Torture – Winter
Erscheinungsdatum: 08.05.2004
Label: Eigenproduktion
Genre: Melodic Death Metal
Spieldauer: 51:39
Tracklist:
- Where Is God
- Our New Lord
- Soul Of Ice
- White Desert Of Death
- Armageddon
- Azrael
- Suicide
- Prelude Of Death
- The North
Heute krame ich ganz tief in meiner Schatzkiste der lokalen Raritäten und möchte, zur Jahreszeit passend, das Album „Winter“ der Würzburger Melodic Death Metal Band „Torture“ besprechen.
Erst ein paar Worte zur Band selbst: Laut der Homepage der Würzbuger wurde Die Band wohl irgendwann im Laufe des Jahres 1994 von Schlagwerker Alexander Dietz und Gitarrist Philip Meyer als Spaßprojekt gegründet und man „bolzte“ so vor sich hin. Erst im Jahre 1997 festigte sich die Bandidee mit Einstieg von Sänger und Gitarrist Mario Dressler und man begann Songs zu komponieren. Es sollte dennoch bis in Jahr 2003 dauern bis man Maria Krebs am Bass für sich begeistern konnte und man nun auch endlich Live auftreten konnte.
Im Frühjahr 2004 begab man sich dann auch zum ersten mal ins Studio, wo man dann das Erstlingswerk „Winter“, welches wir heute besprechen wollen, für die Ewigkeit festhielt.
Gleich mit dem ersten Song fragt die Band „Where is God“ und stimmt den Hörer mit einer gehörigen Portion Groove und abwechslungsreichem Songwriting auf das Werk ein. Sogar clean gesungene Parts sind neben Marios kehligen, genretypischen Gesang zu vernehmen. Schon fast thrashig steigt die Band dann in „Our New World“ ein. Der Track überrascht mit straighter Gitrarrenarbeit und einem sehr „live-fähigen“ Mitmach-Chorus, der zum Bewegen animiert. Bei „Soul of Ice“ spürt man eine Art Weiterentwicklung im Songwriting, denn gegenüber der ersten beiden Songs wird man nun etwas mutiger in Sachen Songstruktur und hebt die melodische Seite mehr hervor. „White Desert of Death“ kommt zum Teil schon fast doomig daher und grooved mit einer schönen Leadmelodie gut um die Ecke. Mit „Armageddon“ steckt man dann die Nase doch wieder mehr in alte Metallica und lässt sich vermutlich zu Beginn von den Amerikanern inspirieren, während der Rest des Tracks dann mehr in Richtung Massacre abdriftet. Mit dem sechsten Song des Albums huldigt man, nun auch das erste Mal in deutscher Sprache dargeboten, dem Todesengel „Azrael“. Der Song erinnert in Gänze stark an die ersten Gehversuche der Österreicher von „Heathen Foray“, auch wenn wohl „Torture“ hier chronologisch eher dran waren.
Als nächstes Stück kommt „Suicide“ daher und klingt irgendwie „anders“ als der Rest des Albums. Ich kann mir nicht erklären warum, aber irgendwie hebt sich der Track vom Rest der Scheibe ab. „Prelude of Death“ setzt dann wieder mehr auf groovige Parts und verbindet auf ein Neues die kehligen Vocals mit kurzen cleanen Einwürfen. Leider fehlt es dem Track nach einer Zeit etwas an einer Art „Höhepunkt“, was den Song etwas zäh wirken lässt. Darüber tröstet uns aber dann der sehr gelungene letzte Track „the North“ hinweg. Schon fast hymnisch und mit einer schönen Leadmelodie versehen, schreitet der Song erhaben aus den Boxen in unsere Ohren und animiert auf ein Neues, sich zu dem treibenden mid-tempo Panzer in Bewegung zu versetzen.
Mit einer schönen rotzigen Debut-Album Atmosphäre erinnert mich „Winter“ an alte Aufnahmen von Bands wie Abrogation, Goddess of Desire, Die Apokalyptischen Reiter oder eben die angesprochenen Heathen Foray. „Torture“ machten somit, für mich, auf ihrem Erstlingswerk vieles richtig und lieferten eine Scheibe ab, die ich bis heute gerne mal im Player habe.
Anspieltipps: Soul of Ice, Armageddon, Suicide, The North
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