Rage of Light – Redemption
Release: 08.12.2021
Genre: Trance Metal, Melodic Death Metal, Progressive Metal
Spieldauer: 46 Minuten 29 Sekunden
Label: Self-Released
Links:
Tracklist:
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Iciness
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2.0
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Crusade for the Sun
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Lead the Riot
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Chasing a Reflection
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Exploder
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Breaking Infinity
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Aspiration
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Beyond
Rage of Light ist eine Band aus der Schweiz, welche eine sehr interessante Musikrichtung macht, nämlich Trance Metal. Was ist Trance Metal? Nun, wie es der Name schon sagt, es ist eine Kombination aus der Techno Richtung Trance und Metal. Sehr cool finde ich. Persönlich bin ich auf die Band aufmerksam geworden, durch ihre ehemalige Sängerin Melissa Bonny, über welche wir hier schon mehrfach mit ihrer Band Ad Infinitum berichtet haben. Auf YouTube sind sie auch durch Covers von Twilight Of The Thunder God, Lollipop von der Eurodance Gruppe Aqua und Judas von Lady Gaga aufgefallen. Als dann dieses Jahr am 6. April bekannt wurde, dass Melissa aus zeitlichen Gründen die Band verlässt, war es zwar für mich schon irgendwie erwartet, aber dann trotzdem ein Innehalten. Rage of Light ohne den Gesang und die Growls von Melissa? Uhh, geht das? Und in was für große Fußstapfen wird die oder der Nachfolger treten? Nun, am 15. Juli wurde dann bekannt gegeben, dass Martyna Halas aus den Niederlanden und Sängerin von Ascend The Hollow in diese treten wird. Vorgestellt wurde sie mit einem Studio Video von dem Lied „Fallen“, welches ursprünglich von Melissa gesungen wurde. Ob so ein direkter Vergleich schlau war? Gute Frage, aber ich finde, Martyna kann dem Vergleich stand halten. Dies zeigt sie auch hier auf „Redemption“.
Aber nun genug des Vorgeplänkels, kommen wir zum Album. Wie nicht zu erwarten, gibt es nicht direkt was auf die Ohren, sondern man fühlt sich zunächst in einem Trance / Dream Dance Album. Ruhige Töne, welche einen zum Träumen animieren und seicht dahinsegeln lassen. Bis die Gitarre einsetzt, aber auch da ist der typische Rage of Light-Ton zu hören. Eingefleischte Fans warten jetzt auch noch darauf, wann endlich Melissas Stimme kommt, werden aber von Martyna überrascht und das durchaus im positiven Sinne. Erst recht als dann die Growls einsetzen. Die Haare werden einem regelrecht nach hinten weggepustet von ihrer Energie. Das acht Minuten lang ist schon mal eine Ansage, es ist auch das längste Lied des Albums, wobei die Durchschnittslänge der Lieder mit ca. fünf Minuten durchaus nicht zu verachten ist.
Ich schweife schon wieder ab. „2.0“ ist eher ein klassisches Melodic-Death-Metal-Lied, ein bisschen auch ins Symphonic abdriftend. Sehr gelungen. Mit „Crusader for the Sun“ geht es wieder in das Trance- / Melodic-Death-Metal-Gemisch zurück, welches einfach immer wieder begeistert.
Aber geknüppelt wird auch auf dem Album. Bei „Exploder“ gibt es direkt eins auf die Ömme. Gestartet wird mit hartem Keyboard, gefolgt von einem quasi Anbrüllen durch Martyna. Intensiv, aggressiv und kurz. Das Lied geht zwar nur knapp zweieinhalb Minuten, hat aber auch langsame Momente. Irgendwie fühle ich mich an Napalm Death erinnert, wobei mir echte Napalm Fans diesen Satz vermutlich um die Ohren hauen werden. Auf „Chasing a Reflection“, einem wieder Trance-lastigerem Lied, welches aber auch Schlagzeug-wummernde Parts hat, gibt auch Jonathan Pellet seinen Growl-Beitrag; auch „In your Face“-Growls, gepaart mit sehr melodischem Gesang.
Der Abschluss „Beyond“ gesellt sich musikalisch wieder zurück zu „Iciness“. Melodiöses Intro und sanfter Gesang, teilweise Zweistimmig, welcher durchaus Gänsehaut hervorruft und einem wieder das Gefühl gibt, durch die Lüfte zu segeln. Hier zeigt Rage of Light sehr schön, dass sie auch ruhig und entspannend können. Aber Achtung, gegen Ende wird man dann doch noch mal wach gerüttelt und die harte, aggressive Art kommt kurz zum Vorschein, bevor man dann verabschiedet wird.
Ein würdiges nachfolge Album zum Erstlingswerk „Imploder“, mit einer würdigen Nachfolgesängerin. Es macht Spaß, das Album zu hören. Eine sehr gute Mischung zwischen dem Trance-Metal und auch Melodic-Death-Metal-Teil der Band, da ist für jeden was dabei. Wer das eine nicht mag, dürfte auf dem Album eventuell doch davon überzeugt werden, dass die Musikrichtung gar nicht so schlecht ist. Zu mindestens liefern Rage of Light genug gutes Material zum Überzeugen. Es ist, um auch etwas passendes zum Adventskalender zu finden, durchaus ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk an die Fans, dass es weiter geht und noch viel gutes von Rage of Light zu erwarten ist und wer nicht bis morgen warten möchte, kann sich hier die letzte Single Breaking Infinity anschauen.
Klingt sehr interessant. Würde ich gerne in Ruhe genießen.