Erscheinungsdatum: 23.09.2020
Label: Witching Hour Productions
Genre: Death Metal / Black Metal / Doom Metal
Spieldauer: 40:49 Minuten
Tracklist:
- Arise
- Blind to my Faith
- Into the Dark
- Star Prophet
- Absorbing the Light of Fools
- Wolves in the Morning Dawn
- Passing Away (Lux Occulta Cover)
Als Beilage zu meinem Rezensionsexemplar des aktuellen Batushka Albums, hat mir das polnische Label Witching Hour Productions noch netterweise eine Zugabe mit eingepackt. Was da also jetzt vor mir liegt nennt sich Mysthicon und ist ein Zusammenschluss von Musikern der Gruppen Vader, Lux Occulta, Hate und Batushka und wurde im Jahre 2015 gegründet.
Silva – Oculis – Corvi ist nach Into Dark, einer EP aus dem Jahre 2019, also das erste Full-Length Album und für mich die erste Berührung mit der Formation.
Arise startet mit einer kurzen, immer lauter werdenden Sphäre, bevor uns Mysthicon zeigt, worum es hier geht. Wie ein Faustschlag ins Gesicht blastet mich unerwartet ein Gewitter aus treibendem Schlagzeug und sägenden Gitarren in Kombination mit dämonischen Vocals aus den Latschen. Im weiteren Verlauf des Titels wechseln sich Aggression und melodische Phasen immer wieder ab.
Auch Blind to my Faith wird von einem stimmungsvollen Intro eingeleitet und ergießt sich dann nach etwa anderthalb Minuten in wilde Raserei um sich später in ein bewegungsanregendes Mischwerk aus Groove und treibenden Rhytmen zu verwandeln. Into the Dark führt uns, eingeleitet von heulenden Wölfen und gesprochenen Versen, durch ein wildes Treiben, das ab und an mit seinen ruhigeren Phasen stark an eine Art Beschwörung erinnert. Der Star Prohet erhebt sich mächtig und schwerfällig und stapft im doomig-trägen Soundgewand behäbig vor sich hin, bevor er zur Songmitte dann etwas mehr in Wallung kommt und uns mit einem treibenden Schlagzeug und einem, mit epischen Keyboardsound unterstrichenen, Riffing zur Bewegung anregt. Mit dem fünften Song der Scheibe, den man Absorbing the Light of Fools betitelt hat, hält man sich nicht lange zurück und startet sehr flott in den Titel. Im weiteren Verlauf streut man immer wieder groovige Parts in den polternden und nach vorne treibenden Titel, bevor er zum Ende hin einen eher atmosphärischen, doomigen Anstrich bekommt. Ein recht klassisches Death Metal Feeling kommt bei Wolves in the Morning Dawn auf. Besonders die gutturalen Vocals kann ich auf diesem Track hervor heben, da diese sehr viel zur Wirkung des Songs beitragen.
Mit Passing Away gibt man noch ein Cover von Lux Occulta als Beigabe auf den Longplayer, das für mich leider das Highlight der Scheibe darstellt.
Fazit: Mal Schwerfällig, mal polternd stapft Mysthicon mal behäbig, mal energetisch in einem Mix aus Doom, Death und Black Metal durch düstere, keyboardgetragene Atmosphären und erinnern immer wieder in Nuancen an Batushka oder entfernt an Carach Angren. Ein musikalisch stabiles Werk, das es für mich aber leider nicht schafft wirkliche Höhepunkte zu liefern. Man ist versucht viel Abwechslung in die Scheibe zu bringen, aber die Kompositionen ähneln sich oftmals stark in Aufbau und Charakteristik.
Silva – Oculis – Corvi ist ein handwerklich gut gemachtes Album, das sich im guten Mittelfeld einer 1 bis 10er Wertung wiederfinden würde.
Anspieltipps: Into the Dark, Passing Away
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