Adventskalendertürchen 20

Feuerschwanz – Methämmer

Release: 17.8.2018

Genre: Mittelalter Metal

Spieldauer: 42min 50sec

Label: F.A.M.E. Recordings (Damals)

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Tracklist:

  1. Methämmer
  2. Schubsetanz
  3. Die Hörner hoch
  4. Lustprinzip
  5. Wikingerblut
  6. Kinder im Geiste
  7. Oh fortuna
  8. Prinzessin
  9. Der Geschichte Pfade
  10. Op. 1: Von Göttern und Drachen
  11. Operation Drachensturm
  12. Op. 2: Die Prophezeiung
  13. Ein Held ist gebor’n
  14. Op. 3: Der heilige Eid
  15. Liga des Mets

Methammer

An unserem dritten Metmonday im Dezember, kommen wir zum Teil der Feuerschwanz Historie, an der die ‘Met‘amorphose vom Mittelalter-Gedudel, zur Metal-Band vollzogen wurde.

Genau 2 Jahre und einen Tag nach den Sex Ismen (was einem Rückblicken so auffällt), folgte der ‘Met’allische Hammerschlag, welcher auch mit grösserem Erfolg auf diversen Festivalbühnen einherging. Gegipfelt hat alles dann somit Ende 2019 in einer epischen 15 Jahre Metfest Tour, auf dessen 8 Terminen sie von den Grailknights begleitet wurden, was auch so zu einigen „Joakim Hodi“ Pumping Iron Power Auftritten geführt hat.
Diese Zweisamkeit der Bands blieb bestehen und so entstand diesen Monat ein wahrliches Turbo Boost Duett!

Doch zurück zum Album, welches auch in einer limitierten Auflage erschien und einen wahrlichen „Methämmer“ Anhänger beinhaltete, sowie eine unterschriebene Autogrammkarte.
Das ebenfalls enthaltene Digipack hatte als weiteren Bonus noch eine Live CD dabei, hier gerne meine Lieblingsstelle daraus:

Einst feierte ich mit einem Drachen in einem Keller. Wir besaßen 10 Fässer Bier, 5 Gallonen Schnaps und zwei Flaschen Pfäffi, die wir uns von Mr. Hurley aus der Backstage geklaut haben.
Plötzlich sagte der Drache zu mir: „Komm lass uns eine Rauchen gehen!“
Ich sagte: „Ja Drache, das ist eine gute Idee.“
Doch dann machte ich diesen einen Fehler, ich fragte ihn nach Feuer. Darum hat Hauptmann Feuerschwanz keine Haare mehr.

Doch nun lasset den Hammer herniederschlagen!
„Und Hauptmann Feuerschwanz nahm den Methämmer, und er hob ihn hoch und sagte: ‚O Lemmy, ich bitte Dich, segne diesen Deinen Methämmer! Möge er die Trommelfelle der Metalheads zum Beben bringen und ihre Köpfe in Met tränken!‘ Und Lemmy lächelte angetrunken. Und der geile Haufen speiste erfreut die Lämmer, genossen die Soßen und Karpfen und Anchovis. Und Orang-Utans und Butterbrote, Cornflakes und Fruchtbecher…“

1. Methämmer
Wer hätte gedacht, dass dieser Aluhut Song einmal aktuell werden sollte?
Anstatt diverser aktueller Themen, behandelt der Song jedoch die Bruderschaft des Methämmers!
Damals überraschend harte Riffs und Metal Sound für die ursprüngliche Mittelalter Band, bringt diese Sekten Parodie nicht nur guten Witz, sondern auch geile Musik mit einem epischen Musikvideo mit.

2. Schubsetanz
Das passiert also, wenn man ’ne Mittelalter Band seit achtzehnhundertzwölfundsiebzig (Anm. d. Red.: Anno Domini 2009) in Wacken spielen lässt:
Immer noch eines der Highlights in ihrem Repertoire, der Moshpit Mittelalter Mucke schlechthin.
Nicht nur kommt hier die neue härte zur Geltung, auch wurde der alte Witz und Charme der Band beibehalten. Das Originalvideo könnt ihr hier bestaunen.
Jedoch noch eine brennende Metal-Subgerne Schippe mehr haben sie dann mit dem düsteren Panda Remake der letzten Schlacht darauf gelegt, viel Spass mit Schubsetanz ist Krieg!!1!!einself

3. Die Hörner Hoch
Ehrlich gesagt gefiel mir das erste Zeichen des neuen Albums nicht gerade, mir waren die Volksmusik D’Artagnan Einflüsse von Hodi/Ben (hoffe du liest das nicht) ein wenig zu viel.
Nachdem es mich dann Live in Weil am Rhein aus den Spingerstiefeln gehauen hat, war es einfach nur episch.
Obwohl das Ganze als besoffenes „die Hörner hoch“ Gröhllied gelten kann, hat der Text und die Geschichte mehr zu bieten, vor allem liebe ich den Part über Irland.

4. Lustprinzip
Die härtere Fahrt geht auch mit dem vierten Track weiter, ein Lied für die gute Stimmung und ein Hang zum… ihr wisst ja, wie die Band heisst.
Eigentlich das, was diese Bande schon seit Jahren in Songs predigt, man solle das Leben, die Liebe und die Lust geniessen.

5. Wikingerblut
Passend zum damals neusten Mitstreiter, Jarne Hodinsson, unehelicher Sohn zwischen Hodi und einer Walküre und mit stolzen 7 Jahren der bassvernichtende Meter… lest am besten die offizielle Geschichte auf der Homepage nach.
Auf jeden Fall ein Lied nach meinem Geschmack, der Rhythmus würde sich locker zum Schnellgang-Rudern benutzen lassen und der Text wechselt zwischen harten Passagen und typischen, humorvollen Anspielungen.

Ich brauch echte Kerle zur Kaperfahrt. Doch kein Jan weit und breit, weder Klaas noch Pit.
Nur Hipster mit Bärten – da fahr ich nicht mit!

6. Kinder im Geiste
Nach dieser ganzen Party jetzt einmal ein ruhigeres Stück vom Hauptmann vorgetragen, denn so wie man Feiern kann, lädt die Bande auch öfters mal ein wenig zum Träumen ein.
Zwar noch immer mit einer Resthärte, wird hier das Tempo ein wenig gedrosselt und textlich kann sich der eine oder andere bestimmt damit identifizieren.
Es geht um das ewige Kind in unserem Geiste, das wir uns hoffentlich bewahrt haben, auch wenn unser Fleisch schon lange zu lasterhaften Sündern geworden ist.

Darum wahr‘ ich mir mein kindlich Lachen. Weitermachen, weitermachen!
Das Leben ist kein Freudenhaus, doch wir machen das Beste draus.

7. Oh Fortuna
Oh wieder einmal ein Liebeslied, deswegen nochmals ein wenig langsamer und melodiöser als die letzten Songs.
Instrumental wird wieder mehr auf Mittelalter als Metal gelegt, denn die Brautschau war der Bande ja schon immer wichtig! Doch auch ihnen ist Fortuna nicht immer hold, so endet das ganze wieder einmal mit einem Krug anstatt ’ner Frau.
Jedoch ist Fortuna hier auch das Sinnbild eben jener römischen Göttin, welche für Glück und Schicksal steht.

8. Prinzessin
Ach hat es also doch geklappt, leider hat sich hier der gute Hauptmann im Suff keine Räubertochter sondern eine Märchenprinzessin geangelt.
(Anm. d. Red: Die verwöhnten Märchengören, nicht die Historischen, die nur als Ehebündnis-Gebärmaschinen dienten.)
Zurück zum Lied, das musikalisch sowie rhythmisch Ohrwurm Potenzial hat, vor allem die späteren „Prinzessin“- und „Heyheyhey“-Zwischenrufe geben dem Ganzen eine richtige Fahrt, während es textlich ein wenig an „Genoveva“ erinnert.

9. Der Geschichte Pfade
Es wurde ja mittlerweile Tradition, auch einen ernsten Song in das Album zu packen, hier mit einem melancholischen Anti-Kriegslied.
Wird man sich in der Geschichte auch an all die kleinen Ritter und Soldaten erinnern, die unbesungen auf dem Schlachtfeld verendet sind und nur als Fussnote der Verlustzahlen in den Geschichtsbüchern verstauben werden?
Ein ungewohntes Thema von Feuerschwanz, doch genauso Ausdrucksstark wie „1916“ von Motörhead oder“ The Price of a Mile“ von Sabaton.

10. Krieger des Mets – die Trilogie; op. 1: Von Göttern und Drache
Schön, dass nach 7 Jahren bzw. „Wunsch ist Wunsch“ wieder einmal eine Geschichte in das Album genommen wird.
Diese hier dient als Auftakt für den Krieg der Götter und ihr Drachenheer gegen die frevelhaften Menschen, wie auch als Intro des nächsten Liedes.

11. Operation Drachensturm
Dieser Song kann mich jetzt ehrlich gesagt nicht so überzeugen, der Kampf zwischen Drachen und Menschen wird hier zwar der folgenden Geschichte den Weg freigebrannt, doch reissen mich weder Text noch die härteren Gitarrenklänge sonderlich mit.

12. Krieger des Mets – die Trilogie; op. 2: Die Prophezeiung
Ein Auszug aus den Chroniken der Metkriege, von Dr. H. Odenherz, der die Prophezeiung des Kriegers des Mets vorliest.

13. Ein Held is gebor’n
Eine mittelalterlich gespielte Ballade, wie aus der Asche und einer Träne der Götter, im Vulkan der Krieger des Mets geboren wird.
Was als Klagelied begann, wandelt sich von Zeile zu Zeile in ein episches Lied der Hoffnung und Lobpreisung ihres neuen Helden und mündet schlussendlich in einem Instrumentalpart, der die Melodie von „Krieger des Mets“ aus dem letzten Album spielt.

14. Krieger des Mets – die Trilogie; op. 3: Der heilige Eid
Mehr vorgesungen als vorgetragen, läutet dieser Eidschwur das Finale der Trilogie ein.

15. Liga des Mets
Der gebührende Abschluss der Trilogie mit der „Liga des Mets“, einer Heldenhymne zum Mitsingen und Anstossen.
Sowohl Hauptmann und Hodi als Sänger, sowie Metal und Mittelalter Einflüsse wechseln sich hier ab und fassen das ganze Album so Musikalisch noch einmal zusammen.

Fazit:
Faster, Harder, Louder war damals wohl das Motto der neuen Feuerscheibe und das in mehr als einem Kontext, ein Schelm wer jetzt Böses denkt.
Gepaart mit dem damals alten witzig, süffisanten Schwanzhumor, war es das letzte Album mit dieser Portion an ungezwungenem Humor, welche den endgültigen Auftakt zu den harten Metalklängen lieferte.
Für dieses mystische Meisterwerk gibt es von mir 9/10 Methämmer!

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