Review: Old Pagan – The Sign Of The Battle Dragon

Erscheinungsdatum: 16.06.2020

Label: Plague Demon Records

Genre: Old School Black Metal

Spieldauer: 30:20

Tracklist:

  1. Intro 02:11
  2. Satanic warlords 03:11
  3. Black unholy battle dragon 03:59
  4. Die fucking nazarene 04:09
  5. Total blood and war 03:53
  6. Ein Leben 03:57
  7. Thunder and Chaos 05:11
  8. Bloodsoil 02:26
  9. Outro 01:23

Im Internet zu finden:

https://www.facebook.com/groups/192978327379825/

https://oldpagan.bandcamp.com/

Old School Black Metal im Stil der 90er Jahre wird hier noch groß geschrieben. Klamm und heimlich haben sich „Old Pagan“ in die Darkone Studios verkrochen und ein neues/altes Album produziert. „The Sign Of The Battle Dragon“ heißt das gute Stück und wurde eigentlich schon 2006 veröffentlicht. Komplett remastert und überarbeitet erstrahlt so Altes in neuem Glanz. Dass dies oft gut funktionieren kann ist kein Geheimnis mehr in der Szene und so sind wir also gespannt und sehen uns das Ganze einmal etwas genauer an.

Mit Kriegslärm und klassischer Musik erzeugt man gleich einen großen Auftakt und so beschreitet das Intro genau diesen Weg, damit jeder gleich merkt, was ihn erwartet. Krieg, Lärm und Satanische Botschaften, wie üblich in dem Genre.

„Satanic Warlords“ liefert direkt ein Statement wofür die Band musikalisch steht. Kalt, kompromisslos und stets voran schlagen sich die Hunde des Krieges ihren Weg durch die Feinde.

Der „Black Unholy Battle Dragon“ spreizt seine schwarzen Schwingen aus und startet seinen Angriffsflug um erbarmungslos alles zu zermalmen, was sich ihm in den Weg stellt.

Mit „Die Fucking Nazarene“ folgt ein eher schleppenderes Stück mit klassischen Black Metal Gitarren, die die einzigartige Atmosphäre dieses Genres geformt haben und den Aufstieg des Black Metal in Norwegen zu Zeiten der Kirchenbrände geprägt haben.

Hass, Krieg und Zerstörung, wofür sonst sollte „ Total blood and war“ sonst stehen? Und wie sollte es klingen? Richtig! Ein zerstörerisches Bassdrumgewitter gepaart mit kreischenden Gitarren, bösartigen Vocals, das auf den Zuhörer einknüppelt. Eine absolute Kriegshymne die jedes Schlachtfeld begleiten könnte.

Es folgt zur Überraschung ein deutschsprachiger Song namens „Ein Leben“. Dieser startet auch in etwas abgespecktem Tempo und schrecklich verzweifelnden hohen Schreien bevor die Lyrics einsetzen und es in gediegenem Off-Beat weiter geht. Das schleppende Tempo wird auch den Song über gehalten, treibt jedoch stets voran, wodurch man sich gut in den Gesang einfühlen kann und die erste Verschnaufpause erhält.

Doch dies war nur das tiefe Luftholen, bevor mit „Thunder and Chaos“ der Sturm losbricht. Direkt voll in die Maske geht es hier zur Sache und zeigt wie man Aggressionen mit Musik entladen kann. Unentbehrlich ballern die Drums vom Himmel herab und man befindet sich direkt im Sturm. Keine Pause zwischen Blitz und Donner wird geboten und man kann einfach kaum ruhig stehen bleiben beim Hören dieses Feuerwerkes.

Der Wind dreht, aber der Sturm endet nicht und so kommt mit „Bloodsoil“ noch einmal eine kurze aber dafür schnelle Nummer, bei der sich das Schlagzeug ab der Hälfte sogar noch mit dem Sound eines Maschinengewehres paart und einen noch einmal direkt aufs Schlachtfeld entführt, bevor zum Ausklingen noch ein kurzes „Outro“ uns zurück in die Realität entlässt.

Zum Schluss lässt sich nur anmerken, dass es sich um eine gelungene Neuauflage handelt, die die Stärken des Albums noch besser zur Geltung bringt. Klar darf Old School Black Metal auch total ranzig und verwaschen klingen, sofern es zur Atmosphäre beiträgt, da man heutzutage jedoch auch bessere technische Möglichkeiten hat, als bei der Entstehung des Genres, darf man jedoch auch gerne darauf zurückgreifen und so gewisse Finessen deutlicher hervorheben. Ein Ohrengenuss für jeden der Schwarzmetal der alten Schule aus Norwegen mag und sollte Anhängern davon auch kein Fremdwort mehr sein. Bereits seit 1996 und somit auch eigentlich noch sehr zu Beginn der Entwicklung der Szene sind „Old Pagan“ schon am Start und lassen in Ihrer Musik das Feeling dieser Ära bis heute aufleben. Wer Black Metal mag und sie noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall mal reinhören, egal ob remastert, neue oder alte Veröffentlichungen!!!

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