Englischsprachiger Gastbeitrag von Anton, übersetzt von Max
Anderwelt – 2084
Release: 20.11.2020
Genre: Avantgarde / Dark / Doom Metal
Spieldauer: 40:00
Label:Electric Fire Records
Links:
Ich habe mir in der letzten Zeit 2084 angehört und es ist ein sehr dramatisches und vielseitiges Stück musikalischer Kunst.
Erst kommt Doom Metal mit Post-Blackmetal und ein Paar Sludge Riffs, dann wird es zu bitterem existentiellem Melodic Death Metal, welches ThirdMoons „Autumnal Moonlight“ ähnelt, mit vielschichtigen Arrangements und einem Schattenspiel aus symphonischen Instrumenten. Die weiblichen Vocals sind zart wie Seide und rundum perfekt und bewegend, ich liebe ihre Stimme. In welchen anderen Bands ist die aktiv?
Alle Arrangements und Harmonien, wie in allen Anderwelt Alben, haben eine volle symphonische Atmosphäre, die Streicher klingen als säße ich in einem Kammerorchester. Ich frage mich, ob dies echte Symphonieinstrumente oder high-end Samples sind. Auf jeden Fall sind sie perfekt und geben hinter den Doom und Melodic Death Metal Parts eine gewisse Größe und gleichzeitig elegante Silhouetten für den Hintergrund. Die kratzigen gutturalen Vocals haben einen minimalen verzerrten Pitch Effekt, welcher diesen etwas chaotisches gibt, was die Tiefe der Vocals hervorhebt. Dazu gibt es cleane männliche Vocals die philosophische Zeilen zitieren. Das Lernen der Lyrics sollte dem Projekt eine weitere Ebene des 2084 Dramas geben, welches sehr gut durch die Emotionen in den Vocals, die beruhigenden Melodien und die mächtig aggressiven Riffs herüberkommt.
Dieses Album klingt ein bisschen weniger experimentell im Vergleich zu anderen Anderwelt Alben, und der Blackmetalanteil ist relativ klein in diesem Klangerlebnis. Das Experimentelle fällt jedoch weiterhin in den Gitarrensolos auf, welche teilweise wahrlich außerirdisch klingen. Dieses Album ist solide. Jedes Element ist ausgewogen und gut von den Songwritern durchdacht. Die Death Metal Vocals könnten ein wenig vielfältiger sein, da die Qualität dieser jedoch überzeugt, passen sie trotzdem in jede Stelle des Albums. Das subtile Ambiente durch das Recording und Mastern ist ausgezeichnet.
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