Titel: With Oden On Our Side
Künstler: Amon Amarth
Release: 22.09.2006
Genre: Death Metal
Spieldauer: 42 Minuten, 25 Sekunden
Label: Metal Blade Records
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Tracklist:
- Valhall Awaits Me – 4:43
- Runes to My Memory – 4:32
- Asator – 3:04
- Hermods Ride to Hel: Lokes Treachery Pt 1 – 4:40
- Gods of War Arise – 6:02
- With Oden on Our Side – 4:34
- Cry of the Black Birds – 3:49
- Under the Northern Star – 4:17
- Prediction of Warfare – 6:38
Amon Amarth, heute eine Größe im Metal Bereich, die nicht mehr wegzudenken ist, begleitet mich seit dem Release ihres 2006er Albums With Oden on our Side. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon einige Zeit im Heavy / Power Metal unterwegs gewesen und hatte grade auch Gefallen an den härteren Genres gefunden, als dieses Album meinen Weg kreuzte. Wikinger waren irgendwie von klein auf immer wieder in meinem Interessensbereich gewesen, da passte die Kombination Metal, Growling und Wikinger einfach wie die Faust aufs Auge.
Das erste Durchhören der Scheibe hat mich in eine musikalische Richtung gewiesen, der ich bis heute treu bin.
Los ging es bei Valhall Awaits Me mit einem stampfenden Takt, der mit ordentlich Druck aus den Lautsprechern kam. Johan Heggs erster Einsatz war in dem Moment die berüchtigte Faust aufs Auge. Sword in my hand, ax on my side, Valhall awaits me, when i’m dead! Ein Chorus, der bis heute einfach nur packt. Der Kopf kreiste und machte nur eine ehrfürchtige Pause beim Gitarrensoli, um selbst die Luftgitarre anzustimmen.
Weiter gings bei Rune to my Memorys mit dem stampfenden tragenden Rhythmus. Gesanglich ging es in eine etwas andere Richtung, eher etwas schleppend, aber zu dem Thema, Tod, absolut passend.
Mit Asator kam eine meiner, bis heute noch, absoluten Lieblingsnummern. Die ersten Takte drangen in mein Gehör, die Double Bass ballerte und man wurde einfach mitgerissen. Man hatte das Gefühl, mit Thor persönlich auf seinem Streitwagen, gezogen von Tanngnjostr und Tanngrisnir, zu stehen und nach Jotunheim niederzufahren, während rund um einen ein Unwetter epischen Ausmaßes tobt. Eine kurze Pause im Mittelteil, Johan Hegg stimmt einen epischen Growl an. Mein innerer Wikinger blühte zu Höchstform auf, meine Nackenmuskeln wurden nicht geschont. Ein Gitarrensoli, das sich einbrannte. Fire! His hate is pure, the lightning strikes! Und Bäm ist der Song zu Ende. Kein langsames Ausspielen, kein Outro. Thors Blitz hat eingeschlagen und alles niedergestreckt! So, wie es sein muss!
Die Gitarren stimmen Hermod’s Ride To Hel an. Der Takt wird etwas langsamer, der Puls kam etwas runter. Es ist eine eher Midtempo Nummer, bei der auch hier der stampfende Takt im Hintergrund alles weitertreibt. Der Kopf wippt automatisch mit. Gesanglich wird es anspruchsvoller, die Screams werden höher, aber es gibt immer eine gewisse Schwere, die im ganzen Song mitschwingt.
Mit Gods of War Arise stieg das Tempo wieder etwas. Ich fand massivst Gefallen an der tragenden Wucht in den Songs, die dennoch alles weitertrieben und einen nicht zur Ruhe kommen ließ. Dazu textlich auch noch einen kompletten Wikingerüberfall serviert zu bekommen, rundete die Nummer echt ab. Die Gitarrensoli fesselten mich immer mehr, die Luftgitarre war konstant im Einsatz.
Das Intro des nächsten Songs baut sich auf. Es ist Zeit für den namensgebenden Titel der Scheibe. Odin ist hier. With Oden on our Side kracht über mich herein. Ich fühle mich wie ein Krieger auf dem Schlachtfeld, neben mir steht der Allvater persönlich und treibt uns an alles zu geben und Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld zu erringen. Under winter skies, We stand glorious, and with Oden on our side, we are victorious. Wieder ein Refrain der einen packt und nicht losließ und lässt.
Cry of the black Birds stimmt sich anfangs etwas ruhiger an, spätestens aber nach dem Drumeinsatz und Heggs abgehackten Textfetzen mit dem gefolgten ATTACK!!!, kam der nächste Nackenbrecher aufs Tablet. Die Gitarren trieben den Song gnadenlos voran. Eine gezielte Temporeduzierung in der Songmitte gab kurz Zeit alles wirken zu lassen, um dann mit voller Geschwindigkeit bis zum Ende durchzubrettern!
Under the Northern Star holt einen dazu im Gegenzug wieder in die ruhigeren Songlagen. Die Schlachten sind geschlagen, gefallene Freunde werden betrauert und der kommende Winter wirft seine Schatten der Ruhe voraus. Immer noch zieht sich der stampfende Takt sich durch das ganze Album und verbindet alles irgendwie passend.
Mit schwerem Herzen stellte ich fest, dass ich am letzte Song angekommen war. Prediction of Warfare. Und persönlich fand ich eine leichte Melancholie in der Stimmung des Songs. Obwohl es um den Angriff auf Irland geht und man guten Mutes ist, plagen uns Träume und schlechte Omen. Selbst das Gitarrensoli konnte diese unheilvolle Stimmung weitertragen. Der Kampf gegen die Iren ist von Erfolg gekrönt. Dennoch kann der König entkommen. Es ist also noch nicht alles abgeschlossen. Ich interpretierte, dass es weitergehen wird und wir noch nicht das letzte der Wikinger gesehen und gehört haben.
Voller Erstaunen stellte ich fest, wie schnell 43 Minuten vergehen können und drückte nochmals Play, um gleich wieder abzutauchen.
With Oden On Our Side ist bis heute für mich ein Album, das einfach wegweisend war. Nicht nur für die Band, auch für mich. Die Mischung aus Death Metal und den Texten der nordischen Mythologie hatten mich abgeholt und bis heute bin ich davon noch nicht losgekommen. Kurz nach dem Release des Albums machte ich mich auf und kaufte mir die komplette Diskografie von Amon Amarth bis zu diesem Zeitpunkt zusammen, um mich so richtig tief in dem Genre zu versenken.
Bei der Aktion Adventskalender stellen euch die Redaktionsmitglieder ein Album vor, welches ihnen am Herzen liegt. Hier erwarten euch die All-Time-Favorites oder Alben mit einer großen persönlichen Bedeutung.
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