Erscheinungsdatum:26.03.2021
Label: BMG
Genre: Classic Rock
Spieldauer: 49:19
Tracklist:
- Taing My Chances 04:47
- Running 04:19
- Scars 06:19
- SomePeople 04:23
- Glory Road 04:54
- Solar Fire 04:29
- You Don’t Know Me 07:15
- I wanna Stay 05:13
- ‚Til Tomorrow 05:40
Was wäre Classic Rock, wenn er nicht kurzweilig wäre? Schnörkellos, klare Strukturen, stimmiger Mix aus Gesang und Band. Dass es so etwas heute noch in aktuellen Veröffentlichungen gibt, finde ich ehrlich gesagt ziemlich geil. Keine deepe irgendwas-Metalband kommt an das Feeling ran, das man in dieser ursprünglichen Version des Rock findet.
Klingt das naiv und vermessen? Keine Ahnung. Jeder elitäre Black Metaller darf mich gerne mit Ziegenblut oder sonst irgendwas abwerfen, wenn er mich das nächste mal sieht. Zum Biken und Frühjahr passt das Album von Adrian Smith und Richie Kotzen auf jeden Fall wirklich gut. Neben der Standartbesetzung kommen auch mal orffsche Percussion zum Einsatz („Scars“), oder auch ein paar Experimente an der Gitarre. Der IRON MAIDEN – Gitarrist und der Ausnahmegittarist Kotzen bringen dabei Elemente zusammen, die in ihren sonstigen Bands auch da sind, jedoch so nicht zum Vorschein kommen. Das klare Bekenntnis zum bluesig eingängigen Stil, der weniger aufs Posen und große Momente abziehlt, sondern wirklich Geschichten erzählt, bringt ihre Stärken sehr gleichberechtigt in den Vordergrund.
Dabei sind alle Instrumente von ihnen eingespielt worden, was ihnen erlaubt, ganz eng an ihren eigenen Ideen der Songs zu arbeiten. So sind alle Songs auch auf ihre gesanglichen Fähigkeiten zugeschnitten und erlauben den Hörern, beide mal quasi an jeder Position einer Band zu hören. Zwar ist beispielsweise Nicko McBrain auch auf „Soul On Fire“ zu hören, dennoch ist es bei wenigen Sessionmusikern für einzelne Elemente geblieben.
Das hört man jedem Song an. Trotz der eigentlich minimalistischen Arbeitsweise ist dennoch ein abwechslungsreiches und stimmiges Album entstanden. Angefangen bei den Titeln, die ganz im Stile des Classic Rock gehalten sind, oder auch der immer wiederkehrenden Bluesform, bekommen beide genug Raum, in Soli und Gesang ihr Können auszubreiten. Mir gefällt diese Musik immer noch mit am besten, da sie nicht so überladen und bedeutungsschwanger ist und trotzdem ein echtes Feeling transportiert. Klar, bei zwei solchen Musikern mag das einfach zu sagen sein, aber sie kommen ja gerade auch daher und können sich so perfekt darin ausleben. Von meiner Seite daher eine klare Empfehlung für diesen Neuling des Duos.
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