Release: 11.02.2022
Genre: Melodic Death Metal
Spieldauer: 55:38
Label: Warner Music
Links:
Tracklist:
- Northwards 5:30
- On the dark Waters 4:47
- The Moon 5:57
- Windmane 4:49
- A new Land 4:36
- When the Gods came 4:56
- Seven Roads come together 5:38
- War 5:24
- Halo 4:40
- The Wolf 4:36
- My name is Night 4:43
Ach ja. Melancholisch verträumte, nordische Gewaltmelodien, die durchs Ohr ins Herzen gehen und man nur seelisch blutet bei der schönen harmonischen Kälte, die diese Länder mit ihrer Musik verströmen. Amorphis haben da wieder ein Album gegossen, das in der matten Eintönigkeit der Pandemie leuchtet. Halo bietet eine klassische Zusammenstellung von Songs, die ihre Väter klar beim Namen nennen und sich dennoch alle untereinander unterscheiden.
Nothwards schleicht sich vorsichtig mit einer Keyboardmelodie ins Album, steigt dann jedoch schnell in die typischen, weit gegriffenen Harmoniebögen ein und hämmert dabei rhythmisch auf den Fussboden. Läuft.
Stille Wasser sind tief, On the dark Waters zeigt dies mit aufgedrehter Lautstärke. Der Song bietet wieder schöne Wortmalereien und passende Melodieeinlagen, die dazwischen tropfen.
Vom Wasser hoch in die Luft geht’s bei The Moon. Schön, klare Titel können sie. Ein wenig orientalischen Touch in der Harmonik auch, Growling und Klargesang im Wechsel ebenfalls. Kennt man, kann Amorphis. Hier wird ein wenig die Tracklist aufgefüllt, könnte man glauben.
Windmane gibt dann mal etwas Gas. Verdichtete Klangflächen, hektischere Rhythmik und kürzere Intervalle von Growls und Klargesang geben dem Song etwas Unruhe – Das sonst so romantisch, kitschig angehauchte Gesinge weicht etwas aufgeregten Formen. Gefällt mir. Der Song stampft nicht so stark, wie er könnte, haut aber mal ein paar Kerben.
Die weiteren Titel machen dann eigentlich genau so weiter. Zwischen lyrisch verträumten Titeln über die nordischen Länder, verstecken sich eingängige Hooklines, die man teils wiederzuerkennen glaubt. Zwischendrin ploppen Soundflächen auf und setzen somit Akzente. Die unverkennbare Stimme von Tomi Joutsen koaliert mit den Gitarren von Esa Holopainen und Tomi Koivusaari, die Rhtyhtmusgruppe ballert und groovt sich darunter durch die Songs. Schön. Und erwartbar.
Amorphis erfinden sich auf diesem Album nicht neu. Okay, müssen sie auch nicht, selbst wenn die Pandemie sicherlich Zeit dafür geliefert hätte. Viele Melodien klingen bekannt, auch an Songstrukturen hält man fest. Klar muss sich eine Band nicht komplett neu entdecken, nur weil Pandemie ist, aber ein wenig mehr Einfallsreichtum und Experimentierfreudigkeit würde ab und zu vielleicht gut tun. Frisches Blut und so. Neue Klänge vielleicht? Das Instrumentarium per se ist ja unergründlich. Aber gut, man macht mit dieser Platte nichts falsch. Aber eben auch nicht mehr richtig als mit anderen auch. Sorry.
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