Release: 13.11.2020
Genre: Symphonic Metal
Spieldauer: 50 Minuten 35 Sekunden
Label: 7hard
Links: http://www.snow-white-blood.com/
Tracklist:
- Shared Hearts
- Longing For The Sea
- Drop A Stitch
- Never-Ending Waltz
- You Belong To Me
- The Court Jester
- Rising Of The Sun
- Falling Stars
Es waren ein mal, vor nicht all zu langer Zeit, vier Menschen. Im Jahre 2016 machten sie sich auf, dem Volke die andere, die düstere Seite der Märchen zu erzählen. Dies geschah zunächst mit fünf Kurzgeschichten in dem Gesangsbuch Once Upon A Fearytale. Hiervon bildete ich mir in folgender Schatzkiste eine Meinung. Gestärkt durch den positiven Empfang dieses Werkes, wurde der Entschluss gefasst, noch mehr Märchen zu erzählen. Mit einem neuen Taktgeber (Schlagzeuger) wurde dieses mal an einem langen Gesangsbuch gearbeitet, bestehend aus 8 Märchen. Die Barden aus Hessen baten hierfür um die Hilfe des Volkes, welche dies zahlreich und erfolgreich erwiderten. Über dieses Werk will ich euch nun mehr berichten, auf dass ihr es auch kauft.
Hope Springs Eternal ist nun also der erste Longplayer von Snow White Blood. Und was für einer. War ich schon von der EP ziemlich begeistert, bin ich es hier erst recht. Hoch qualitativer Symphonic Metal, welcher immer wieder abwechslungsreich ist und zu keinem Moment langweilig wird. Auf dem Album, wie auf seinem Vorgänger, hat jedes Lied wieder Bezug zu Märchen. Die zweite Single Drop A Stitch z.B., welche am 5.11. erschien. Hier wird Frau Holle aus der Sicht von Pechmarie neu erzählt.
Ein paar Gastmusiker haben auch ihren Beitrag zum Album geleistet. Bei Shared Hearts (die erste Single) wird Ullis Stimme von Lilly Seth, ihres Zeichen Sängerin bei Aeranea, super ergänzt. Mit Danny Meyer von Oversense gibt es ein wundervolles Duett auf You Belong To Me. Außerdem werden sie auf dem selben Lied und bei Falling Stars von dem a cappella Chor Stimmgewalt unterstützt. You Belong To Me ist auch deswegen erwähnenswert, da es nicht direkt auf einem Märchen basiert. Es nimmt eher Bezug auf das oft verwendete Ende „Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage“. Es wird sich die Frage gestellt, ob das überhaupt gut gehen kann, da die sich ja gar nicht kennen. Auf dem Album begleitet oft ein Orchester die Musik, sowie ein Dudelsack auf Longing For The Sea. Dies ist jedoch nicht auf viele Musiker zurück zu führen. Ulli zeigt, dass sie nicht nur fantastisch singen kann, sondern es beherrscht, mit viel Liebe zum Detail, Orchester virtuell zu programmieren.
Aber genug zu den Details des Albums, einen kurzen Einblick möchte ich natürlich auch geben. Bleiben wir beim eben schon erwähnten Longing For The Sea. Mit dem Dudelsack, den Arrangements und auch eigentlich allem, würde das Lied perfekt auf ein Nightwish Album passen. Es würde nicht auffallen. Ok, ein bisschen schon, da Ulli nicht wie Floor klingt, aber das war es auch schon. Ein Lied mit Gänsehautfeeling, ist Never-Ending Waltz. Aschenputtel aus der Sicht des Prinzen. Es fängt zunächst melodisch, mit Klängen an, welchen einen an eine von Elfen bewohnte Gegend erinnert. Bevor man ganz eingelullt wird, weckt einen die harte Gitarre von Christian auf. Das Lied ist eine sehr schöne Ballade, mit einem harmonischen Zusammenspiel zwischen dem Orchester und dem Rest der Band. Begleitet von einem sich immer steigernden Crescendo an Instrumenten, leitet sie das Ende des Liedes mit ihrem ganzen gesanglichen Können ein. Dies hat bei mir die Gänsehaut erzeugt. Besonders hier fällt mir wieder mein Tarja Vergleich ein, welchen ich schon beim Review von deren EP gemacht habe. Meiner Meinung vollkommen berechtigt.
Mehr möchte ich aber nicht verraten, die Welt des restlichen Albums dürft ihr selbst erkunden. Die Spannung soll nicht vorher zunichte gemacht werden. Ich gehe davon aus, dass ihr das Album kauft, denn jeder der was mit Symphonic Metal anfangen kann, muss dieses Kunstwerk besitzen. Allein um sagen zu können „Damals, als sie noch nicht so bekannt waren, habe ich schon deren erstes Album gekauft!“.
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