Broilers – Santa Claus
Release: 12.11.2021
Genre: Punkrock, Ska-Punk, Streetpunk, Rockabilly, Rock
Spieldauer: 39 Minuten 36 Sekunden
Label: Skull & Palms Recordings, Warner Music Group
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Tracklist:
- Carol of the Bells
- Feliz Navidad
- Christmas Time (Again)
- Grauer Schnee
- Driving Home for Christmas
- Fairytale of New York
- Santa Claus Is Comin‘ to Town
- Christmas (Baby Please Come Home)
- Christmas Vacation
- Merry Christmas (I Don’t Want to Fight Tonight)
- Mele Kalikimaka
- Oi! To the World
- Father Christmas
- Vor Mitternacht (Auld Lang Syne)
Die Broilers sollten jedem zu mindestens vom Namen ein Begriff sein. Für wen das nicht der Fall ist, hier ein ganz kurzer Abriss. Gegründet 1992 in Düsseldorf, mit ihren Ursprüngen in der Oi! und Punkrock Szene, wurde 2007 eher eine Entwicklung in Richtung Rockabilly gemacht. Acht Alben hat die Band schon veröffentlicht, nun sollte dann als neuntes Album ein Weihnachtsalbum folgen, welches schon am 12.11. das Tageslicht erblickte. Ich hatte mir zwar schon vor der Veröffentlichung überlegt, etwas zu schreiben, aber irgendwie passt es dann doch besser in unseren Adventskalender. Fans werden wohl meinen Text nicht lesen, da sie das Album bestimmt schon kennen, aber eventuell ermutigt es ja den einen oder anderen mal einen Blick über den Tellerrand zu wagen und das Album zu hören.
14 Lieder haben es auf das Album geschafft. Was bei einer Gesamtdauer von knapp 40 Minuten, also eine durchschnitts Songlänge von etwas weniger als 3 Minuten bedeutet. Wenn man die Oi! bzw. Punk Wurzeln bedenkt, ist das eigentlich ganz normal. „Carol of the Bells“ ist hier das kürzeste, wobei es eher ein Intro für Feliz Navidad ist, welches klingt, als ob es auf einer Bontempi Orgel gespielt wurde und gleich zeigt, dass die Broilers sich nicht ganz ernst nehmen. Das geht auch direkt in „Feliz Navidad“ über. Eine coole Version von dem Lied, geprägt von Ska Einflüssen. Danach folgt noch ein Cover, von dem eher unbekannten Lied Christmas Time (Again) von den Bad Manners. Ich musst etwas suchen, bis ich das Original gefunden habe und muss sagen, hätte ich es doch gelassen. Die hier vorliegende Version ist freudiger, spritziger und tanzbarer. Anschließend folgt das einzige Lied der Platte, welches die Broilers selbst geschrieben haben. Mehr dazu unten im Video.
Es folgen noch mehr Covers von eher unbekannten Liedern, mit ein paar Ausnahmen, wie „Santa Claus Is Comin‘ to Town“, hier an die Version von Bruce Springsteen angelehnt, mit Vortext, ganz witzig gemacht. Fängt es dann auch noch recht langsam an, wird es dann eher punkig. Auch mal was anderes, cool gemacht. Das andere ist eines meiner Lieblings-Weihnachtslieder, und immer wieder gut für eine Gänsehaut, auch hier. Die Rede ist von „Fairytale of New York“. Fängt es zugegebenermaßen etwas lahm an, wird es richtig gut, wenn Ines mit ihrer kratzigen Stimme anfängt zu singen. Und im Refrain zusammen mit Sammy gibt es dann auch die Gänsehaut. Ja, nennt mich ruhig Weichei, ich steh dazu. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die Version von den Pogues mit Kirsty MacColl doch etwas besser gefällt. Aber hey, sind halt die Pogues. Den Abschluss macht eine Deutsche Interpretation von „Auld Lang Syne“, wo ich allerdings direkt an die Toten Hosen denken musste vom Feeling und dem Sound her.
Was kann man also zu dem Album sagen? Hier und da vielleicht etwas zu viel Pathos, teilweise irgendwie zu nah am Original oder gezwungen witzig. An anderer Stelle allerdings wiederum richtig gut und auch witzig. Ich denke, richtige Broilers Fans werden nicht unbedingt begeistert sein; wer allerdings mal ein anderes Weihnachtsalbum haben will, was etwas mehr rockt, der ist hier gut bedient. Noch ist auch Zeit das Ding für Heilig Abend zu besorgen und dann unterm Weihnachtsbaum oder was auch immer bei euch im Wohnzimmer steht abzuspielen.
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