Review: Lake Of Tears – Ominous

Release: 19.02.2021

Genre: Dark Rock / Psychedelic Rock / Alternative

Spieldauer: 44 Minuten 22 Sekunden

Label: AFM Records

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Tracklist:

  1. At The Destination
  2. In Wait And In Worries
  3. Lost In A Moment
  4. Ominous One
  5. Ominous Too
  6. One Without Dreams
  7. The End Of This World
  8. Cosmic Sailor
  9. In Gloom (Bonus Track)

Zehn Jahre nach ihrem letzten Studioalbum, veröffentlichten Lake Of Tears mit Ominous ihren dritten Longplayer bei AFM.
Auffällig ist das Line-Up, welches nur noch aus Bandgründer und Mastermind Daniel Brennare besteht, der sich neben der Produktion auch für die Kompositionen, Vocals und die Instrumentierung mit Gitarren und Keyboards verantwortlich zeichnet.

Entstanden ist so ein sehr persönliches Album, dessen Klangteppiche sowohl in der Unendlichkeit des Alls als auch in den Trümmern der sterbenden Erde gewoben wurden.

Der Opener des Albums, At The Destination, mit seinen maschinellen, hämmernden Beats, der elektronisch verzerrten Stimme und den Soundsamples, weckte bei mir sofort Assoziationen an die legendären Hawkwind, aber auch David Bowie`s Major Tom lässt aus dem Weltraum grüßen.

In Wait And Worries ist geprägt von einem Wechselspiel akustischer, folkiger Gitarrenarbeit und deren elektrischem Pendant. Die einfachen Akkorde, der schleppende Gesang vermitteln das Gefühl von Einsamkeit und Leere. Die Lyrics zeigen deutlich den inhaltlichen Zusammenhang von Tracks 1 und 2.

Durch industrielle, psychedelische Soundscapes kämpfen sich Musiker wie auch Hörer schmerzvoll zum zweigeteilten Titletrack, Ominous. Alles scheint in Düsternis und Chaos zu versinken. Part Too (ja, so steht es tatsächlich geschrieben) lässt allerdings klanglich aufhorchen aufgrund klassischer Anleihen und mehrstimmigem Gesang sowie einer erkennbaren, vorwärtsstrebenden Dynamik.

One Without Dreams greift den letzten Ton des vorhergehenden Tracks auf, schafft somit einen nahtlosen Übergang und lässt uns mehr von der allgegenwärtigen Bedrohung erahnen, erfahren. Die Welt steuert unaufhaltsam ihrem Untergang entgegen und das Ende findet dann auch stumm und rein instrumental statt.

Der Cosmic Sailor ist der längste Track des Albums, doch hätte dieser auch verlustfrei nach Zweidrittel seiner Spielzeit enden können. Pink Floyd melden sich dabei inspirativ aus der Ferne.

Dass In Gloom der Bonus Track des Albums geworden ist, verwundert nicht. Stellt dieser Song stilistisch doch eher einen Bruch dar und ist mehr im Singer – Songwriter – Genre eines Leonard Cohen zu verorten.

Nicht unerwähnt bleiben soll das Coverdesign des russischen Künstlers Chebakov, dessen Faszination für das Dunkle und Okkulte hier ihren kongenialen Ausdruck findet, wenn auch bei der Illustration vermutlich die Skekse aus The Dark Crystal Pate standen.

Fazit: Ominous ist ein interessantes Album, welches in seinen Arrangements gleichsam nostalgisch wie auch experimentell daherkommt. Emotional herrscht eine depressive, melancholische Grundstimmung vor, was gerade thematisch sicher nicht verwundert.
Daniel Brennare hat sich auf Ominous mit einem Konzept zurückgemeldet, welches sich gängiger Konventionen entzieht und aktueller Strömungen versagt.

Über Stefan Bellack 5 Artikel
Geboren bin ich am 24.04.1959 in Offenbach am Main und wohne in Wiesbaden. Aktuell bin ich als Jobcoach in der Erwachsenenbildung tätig. Meine Interessenliste ist lang. Die Schwerpunkte bilden Literatur (Science Fiction, Fantasy, Horror), Musik (Hard Rock; alle Spielarten des Metal: Heavy, Death, Thrash, Black, Doom, Symphonic; Gothic, Mittelalter u.v.a.), Konzerte, Filme, Serien, Comics, Sammeln, Schreiben (Rezensionen, Reviews, Interviews, Event-Berichte). Außer für Dark-Art, schreibe ich Rezensionen für das Online-Magazin Geisterspiegel (www.geisterspiegel.de). Früher Redakteur beim Dark Feather Underground Zine, bei Dearly Demented und Beteiligung an vielen Fanzines wie Future Magic, Universe Today, Hyppolyta, Crossroads, Andromeda Nachrichten, Starlight u.v.a.

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