
Titel: Ich glaub‘ nicht an den Weihnachtsmann
Künstler: Onkel Tom
Release: 20.11.2000
Genre: Fun Metal, Thrash Metal
Spieldauer: 43 Minuten und 8 Sekunden
Label: Drakkar Entertaiment
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Tracklist:
- Zuhause bei Onkel Tom
- Stille Nacht, heilige Nacht
- Ihr Kinderlein Kommet
- Ich Glaub‘ Nicht An Den Weihnachtsmann
- Alle Jahre Wieder
- O Du Fröhliche
- Am Weihnachtsbaume
- Amerikanische Weihnachtsmedley
- Morgen Kommt Der Weihnachtsmann
- Jingle Bells
- Fröhliche Weihnacht
- Kling, Glöckchen, Kling
- Morgen Kinder Wird’s Was Geben
- O Tannenbaum
- Frohes Fest
- Leise Rieselt Der Schnee
Viel zu langes Vorwort:
Weihnachtzeit ist ja bekanntlich eine besinnliche Zeit. Von überall wird Liebe, Harmonie und Zusammenhalt gepredigt, unabhängig wie sehr die Familie eigentlich miteinander verkracht ist oder die aktuelle politische Weltlage gerade mehr schlecht als recht steht. Es zählt nur noch Liebe und Ruhe. Dazu passend wurden unzählige Lieder geschrieben, die diese „Gute-Laune-Alle-Haben-Sich-Lieb-Vibes“ anbiedern. Ich bin ehrlich, ich konnte noch nie mit Weihnachtsliedern und dieser übertriebenen Art von Glückseligkeit, die um die Feiertage in der Luft liegt, etwas anfangen. Ich finde sowas immer leicht anstrengend und nervig. Sicher, Heiligabend mit der Familie, die man schätzt (den Rest brauche ich nicht am Tisch sitzen haben) nimmt man genau wie die freien Tage gerne mit, aber mehr brauche ich persönlich von dem ganzen Gedöns ehrlich gesagt nicht. Ich schätze, so geht es vielleicht vielen unseren Lesern, die das ganze Geraffel um die Tage kurz vor Heiligabend nicht leiden mögen.
Aber was ist, wenn ich euch erzähle, dass es eine kleine Alternative gibt, die das ganze für uns Metalheads erträglicher macht? Eine Verbindung aus Weihnachtstradition und dem, was unsere Ohren am liebsten gerne hören möchten. „So was gibt es nicht“, hast du auf deinen kalten Lippen? Lass mich dir versichern, sowas gibt es. Schonmal was von Onkel Tom gehört? Ja genau der Typ von Sodom, der uns schon ewig und drei Tage mit Thrash Metal versorgt, ist der Schlüssel für die nicht weit weg liegende Lösung. Mit seinem Album Ich glaub’ nicht an den Weihnachtsmann hat er was am Start, das zumindest in mir doch etwas besinnliche Stimmung hervorhebt.
Das Album (im Schnelldurchlauf):
Was soll man großartig über dieses Album erzählen? Ehrlich gesagt, lässt sich das Ganze grob zusammenfassen: Eine saftige Portion Humor, sowie Tradition trifft hier auf grobschlächtigen Thrash Metal. Die ganze Scheibe knallt ordentlich und macht überall mehr als deutlich, dass man die Liedkunst nicht zu sehr ernst nehmen sollte, was ich ausgesprochen sympathisch finde. Die Trackliste erstreckt sich über 16 Nummern, von der die meisten einfach nur klassische Stücke sind, bei der das Drumherum durch das Instrumentenspiel zum Thrash Metal gedrückt worden. Es gibt aber auch Ausnahmen, bei der Onkel Tom oder besser gesagt Santa Tom sich etwas einfallen gelassen hat. Er hat hier und da komplett selber zur Feder gegriffen und dabei eigenständige Werke erstellt. Dazu gesellen sich Lieder, bei der die weltbekannte Melodie gleich geblieben ist, aber der Text „Angelripper typisch“ verfeinert wurde.
Beispiele gefällig? Leise rieselt der Schnee wurde zu einer Drogenhymne umgedichtet und beim Track Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen geht es nun um Selbstmord. Bei der Fraktion „Komplett selber gemacht“ hätten wir Frohes Fest. Hier wird die Sauferei abgefeiert und das ganze als normales Weihnachtslied getarnt. Ihr merkt schon, der Mainstream aus Friede, Freude, Eierkuchen wird gekonnt auf die Schippe genommen. Und genau die Art von absurde Mischung macht dieses schon etwas ältere Werk (Winter 2000 war der Release) so liebenswert.
Deswegen, liebe Metalheads: Genießt die Vorweihnachtszeit und gönnt euch mal ’ne Ladung Onkel Tom!
Bei der Aktion Adventskalender stellen euch die Redaktionsmitglieder ein Album vor, welches ihnen am Herzen liegt. Das Lieblingsalbum oder ein Album mit einer großen persönlichen Bedeutung.
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