Adventskalendertürchen 21

Subway to Sally – Herzblut

Release: 02. April 2001

Genre: Mittelalter Rock

Spieldauer: 49 Minuten, 42 Sekunden

Label: Island Recorts

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Tracklist:

  1. Die Schlacht
  2. Veitstanz
  3. Das Messer
  4. Herrin des Feuers
  5. Kleid aus Rosen
  6. Wenn Engel Hassen
  7. Krötenliebe
  8. Accingite Vos
  9. So rot
  10. Drei Engel
  11. Kleid aus Rosen (Akustik)

Kein dark-art Adventskalender ohne etwas von Subway to Sally. Ob es daran liegt das die Band seit Jahren zu dieser Zeit auf „EISHEILIGE NACHT“ Tour ist und die Weihnachtszeit und Subway to Sally dadurch für viele einfach zusammengehören oder daran, dass ich diese Band bereits über 100 Mal Live gesehen habe? Ich weiß es nicht.

Wir schreiben den 2 April 2001, heute erschien das sechste Studioalbum der Potsdamer Band Subway to Sally und niemand konnte ahnen, dass es solch ein Fanliebling werden und bleiben sollte. Dass es laut vielen Fans ein Abschluss der „Alten Subway to Sally Ära“ darstellen soll? Das ganze zudem auch nur 2 Jahre nach „Hochzeit“, einem Album das von zahlreichen Magazinen mit Höchstnoten bewertet wurde.

Dezember 2021, vor wenigen Wochen, erschien ein Musikvideo mit dem Titel „So Rot MMXXI“ ganze 20 Jahre nach der Ersterscheinung des Albums. Ein Jubiläum und eine Hommage an und mit „Herzblut“. Und da wir nur noch wenige Tage bis Heiligabend übrig haben, schauen wir auch auf ein Album, das nicht nur von Eis und Schnee singt sondern von „Liebe“, es heißt ja nicht umsonst das „Fest der Liebe“, oder? Die Fans lieben dieses Album, Songs wie „Veitstanz“ und „Kleid aus Rosen“ sind aus der Setlist kaum noch wegzudenken, tausende Leute freuen sich wenn „Wenn Engel Hassen“ oder „Herrin des Feuers“ wieder in die Setlist gepackt werden. Naja, 4 Lieder, was ist mit dem Rest?

Mit „Die Schlacht“ trommelt die Band das Album ein, wortwörtlich. Die Trommelschläge gelten als leitendes Element des Liedes und werden auch textlich eingebunden.

Schau die Feuer, hör die Trommeln

Die Melodie, die an sich nicht aggressiv gespielt wird und der an sich bissige Text ergeben ein Bilderbuch-Subway to Sally-Stück dar. Ein Lied, das leider zu gerne vergessen wird.. „Das Messer“ ist eins dieser Lieder, die wohl heutzutage zu direkt sind, um live gespielt zu werden, auch, wenn ich dieses Lied persönlich wirklich mag, ist zum Beispiel der Refrain

Nur wer feige ist, tötet Liebe durch das Wort allein, Für das Messer braucht es Helden und ich kann nicht feige sein

ein wenig schwierig. Ein wahres Meisterstück aus der Feder Bodenskis, das zeigt, wie nah Lust, Liebe und der Tod beieinander liegen, ein Lied das sich auch so auf dem 2014er Album „Mitgift – Mördergeschichten“ hätte wiederfinden können.
Sex am See, so kurz fällt meine Interpretation zum Lied „Krötenliebe“ aus, etwas Stumpf, was? Die Geige ist in diesem Stück sehr präsent, ein Stück, das (zumindest bei mir) immer ein Schmunzeln hervorruft. „Accingite Vos“ könnte schon fast ein Kirchenlied sein, insbesondere in Erinnerung geblieben ist er durch die „Nackt“ Tour und auch durch den Remix der im Videospiel „Dark Project II“ genutzt wurde. Mit „So Rot“ kam damals auch eine der zartesten Balladen der Band raus, ein Stück das jedoch nur Oberflächlich betrachtet zart und zeigt vor allem im neuen Gewand wie viel mehr dahinter stecken kann.

Kommen wir mal zu den Dauerbrennern des Albums:
Ein Highlight gibt es bereits recht früh auf der Scheibe, „Veitstanz“ ist uns in den letzten Jahren vor allem als den „Wir holen alle Musiker die grade da sind mit auf die Bühne“ Teil der Show. Das Lied ist sehr eingängig, tanztauglich und macht Spaß, zu hören und nach dem 3-4 Mal hören, kann es ein jeder mitsingen, die Beliebtheit des Stücks verbreitete sich wie die Tanzwut im Mittelalter. 😉

„Wenn Engel Hassen“ schlägt in eine dunklere Richtung ein; ein Lied über einen Amokläufer? Zumindest gehen viele Interpretationen in diese Richtung und abwegig ist dies nicht, die Band ist dafür bekannt über die „dunklen Seiten des Lebens“ in schönen Metaphern zu singen. Der Kirchengesang am Anfang des Liedes, der Wechsel aus ruhigen und schnellen Parts, die präsente Geige, der Refrain, all dies im Gesamtbild macht „Wenn Engel Hassen“ zu einem zeitlos grandiosen Lied.

„Herrin Des Feuers“ hingegen ist eines dieser Lieder, die einem durch die Inszinierung im Gedächtnis bleiben, das Lied beschränkt sich auf unverstärkte Instrumente, die Laute und Geige spielen dabei eine große Rolle. Auch hier darf ich den Refrain hervorheben, während Sänger Eric immer wieder „Herrin des Feuers, ich brenne“ singt, singt der Chor aus den anderen Musikern im Hintergrund einen anderen Text, etwas das Subway to Sally bereits seit Jahren als Stilmittel nutzen.

Das Beste kommt zum Schluss, nicht wahr? „Kleid aus Rosen“ – wer kennt es nicht? Ein Lied, das die meisten Fans und nicht-Fans mitsingen können, es grasiert ja schon seit Jahrzehnten durch die Rock/Metal/Gothic Musiklandschaft. Das Album enthält gleich zwei Versionen, die Rockversion, die wir alle Kennen und eine Akustikversion, die das Album abschließt. Es hat sich seinen Kultstatus verdient. Ein Lied, zu dem ich mir durchaus auch ein Musikvideo wünschen würde, eins, das die Geschichte des Liedes so erzählt, wie es sich der Schreiber erdacht hat.

Fazit:

Herzblut ist ein grandioses Album, eines, das ein wenig gradliniger und sauberer daherkommt als die früheren Werke der Band aber auch an manchen Stellen noch nicht so ausgereift war wie spätere Werke, es beinhaltet eine Menge Lieder die man sich kaum noch wegdenken kann und einige die man leider oft vergisst. Liedern wie „Die Schlacht“ oder „Das Messer“ hätten definitiv ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient. Es stellt einen Meilenstein in der Geschichte Subway to Sally dar, den man sich definitiv mal zu Gemüte führen solle und einem ein riesiges Spektrum an Liebe aufzeigt und das was draus werden kann.
Wer Subway to Sally kennt, weiß, dass man zwischen den Zeilen lesen muss, dass das Gesungene nicht dem Gemeinten entspricht und jeder sich sein eigenes Bild, seine eigene Geschichte bilden solle. Ein Fest für jeden, der gerne Texte interpretiert. Damals wie heute ein abwechslungsreiches Album, das nie an Relevanz verloren hat. Und auch wenn man gerne sagt, es zeichnet die Ära des „alten“ Subway to Sallys, muss man zu denken geben das die Band sich seit Anbeginn immer weiterentwickelt hat und kein Album so war, wie das zuvor.

Über Roksi 538 Artikel
Roksana Helscher, Fotografin und Redakteurin. Seit 2016 bei Dark-Art dabei, ein Teil der Chefredaktion und das Mädchen für alles. Seit meinen ersten Konzertfotografie-Gehversuchen in 2011 bis heute unterwegs und versuche das Geschehen auf großen und kleinen Bühnen zu dokumentieren.

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