Adventskalender: Metal in der Popkultur

Metal trifft Mainstream

Ob Bullet for My Valentine, Rise Against, Disturbed, Spiritbox, Skindred oder Slipknot, alle haben eine Gemeinsamkeit: Soundtracks in Videospielen oder Filmen des Mainstreams. Egal ob ältere Spiele wie Need for Speed Underground 2 oder neuere wie NHL 26, sie leben alle von Soundtracks, sei es nur in den Menüs oder auch während des Gameplays. Wer Need for Speed Underground 2 gespielt hat, kennt das Gefühl, wenn Rise Againsts Give it All einsetzt, während man um die Kurven driftet. Auch ist Musik essenziell für Filme. Während Filme wie Star Wars und Herr der Ringe eher auf Orchester setzen, setzen Filme wie Resident Evil eher auf Slipknots My Plague. Ähnlich geht es Serien wie The Walking Dead, die auf Motörheads Fast and Loose in einer gewissen Szene setzen.

Die Wirkung von Metal

Aber was ist die Wirkung von solchen Songs in eben genau solchen Szenarien? In dem Beispiel Need for Speed ist es definitiv der rebellische Vibe. Illegale Straßenrennen, Tuning und massive Ignoranz gegenüber der Straßenverkehrsordnung. Bei The Walking Dead dient Motörheads Song dazu, sich tiefer in den Charakter hineinversetzen zu können. In Resident Evil ist es ganz einfach die musikalische Untermalung. Songs haben eine gewisse Wirkung und die Videospiel- und Filmindustrie macht sich genau das zunutze. Aber wie steht es um die Bands?

Boost für die Bands

Manch einer könnte meinen, dass die Bands davon keinen Mehrwert haben. Meiner Meinung nach ist das komplette Gegenteil der Fall. Die Bands bekommen durch diese Deals Reichweite. Während Bands wie Disturbed, Slipknot und Spiritbox zu dem Zeitpunkt des Dabeiseins in den Videospielen und Filmen bereits ein wenig größer waren, war Bullet for My Valentine zu dem Zeitpunkt gerade in ihrer Promophase für ihren US-Release von The Poison. Das Debütalbum der Band hatte einen Song, der tendenziell einer ganzen Gamergeneration Deutschlands ein Begriff ist: Hand of Blood, ein Song, welcher in Need for Speed Most Wanted gefeatured wurde und zeitgleich Namensgeber für einen der größten Gaming-Youtuber Deutschlands. Das Album erreichte Platz 128 in den Billboard-Charts, was mit Sicherheit nicht nur der Verdienst der Band war, sondern zeitgleich auch dem Erfolg von Need for Speed Most Wanted geschuldet ist. Ich wage sogar zu behaupten, dass der Metalcore ohne Need for Speed Most Wanted nicht im Ansatz so groß wäre wie er heute ist.

Warum Fans hängenbleiben

Wenn man sich die Crowds von Bullet for My Valentine anschaut, ist der Altersdurchschnitt ungefähr bei 28–32 Jahren. Eine Altersspanne, die geprägt ist von MTV und auch Videospiel- und Filmmusik. Im Fall von Bullet for My Valentine ist also klar zu sagen, dass die Auftritte in den Spielen klar geholfen haben. Eine Band wie Slipknot wird natürlich nicht so sehr davon profitieren wie ein frisch durchstartendes Bullet for My Valentine, aber dafür der Metal an sich. Selbst wenn Leute die Tracks in Filmen und Spielen nicht gut finden, werden einige sich durch das Hören gedacht haben „das klingt durchaus interessant, dem geb‘ ich mal eine Chance“ – und sind danach bei der Musik hängengeblieben. Ich selber bin durch meine Mutter in den Metal gerutscht, Bands wie Three Days Grace, Bullet for My Valentine und Rise Against habe ich aber durch meine sehr frühen Berührungspunkte mit der virtuellen Welt quasi selbst entdeckt. Sei es Need for Speed oder SmackDown vs. RAW, Videospiele waren für meinen Musikgeschmack schon immer prägend.

 

Bei der Aktion Adventskalender geht es dieses Jahr drum, einige Themen zu besprechen und zu diskutieren. Dinge, die bei Reviews, Konzertberichten und anderen Artikeln gerne untergehen. Persönliche Meinungen, Beobachtungen, Erlebnisse. Und auch ihr seid gefragt, antwortet gerne auf diese Themen, wir sind gespannt. 

 

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