Konzertbericht: Ankor, Support Blaze the Train – Schlachthof Wiesbaden, 05.11.2023

Nach dem fulminanten Auftritt auf Wacken, macht Ankor in ihrer Headlinertour Halt im Kesselhaus in Wiesbaden. Die Location füllt sich sehr schnell und so müssen die Zuschauer nicht lange warten, damit die Vorband die Bühne erstürmt. 

Mit ihrer Musik sorgen Blaze the Trail nicht nur in Spanien für Aufsehen, sondern auch bei uns. Gestartet wurde mit einem Faustschlag von Gitarrist Jose bevor sich die Gitarristen Jose, Miguel und Bassist Javi mit dem Rücken zur Wand postierten. Mit den ersten treibenden Drum Schlägen von Drummer Dani kommt Sänger Diego auf die Bühne und die Stage explodiert. Bassist Javi springt über die Bühne oder nutzt die Drum-Erhöhung, um herunterzuspringen. Die Erhöhungen bei der Bühne werden von allen Musikern gerne und oft genutzt, vor allem Sänger Diego steht bzw. stützt sich oft an dieser Erhöhung ab. Schon ab dem zweiten Lied No Drop of Blood entsteht ein Circle Pit. Der Pit inspiriert den Gitarristen Miguel und bei Better Man springt er von der Bühne und spielt im Wall of Death, beim Pogo und im Pit den Song. Im Grunde geht es so weiter, denn die Zuschauer und die Band sind on fire. Mit den Screams, Shouts und Growls des Sängers Diego wird neben dem rauchigen Gesang aus dem Kesselhaus ein Hexenkessel. Unterbrochen werden die Circle Pits nur dadurch, dass alle Zuschauer die Hände in die Höhe strecken, mit springen oderoh oh oh” mit grölen. Meine Highlights waren die Vorstellung und die Dankbarkeit der spanischen Band auf Deutsch. Sowie, dass Bassist Javi bei Empty Words nicht nur im Circle Pit steht, und kniet, sondern den Circle Pit beginnt. Wenn man denkt, das war es, so wird man enttäuscht. Wenn es nicht durch Gesten des Sängers zum Circle Pit reicht, so wird zumindest ordentlich gepoggt. Balladen kennt die Band nicht. Signs geht ruhig und gestenreich los, um im nächsten Moment mit einem Scream wieder an Tempo Fahrt aufzunehmen. When Worlds collide ist das Lied mit den Handylichtern, Sänger Diego und Bassist Javi singen das Lied und in den Soli wird das Publikum von Sänger Diego mit seinem Handylicht unterstützt. Ein magischer Moment, wenn die Halle dunkel wird und nur die Handlichter von der Band und dem Publikum gesehen werden. Die Band ist extrem dankbar und bedankt sich oft bei den Zuschauern für die Energie. So ist es nicht verwunderlich, dass beim letzten Lied I am you die gesamte Halle kniet und im nächsten Moment hüpft. Was für ein Warm-up und gut, dass zwischen der Vorband und Ankor etwas Zeit vergeht und sich die Zuschauer im Kesselhaus etwas erholen können.

Setlist:

  1. Saviors
  2. No Drop of Blood
  3. Better Men
  4. Kill the System
  5. Skin and Bones
  6. Empty Words
  7. Signs
  8. When Worlds collide
  9. I am you

Ankor startet die Show mit einem Symphonic Metal Song, Nebel und Windmaschine. Lost Soul geht ruhig los, bevor Sängerin Jesse das erste Mal growlt. Entlang der Passagen, wo sie nicht singt, steht sie headbangend auf der Bühne und wird nicht nur während ihrem Klargesang von Gitarrist Fito im Growl supportet. Die schon aufgeheizte Stimmung bricht sofort wieder auf und so entstehen beim ersten Lied schon Circle Pit und Pogo, von den Fans initiiert. Vor allem die Soli von Gitarrist David bringen tosenden Beifall vom Publikum. Nana beginnt mit Stakkato durch die Drums und LED-Scheinwerfer, und durch die Musiker werden die restlichen Zuschauer zum Klatschen animiert. Nach dem Song bedankt sich Sängerin Jesse beim Publikum und fordert einen tosenden Applaus für die Vorband ein. Netter Funfact am Rande: Bassist Julio trägt ein Bandshirt von Blaze the trail. Mit Darkbeat kommt ein aktueller und erfolgreicher Song überraschend früh in die Setlist und das Publikum singt begeistert mit und tanzt. Gitarrist Fito ist während der gesamten Show am aktivsten und genießt es auf der Bühne zu stehen. Er hüpft von der Drum-Erhöhung, kniet vor seinen Bandkollegen und sie spielen zu dritt mit Choreo. Nicht nur er, auch Sängerin Jesse hat das Publikum in Griff, sie sucht den Augenkontakt und unterstreicht ihre Songs mit passenden Gesten und Mimik. Ich bin ja jedes Mal wieder von ihrer stimmlichen Range begeistert und auch live überzeugt sie sehr mit ihrem Gesang, Screams und Growls. Wenn die Circle Pits angesagt werden, dann werden sie nur etwas größer, aber in der Mitte der Konzerthalle wird gepogt und getanzt bis zum Umfallen und darüber hinweg… Und wenn mal etwas Ruhe eintritt, kommt Sänger Jesse und fordert die Zuschauer auf, mit ihr zu hüpfen… Walking Dead ist eine Midtempo Nummer, welche in der Mitte des Liedes in die Landessprache vieler Bandmitglieder wechselt. Der spanische Part wird mehrstimmig gesungen und erzeugt einen besonderen Moment in der Halle. Wie schon die Vorband, schafft auch Ankor den Spagat zwischen magischen Momenten und Power und das kann man dann bei The Legend of Charles the Giant beobachten, wo am Ende des Lieds alle Musiker auf der Bühne knien. Denn Sängerin Jesse stimmt Ghost an. Das erste ruhigere Lied, was aber der Stimmung keinen Abbruch tut. Neben ‘Hey’-Rufen wird in der gesamten Halle getanzt, gehüpft und frenetisch mitgefeiert.

Während der nächsten Lieder bedankt sich Sängerin Jesse, dass das Publikum eine so gute positive Energie mitbringt und dass wir ihre Headliner-Show unterstützen. Dann erzählt sie noch, dass sie nächstes Jahr als Support für Beyond the Black mit auf ihre Tour gehen. Dies wird mit freudigem Gejohle begrüßt. Die Energie vom Publikum kommt auch bei der Band an und neben Knien und miteinander spielen, werden auch von den beiden Gitarristen und dem Bassisten die Textpassagen mit passenden Grimassen unterstrichen und die Fans übernehmen Gesangsparts. Das waren aber nicht alle Highlights an diesem Abend und so folgt ein Lied gegen alle Haters. Sh… I’m not gonna loose it besticht nicht nur durch die Emotionalität, wie das Lied vorgetragen wird, sondern auch dadurch, dass Gitarrist Fito zum Mikro greift und in Sprechgesang Gesangsparts übernimmt. Sängerin Jesse unterstützt durch Gesten z. B. den ‘bla, bla, bla’ Zeichen. Das Lied ist wirklich ein gutes Lied gegen alle Hater und wird dankbar von Publikum mitgetragen. Holy Wolf beginnt mit einem Gebets/Namastegeste und dem ruhigen Eingang des Liedes, bevor es an Tempo zunimmt und auf der Bühne wieder geheadbangt wird. Die Bühne ist bei dem Lied komplett in Schwarz gehalten und nur durch Lichtimpulse werden die Musiker angestrahlt. Macht das Lied noch mal tiefer, als es eh schon wirkt. Bei Stereo bittet die Sängerin nochmal um alles, denn bisher war es ja nur ein Basic-Workout und die Energie wird noch mal verdoppelt. Danach verschwindet die Band von der Bühne, aber nicht lange, denn ‘Zugaberufe’ erschallen durch das Kesselhaus und herauskommt Drummerin Eleni. Sie zeigt ein ordentliches treibendes Soli, Prisoner beginnt mit der Sängerin sitzend, bevor noch mal alle ihre Power herausholen und die Show endet mit dem obligatorischen Foto… Denkt man! Denn nach der Show und als viele Fans schon den Weg nach Hause gehen, erschallt das Cover Bad Guy und die gesamte Band kommt nochmal tanzend auf die Bühne, um mit der verbliebenen Ground noch einmal kurz zu feiern.

Setlist Ankor:

  1. Lost Soul
  2. Nana
  3. Darkbeat
  4. New Kingdom
  5. Walking Dead
  6. The Legend of Charles the Giant
  7. Ghosts
  8. Fences
  9. From Marbles to Cocaine
  10. Interstellar
  11. Shhh… I’m not gonna lose it
  12. Oblivion
  13. Holy Wolf
  14. Hill Valley
  15. Stereo
  16. Drum Solo
  17. Prisoner

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