Review: The Morgrotuskthululustoccultobskullty Horrormance – Baptism by Firewater

Spiellänge: 61:26 Minuten

Genre: Black’n’Roll

Release: 31.10.2020

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/Horrormance

Tracklist:

  1. Baptism by Firewater
  2. Mother Underground
  3. 6 Strinx 4 S8tan
  4. Headbang Fever
  5. Dusteater
  6. Don’t let the Beast come out
  7. I Lucifer
  8. Man of true Metal
  9. Whiskey Wars
  10. Sgt. Preppers lonely Bunker Band

Die nahezu unaussprechlichen Black’n’Roller von The Morgrotuskthululustoccultobskullty Horrormance, von den meisten geneigten Hörern nur liebevoll „Horrormance“ genannt, bescheren uns dieses Jahr mit Baptism by Firewater ihren dritten Longplayer, der an Halloween (31.10.2020) in die mystischen und nebligen Herbstnächte entlassen wird.

Direkt mit dem Titeltrack Baptism by Firewater starten die Würzburger sehr old-schoolig und groovig in die Scheibe. Gleich von Beginn an beginnt mein Fuß im Takt mitzuwippen und mein Finger klopft den Takt auf den Schreibtisch… das ist ein gutes Zeichen. Mother Underground zertrümmert uns am Anfang des Tracks zwar mit einem Hammer den Schädel, driftet aber dann hingegen meiner Erwartungen in einen stark thrashigen Song ab, der zum Teil musikalisch aber doch im schnelleren Death Metal verbleibt und in Kombination mit den rotzigen Vocals eine Interessante Mischung darstellt. Mit 6 Strinx 4 S8tan lehnen sich die grünen Feen dann in Richtung britischen Old-School Black Metal und lassen sich ganz stark von Venom beeinflussen, packen aber noch eine Schippe an Geschwindigkeit drauf, was den Song sehr mitreißend macht. Der darauf folgende Titel nimmt nun die Geschwindigkeit wieder etwas zurück und verpasst uns durch seine sehr klassisch rockige Charakteristik direkt Headbang Fever. Nach kurzer, verspielter Einleitung knallt uns dann Dusteater wieder anständig ins Fressbrett und man bringt mit anständigen Growls auch das erste mal Abwechslung ins Stimmwerk, das sonst größtenteils von nahezu klassischen, rotzigen „Heavy Metal“-Vocals gestellt wird. Auch hier streut man immer wieder Blast-Beatpassagen in die ansonsten stark groovige Songstruktur, welches ein Stilmittel ist, dem man sich öfter auf der Scheibe bedient und die Dynamik der Tracks bereichert. Mit Don’t let the Beast come out überrollt uns dann eine schön schwere Mid-tempo Hymne, die uns ermahnt unser Tier nur nicht heraus zulassen, das jeder von uns im inneren verbirgt. Darauf Folgend stellt sich mit I Lucifer der dunkle Lord persönlich vor und wird in deutscher Sprache beschworen. Musikalisch ist der Song bis auf wenige Ausbrüche eher in schwerem, trägen Tempo gehalten, was dem Track eine bedrohliche und drückende Stimmung verleiht. Man of true Metal zieht anschließend das Tempo wieder etwas an und kommt in sehr klassischem Heavy-Metal-Gewand daher. Ganz deutlich vom Rest hebt sich der Track ab, weil er mit cleanen Vocals dargeboten wird und eine Neuinterpretation einer Manowar-Lyric beinhaltet, die in dieser Art dargebracht einen leicht humoristischen und ironischen Unterton beinhaltet (oder täusche ich mich, liebe Songwriter? 😉 ). Nun bekommen die Outlaws auch noch ihren Ehrenplatz auf dem Tonträger und Reiten mit zusammen mit den Ghostriders in the Sky zu den Whiskey Wars. Zu guter Letzt spielt uns die Sgt. Preppers lonely Bunker Band noch ihren Lemmy Kilmister Corona Blues und ringt mir anlässlich der aktuellen Situation doch nochmal ein grinsen ab.

Fazit: Eine moderne und gute Produktion beschert dieser selbstironischen Zeitreise einen starken Auftritt. Die Scheibe macht Spaß und ganz oft kann man vor dem inneren Auge sogar die Helden lächeln sehen, in deren Richtung sich die Würzburger Black’n’Roller immer wieder lehnen. Stilistisch setzt man die Marschroute zu den ersten Beiden LPs fort und bleibt dem eigenen Stil treu. Ein guter Soundtrack für die nächste Metal-Party.

Anspieltipps: 6 Strinx 4 S8tan, Dusteater, Whiskey Wars

 

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