr positiven Gesamteindruck des Albums ein.
Mit dem achten Titel „The Event Horizon“ beschließt man nun also das Album abzuschließen und serviert uns erneut einen durchaus soliden und kraftvollen Song, der mit einigen Höhepunkten aufwerten kann, dennoch aber im Gesamteindruck leider nicht dem selbst kreierten Gütegrad erreichen kann.

Abschließend bleibt zu sagen, dass sich obige Kritik noch immer auf hohem Niveau bewegt und dem Werk keinen wirklich negativen Beigeschmack verleiht. Die Kompositionen sind nahezu durch die Bank (bis auf das für mich deplazierte „Talas“) sehr durchdacht, handwerklich auf sehr hohem Niveau, sehr ansprechend für den geneigten Hörer und sicherlich zu empfehlen für Freunde atmosphärischen, ausdruchsstarken Black Metals.

Anspieltipps: Eulogy for the Lost, Fatal Frame, The Deluge

 

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