Adventskalendertürchen 23

Review: Orden Ogan – To the End

Release: 26. Oktober 2012

Genre: Melodic/Power Metal

Spieldauer: 54 Minuten, 42 Sekunden

Label: AFM Records / Soulfood

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Tracklist:

  1. The Frozen Few
  2. To The End
  3. The Things We Believe In
  4. Land Of The Dead
  5. The Ice Kings
  6. Till The Stars Cry Out
  7. This World Of Ice
  8. Dying Paradise
  9. Mystic Symphony
  10. Angels War
  11. Take This Light

„Power Metal aus Deutschland.“ Allein diese Aussage dürfte als Qualitätsmerkmal im Metalbereich gelten. Neben Bands wie Blind Guardian und Powerwolf haben sich auch Orden Ogan in den letzten Jahren auf den Bühnen dieser Welt bewiesen und gehören damit zurecht zu den beliebtesten Power Metal Bands.

Nachdem wir bereits vor einigen Monaten an ihr aktuelles Album „Final Days“ und ihren Ausflug in die dystopische Zukunftswelt wagten, schauen wir heute zurück aufs Jahr 2012 und das Album „To the End“ und unternehmen damit einen kleinen Ausflug in die Eiswüste. Orden Ogan sind keine neue Erscheinung: Die Band gibt es bereits seit 1996. Nach drei Demos veröffentlichte die Band 2004 ihr erstes Album im eigenvertrieb. Der Stil änderte sich in den nachfolgenden Alben ein wenig und wurde weniger folkiger, dafür epischer. Die Band hat den Power Metal nicht neu erfunden oder gar revolutioniert, hat jedoch seit jeher einige Stilpunkte für sich übernommen, die sie in Kombination besonders auszeichnen. Dies hört man auf „To the End“ sehr gut und Achtung: Ich gehe auf das Album chronologisch ein, denn die Songs bauen musikalisch und auch textlich aufeinander auf. Auf den Text gehe ich jedoch nicht groß ein, da ich sonst in eine ellenlange Textanalyse ausarbeiten würde.

Das Album beginnt mit „The Frozen Few“, einem Instrumental, das sich wunderbar in Intensivität steigert, dann aber leider nicht fast nahtlos in das nachfolgende Lied, den Titeltrack „To the End“, übergeht. Dieses startet jedoch bereits mit einer menge Power und einem unglaublich eingängigen Refrain, dazu ein Gitarrensolo direkt zu beginn des Albums, ist mal eine Ansage. Gefolgt wird dieses Lied von „The Things We Believe In“, das zu Beginn erstmal leise und ruhig anläuft, um wenige Sekunden später von 0 auf 100 zu starten. Wieder einmal sticht der Refrain heraus; ein mehrstimmiger Chor singt den Text:

We should die for the things we believe in
But live our lives in the dark, self-deceiving
In the snow, all the world that we knew is ice
And so we are: cold, dead and gone
Shine a light till the dark sky is burning
Wolves are hownling and fortune is turning
But our hearts and the words that we say are ice
And so we are: cold, dead and gone

Das macht Spaß, zu hören und bietet mit der eingängigen Melodie eines der Highlights des Albums aus.

Mit „Land Of The Dead“ geht es wie bereits im letzten Song weiter. Dasselbe Rezept für einen grandiosen Song, nur dass dieser eine gewisse Kälte zu vermitteln schafft.

Apropos Kälte: Mit „The Ice Kings“ folgt dem eine grandiose Ballade. Das Keyboard, das den Song einläutet, vermittelt mit seinem Klang mehr Kälte, als die ganzen Songs zuvor. Bei dem Song kommt besonders die Stimme von Sänger Seeb zu Geltung, die von Gitarre und Keyboard umrahmt wird, bevor am Ende auch die Gitarre wieder ihren großen Auftritt erhält.

„Till The Stars Cry Out“ legt ordentlich Tempo nach und bedient sich an dem Ohrwurmrezept von „The Things We Believe In“ und „Land Of The Dead“: Eingängige Refrains und Chorgesang zu einem eher härteren Sound, nur das es sich auch Zeit nimmt, ein paar ruhigere Töne anzuschlagen.

Ganz anders „This World Of Ice“, das düsterer, klagend daherkommt, als die Songs zuvor und dadurch auch ein wenig Abwechslung bringt.

„Dying Paradise“ schließt musikalisch wunderbar an den Vorgänger an, bleibt düsterer, aber bekommt seine Momente, wie die Zeile: „The only thing I believe in is you“, die ein wenig höher gesungen wird, als der Durchschnitt des Songs und dadurch besonders heraussticht.  In „Mystic Symphonie“ steckt dann wieder ein wenig mehr Leben drin. Der Song hat eine sehr catchy Melodie, der Text ist wie eigentlich immer bei Orden Ogan, sehr eingängig, hat jedoch einen kleinen Einbruch. Bei der Textzeile

Thus! My travel has begun
Now darkness enshrouds everything
My dark end has begun
And I rush

ändert sich Tempo und Tonalität des Gesangs stark, was ein grandioses Stilmittel ist und mich auch immer wieder zurückholt, wenn ich mich in dem Song verloren habe.

Kommen wir zu dem längsten Stück des Albums und ja Progressiv Metal Hörer werden nur müde über die 7:20 Minuten lächeln, nichtsdestotrotz ist „Angel War“ ein grandioser Rundumschlag über alle Stärken der vorherigen Songs. Es beginnt recht ruhig und baut seine Höhepunkte auf. Der Gesang variiert und behält im Refrain den Ohrwurmcharakter dank mehrstimmigem Chor und eingängigem Text. Das Beste aus dem Album in ein Lied gepackt; und das braucht Platz.

Und dann ist man auch schon am Schluss angekommen. „Take this Light“ beendet das Album mit sanften Tönen und einem weiteren Ohrwurm.

When you’re feeling cold and sad and thin
You can run to the place where the dolphins swim
And the sun will shine warm and bright down on your skin
Take this light and keep it close to your heart

Orden Ogan haben in meinen Augen mit „To the End“ ihr erstes großes Meisterwerk veröffentlicht. Eins, dem noch weitere folgen sollten. Ob schnell, langsam, düster, episch, die Band zeigt eine riesige Palette an Variation. Das Album sollte definitiv am Stück gehört werden, denn das macht dabei eine besondere Magie aus.

Über Roksi 522 Artikel
Roksana Helscher, Fotografin und Redakteurin. Seit 2016 bei Dark-Art dabei, ein Teil der Chefredaktion und das Mädchen für alles. Seit meinen ersten Konzertfotografie-Gehversuchen in 2011 bis heute unterwegs und versuche das Geschehen auf großen und kleinen Bühnen zu dokumentieren.

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