Adventskalender: Türchen 19

Titel: Songs of Moors and Misty Fields

Künstler: Empyrium

Release: 18.11.1997

Genre: Symphonic Folk/Doom Metal

Spieldauer: 45 Minuten, 09 Sekunden

Label: Prophecy Productions 

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Tracklist:

  1. When Shadows Grow Longer
  2. The Blue Mists of Night
  3. Mourners
  4. Ode to Melancholy
  5. Lover’s Grief
  6. The Ensemble of Silence

 

Der Winter ist eine besondere Zeit, irgendwo zwischen Freude und Melancholie verlieren sich die Menschen. Die einen neigen mehr in die eine Richtung, andere eher dann in die Andere. Ich persönlich kann beiden etwas abgewinnen, doch in einer Zeit der Freude und der Lichter ist ein wenig Melancholie ganz erfrischend. Meine Dosis Melancholie hole ich mir seit Jahren mit Empyrium rein, diese Band hat in ihren 30 Jahren Bestehen so manche schön-melancholische Musikstücke herausgebracht und einige davon finden sich auf der Songs of Moors and Misty Fields.

Die Scheibe kam bereits 1997 auf den Markt und ist damit grade einmal ein Jahr und wenige Tage jünger als ich und gehört wohl zu den Stücken Musik, die ich am längsten kenne. Denn, man glaubt es kaum, hörte ich von der Band und der Musik bereits als Kind, nicht viel und effektiv, aber die Lieder sind tief verwurzelt in meinem Gedächtnis, sodass es eine wohlige Melancholie ist. Mit grade einmal sechs Songs und einer Spielzeit von 45 Minuten zeigt das Album direkt auf dem Datenblatt seinen doomigen Charakter. 

Dabei ist das das erste Stück When Shadows Grow Longer auch gleich das kürzeste, kürzer als aktuelle Charts-Hits, dafür wird man im weiteren Verlauf von sechs- bis neunminütigen Musikstücken belohnt. Mit einem sanften, kaum wahrnehmbaren Übergang wechselt das Album zu The Blue Mists of Night und hier zeigt sich dieser unverkennbare Empyrium-Sound, etwas mehr und etwas weniger gutturaler Gesang in Verbindung mit sanften Folk Sound und einem Mantel an verzerrten Gitarren und herausstechendem Schlagwerk.

Mourners kommt um einiges rauer daher, mit dem vermehrten Einsatz von gutturalem Gesang, aber auch durch das volle Soundbild, das jedoch nicht aufdringlich wird und auch seine Ruhepunkte findet. Ode to Melancholy und Lover’s Grief stellen dabei meine absoluten Favoriten dar. Ersteres durch seine Schwermütigkeit und Trägheit, denn in den Lyrics steckt viel Interpretationsspielraum und eine bittersüße Schwere, ohne dabei kitschig zu sein. Etwas, das in meinen Augen die Band und deren frühe Werke ausmacht. Lover’s Grief setzt dem ganzen eine Stufe mehr auf, hier wird alles was ich an Ode to Melancholy liebe, genommen und mit einem Funken Wut getränkt. Anschließend wird das Album mit The Ensemble of Silence vollendet, welches sich aus den anderen Liedern bedient und alle Punkte verbindet.

Ihr merkt, es ist schwer die Gefühle zu beschreiben, die diese Band mit dem Album vermittelt. Um es besser zu verstehen, setzt euch bei einem Glas Wein und Kerzenschein hin, startet die Musik und lauscht ihr und lest die Lyrics. Denn im Winter und besonders der Weihnachtszeit, zwischen all dem Blink Blink und Tam Tam, braucht es auch Momente der Ruhe und bittersüßen Melancholie. Zumindest ist es bei mir so. 

Wer übrigens Empyrium bisher nicht kannte, sollte definitiv durch die Diskografie hören, die Band schwankt im Laufe der Jahre zwischen Symphonic-Folk/Doom-Metal, Neofolk bis hin zu Atmospheric-Black-Metal. Mit durchgehend grandiosen Lyrics und einer Sehnsucht in den Noten.

 

Bei der Aktion Adventskalender stellen euch die Redaktionsmitglieder ein Album vor, welches ihnen am Herzen liegt. Das Lieblingsalbum oder ein Album mit einer großen persönlichen Bedeutung.

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Über Roksi 571 Artikel
Roksana Helscher, Fotografin und Redakteurin. Seit 2016 bei Dark-Art dabei, ein Teil der Chefredaktion und das Mädchen für alles. Seit meinen ersten Konzertfotografie-Gehversuchen in 2011 bis heute unterwegs und versuche das Geschehen auf großen und kleinen Bühnen zu dokumentieren.

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