Review: Grima – Rotten Garden
Release: 22. Januar 2021
Genre: Atmospheric Black Metal
Spieldauer: 43:28 Minuten
Label: Naturmacht Productions
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Tracklist:
- Cedar and Owls
- Mourning Comes at Sunset
- At the Foot of the Red Mountains
- Old Oak
- Rotten Garden
- Grom
- Devotion to Lord
Hinter dem Namen Grima verbergen sich die Zwillingsbrüder “Morbius” und “Vilhelm” aus Krasnoyarsk in Russland. Man kennt die beiden unter anderem auch von den Bands Second to Sun und Ultar. Als Grima spielen die beiden seit 2014 naturverbundenen Atmospheric Black Metal und haben am 22. Januar 2021 mit “Rotten Garden” ihr viertes full-lenght-Studioalbum veröffentlicht. In den folgenden Zeilen soll es darum gehen, was dabei rausgekommen ist:
Der Opening Track “Cedar and Owls” startet quasi ohne Vorwarnung. Rasant und mit jeder Menge Spielfreude. Schon hier fällt ein leichter Hall auf den Vocals auf, der aber perfekt zur erzeugten Stimmung passt. Auch muss man hervorheben, wie souverän sich hohe und tiefe Vocals abwechseln. Die nächste Besonderheit stellt der erste Solo Part dar, in den mehrmals der Ruf einer Eule integriert wurde. Auch die Tempowechsel sind wunderbar gewählt, man findet einen fast schon stillen Part, bei dem man eigentlich schon an das Ende des Songs denkt, doch weit gefehlt: die Eule kehrt hier zurück und der Track lebt für knapp zwei traumhafte Minuten erneut auf.
Weiter geht es mit “Mourning Comes at Sunset”, das eine gehörige Portion Blastbeats vorweisen kann. Der zweite Track ist zwar etwas kürzer, schließt aber nahtlos an das akustische Bild dieses Albums an, die Gitarren erscheinen weitaus melodischer, die Vocals bleiben gleich abwechslungsreich, doch im Vergleich wird hier das Tempo konstant gehalten.
Nach knapp fünfeinhalb Minuten folgt mit “At the Foot of the Red Mountains” der kürzeste Song des Albums. Dieser beginnt ähnlich rasant wie “Cedar and Owls” und weist eine weitere Besonderheit vor: zum ersten Mal kommt das Keyboard zum Einsatz, welches so eingestellt ist, dass man auch von einem Akkordeon ausgehen könnte. Gerade in Kombination mit den angesprochenen tieferen Vocals ergibt sich ein großartiges Klangbild. Doch auch zu den Solo-Passagen passt es richtig gut, hier wurde die Platzierung bestens ausgewählt.
Nun ist “Old Oak” an der Reihe, ein fast dreiminütiger Instrumental-Song. Dieser ist akustisch gehalten und beinhaltet immer wieder das Rauschen eines Waldes. Auch bei diesem Song ist das Keyboard im Einsatz, klingt jedoch diesmal wie ein Klavier. Ein schöner Zwischenabschnitt, der den Albumfluss super ergänzt.
Der Titeltrack “Rotten Garden” kommt als langsame Black-Metal-Nummer daher und ist gleichzeitig der längste Song des Albums: über zehn Minuten erstreckt sich dieses Kunstwerk, das sehr facettenreich ist: nach einem ruhigen Start wird das Tempo ordentlich gesteigert und kurz danach schon wieder zurückgeschraubt. Die Höhen und Tiefen der Stimme von “Morbius” wechseln sich wie immer einwandfrei ab und ziehen den Hörer einmal mehr in ihren Bann. Und sogar der Akkordeon-Sound findet den Weg zurück in die Instrumentalreihen. Das Ende erinnert sehr stark an “Cedar and Owls”: es wird eine Stille aufgebaut, die der Schlusspunkt sein könnte, doch auch “Rotten Garden” kehrt mit einem energiegeladenen Part zurück, ehe es mit dem Keyboard zu Ende geht.
Doch das war noch lange nicht alles: “Grom” steht in den Startlöchern und beginnt dem einem Donnerkrachen. Auch hier finden sich gekonnte Tempowechsel, nach einem schnellen Start folgt ein ruhigerer Mittelteil, ehe es Richtung Ende wieder erheblich schneller wird. Die Wechsel erfolgen immer genau zum passenden Zeitpunkt, sodass das Gesamtbild niemals gestört wird.
Dann ruft “Devotion to Lord” das große Finale aus: es beginnt zunächst akustisch, ehe es langsam, aber intensiv weitergeht. Allgemein bekommt das Ganze einen leichten Outro-Charakter: der letzte Song ist weitaus ruhiger als seine Vorgänger, die Vocals wurden deutlich in den Hintergrund gerückt, was in diesem Fall aber tatsächlich passt. Auf große Tempowechsel wird verzichtet, doch die tiefen Töne von “Morbius” sind viel viel mehr zu hören als auf den vorangegangenen Liedern.
Nach 43 Minuten und 28 Sekunden ist nun das Ende des Albums erreicht.
“Rotten Garden” ist aus meiner Sicht ein perfektes Atmospheric Black Metal-Album.
Der allgemeine Sound klingt einfach überragend und fesselnd, man will eigentlich gar nicht mehr ausschalten. Grima entführen einen in ihre Welt, die so schön faszinierend vertont ist, dass man hier gar nicht anders kann als eine volle Punktzahl zu vergeben. Dieses Meisterwerk hat ohne Zweifel das Potenzial ein Album des Jahres zu sein.
Am allerbesten wirkt diese Musik wenn man sich Kopfhörer aufsetzt und den Raum vollständig verdunkelt: die geschaffene Atmosphäre ist wirklich etwas Einzigartiges.
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