Ankündigung: Aaargh Festival 2024

Das Aaargh Festival steht wieder vor der Türe, jedoch hat sich dieses um gute fünfeinhalb Kilometer in den Norden verschoben!

Das Aaargh war seit 2009 auf einem kleinen Bauernhof im beschaulichen Allgäu beheimatet. Bis zu jenem Tag im November 2023, also nach bereits mehreren Band-Bestätigungen, als der Verein bekannt gab, das Feld in Uttenhofen zu räumen, da die Differenzen mit einem der Platzbesitzer endgültig zu groß wurden.

Den genauen Beitrag könnt ihr hier nachlesen, ersparen wir uns an dieser Stelle Spekulationen und Spulen auf Ende Februar vor, als das Festival mit Herrot bei Kissleg endlich einen neuen Standort und somit auch sein Fortbestehen bestätigen konnte.
Schon mit der Hiobsbotschaft hatte sich damals ein neues Grafikkonzept im Endzeit-Stil etabliert, welches das eher schlichte Farbwechseldesign der letzten Jahre ablöste.
Dieses ist somit auch für alle Band Releases und das Festival Shirt übernommen worden.

Also Festival gerettet, bereits bestätigte Bands übernommen und fleißig Bewerbungen durchgehört, bis das Billing 2024 komplett stand! Speziell will ich an dieser Stelle wieder einmal hervorheben, dass das Aaargh vor allem kleineren Newcomern am Nachmittag eine Chance und oft auch den ersten Festivalauftritt gibt.
Manch einer dieser Bands, hat es durch diese Starthilfe dann schon ziemlich weit auf anderen Festivals und Support-Touren gebracht.

Zurück zur Geschichte, war das Aaargh 2023 damals schon innerhalb von vier Tagen ausverkauft, doch auch wenn bereits 60% der Karten innerhalb von zwei Tagen weg waren, stagnierten danach die Zahlen. Ende April waren Tageskarten aus, sowie noch 184 Pässe zu haben und einen Monat vor Festival, noch ein paar wenige davon verfügbar.
Am Line-Up kann es definitiv nicht liegen, doch birgt so ein Standortwechsel, speziell bei einer so geil ausgebauten Location wie in Uttenhofen, auch viel Neues und vor allem Ungewisses, was so manch einen abgeschreckt haben mag.

Mittlerweile sind sogar wieder ein paar Festival-Pässe in Tageskarten umgewandelt worden, welche ihr zu jenen Preisen noch auf der Homepage bestellen könnt:

3 Tage für 80€ – Freitag + Samstag für 60€ – Samstag für 40€

An dieser Stelle würde ich euch natürlich, wie in den letzten Vorberichten gewohnt, eine Übersicht über das Gelände mit all seinen Eigenheiten und Ausstattungen geben.
Dies ist somit natürlich nicht möglich, da Herrot «Für uns alle Neuland» ist bzw. ein neues Schlachtfeld um beim Jargon des Veranstalters zu bleiben. Von jenem habe ich, nebst den offiziellen Facebookposts, noch ein paar zusätzliche Informationen erhalten.

Neu wird das Aaargh jetzt von einer halb fixen Infrastruktur, auf ein komplettes Open Air umgestellt, was somit natürlich mehr Aufwand bedeutet. Gewohnt bleibt die Aufteilung von Festival Gelände, an Tagesparkplatz mit anschließendem Campingplatz in der Größe von 18.5-24 Tausend Quadratmetern.
Von dem Toilettenwagen mitten zwischen den Zelten, für jenen damals extra Leitungen im Feld vergraben wurden, müssen wir uns leider verabschieden. Erstmals werden seit meiner Aaargh-Entjungferung 2015, Dixis in zwei Gruppen auf dem Zeltplatz stehen.
Feste Toilettenwagen werden dann auf dem Infield verfügbar sein, welches vorbei am Caspershof, auch nur 150 m vom ersten Zelt entfernt ist.
Jene müssen jedoch leider aufwändig mit Frisch- und Abwasser-Tankwagen versorgt werden, da die Infrastruktur in der kurzen Zeit einfach noch nicht bereit dafür war.
Kleinere Waschmöglichkeiten und das Abfüllen von Trinkwasser soll zwar möglich sein, Duschen fallen jedoch erstmal komplett weg dieses Jahr.

Ansonst sieht der Plan schon einmal ziemlich solide aus, mit der Bar direkt beim Eingang, Essenszelt, mehreren Tischen und Sonnenschirmen in Bühnennähe, sowie noch einigen Ständen für Merch. Klar wird somit vor allem Regen mehr ein Thema sein als bei der geschützten Scheunenbühne der vergangenen Jahre, weswegen beim Detailplan wohl bereits der „Matschpit“ mit eingezeichnet wurde.
Als Ausgleich versprach mir Veranstalter Alfred «Alfi» Huber jedoch ein großes Gelände mit toller Aussicht. Hoffen wir also, dass dazu noch die Samstag-Spanferkel Tradition, die 5 dl Bierbecher der verdammt günstigen Lokalbrauerei, wie auch das sonstige Angebot an Met, weiteren Getränken wie auch Essen zu wirklich humanen Preisen, weiter erhält.
Positiv aus dem FAQ der Webseite zu ziehen, ist, dass dieses Jahr wieder auf eine Wertekarte a 10€ oder 20€ reduziert wurde, da Essen und Getränke wieder den gleichen Steuersatz haben. #diespinnendieÄmter

Ein paar sonstige Trockenbrocken-Infos noch kurz zum Schluss, bevor wir die Bands in chronologischer Reihenfolge durchgehen:

  • Camping ab Donnerstag 14 Uhr, Infield Öffnung 15.30 Uhr
  • Kleine Grills und Gaskocher ok, keine Lagerfeuer
  • Camping direkt beim Auto, auch mit Glasflaschen (Vorsicht)
  • Keine vierbeinigen Haustiere
  • Zweibeinige Anhängsel U16 nur in Begleitung, 16/17 Jährige solo bis Mitternacht #CinderallinStiefeln
  • Für die Grünen: Kiffen nur aufm Camp, Veggi und Vegan vorhanden

 

Donnerstag

It Ate 17.00-17.45
Wer darf das neue Schlachtfeld ein- bzw. entweihen? It Ate waren bereits beim ersten Aaargh dabei, haben sich dann aber zur Ruhe gesetzt.
15 Jahre später hat sich die Truppe aus Lindenberg jedoch wieder zusammengerauft und bringt uns klassischen Thrash Metal mit, vor allem noch aus ihrer EP aus 2008. Material auf YouTube findet man nur spärlich, genau wie auch sonstige Informationen im Netz. Da werden wir uns wohl überraschen lassen müssen.

Deafcarnation 18.15-19.00
Regional, aber dem Namen zum Trotz nicht gerade „Taubstumme“, stolpern die fünf Jungs grade mal von Memmingen auf das Aaargh.
Für eine Melodic Death Metal Band, mit gerade einmal 36 Monaten Bestehen, ergibt sich bereits ein komplettes Album HUMAN INFESTED (2022), mehrere kleine gespielte Gigs, zwei Festivals diesen Sommer sowie eine Single Mitte Mai!
Der Sound driftet teils schon ins Black Metal ab und ist geprägt von Growls, Gore und Gemetzel, kann sich zur Probe aber komplett auf YouTube gegeben werden.

Bosparans Fall 19:30-20.30
Wiederholungstäter! Die erste offizielle Schlacht beim letztjährigen Aaargh geschlagen, Fotos davon findet ihr hier, sind die Jungs in Gewandung wohl einfach direkt weiter zum neuen Standort gewandert!
Wie in den Bildern bereits zu erkennen, kommt die Truppe im Pen & Papier Rollenspiel „Das Schwarze Auge“ daher richtet den Namen auch auf ein Ereignis jener Fantasy Welt Aventurien. Passend dazu haben sie sich 2022 ja auch aus der Asche von Dead Sunday gegründet, welche vorher bereits zwei Mal zu Gast waren.
Die Musik im Viking Metal Stiel mit Death Elementen, wird dabei dieses Jahr nicht nur von Ihnen selbst, sondern auch vom Publikum optisch unterstützt, man will gespannt sein, was und da erwartet. Sowas gab es meines Wissens noch nie auf dem Aaargh, welche es auch offiziell unterstützt.
Musikalisch dürft ihr euch dabei ein wenig im Review zum Erstlingswerk Götterspiel: Dunkle Zeiten vertiefen, welches kurz vor dem letztjährigen Festival erschien und dort auch direkt aus der Schatztruhe zu kaufen war.

Stillbirth 21.00-22.00
Einen riesigen Sprung an Bandbestehen machen wir gleich ins Jahr 1999 wo sich Stillbirth als Brutal Death-Metal/Grindcore geformt haben. Die Hagener selbst nennen es Brutal Surf Death Metal was ihre Aufmachung in Beach Bekleidung erklärt.
Hart, schnell und Laut ohne sich einer Thematik zu verschreiben, jedoch oft mit einer gehörigen Prise Humor, kann ich das musikalische Schaffen nur als sehr Speziell beschreiben. Nehmen wir dazu anstatt das aktuelle Musikvideo, doch einfach das Jesus Video aus 2022.
Fans des Genres werden jedoch auf ihre Kosten kommen!

Exilia 22.30-00.00
Nochmals eine Schippe… Erfahrener, älter soll man in diesem Fall ja nicht sagen, bringt Masha Mysmane mit ihrer 1993 gegründeten Band Exilia, noch Female fronted Nu Metal um den Tag Genre technisch komplett abzurunden.
Angereist aus Mailand IT, wurden über die Jahre sieben Studioalben veröffentlicht, wobei das neuste Musikvideo weiter unten, erst gerade wenige Wochen alt ist. Mir auffallend ist noch das Blinding Lights Cover (The Weekend), welches seit der Feuerschwanz Version wohl Freiwild wurde.
Insgesamt fällt die Band mit ihren eher sanften Tönen ziemlich aus der Reihe nach all dem Gekreische des Tages. Doch hängt in den reihenweise neu veröffentlichten Musikvideos, auch genug Power, um die Abend in der genau richtigen Mischung ausklingen zu lassen.

Freitag

A Feast for Crows 12.30-13.15
Zum Frühstück gibt es ein Festmahl für die Krähen, welche für das Schlichtenfest schon 2022 im Allgäu landeten.
Davon findet man auf ihrem YouTube Kanal als aktuellstes Video noch einen Live Auftritt, sowie alle paar Jahre ein Musikvideo.
Ihr Mix aus Electro und Metalcore mit Nu Nuancen bringen sie aus München mit, welche schon oft teils an Hardcore oder fast Dubstep erinnern, jedoch für ihren eigenen Mix im Metal aufgehen.
Ein Gründungsdatum gibt es nicht, daher datiere ich sie mal spätenstens auf das Let The Feast Begin (Re-Issue) Album von 2018, welchem 2019 Re|Awakening und 2021 gleich A Chapter Rewritten UND The Darkest Shade of Light fogten.
Ob dieses gewollt eine Doppelproduktion ist oder einfach Recordrage, kann ich nicht sagen.

Avian 13.45-14.30
Auch keine Neulinge auf dem Aaargh sind Avian, welche vor zwei Jahren schon kurzfristig als Ersatz eingesprungen sind. Seitdem haben mehrere Musiker aus beruflichen Gründen gewechselt, ganz schlau aus dem letzten Facebookpost mit Ende der (Sänger) Ära Armin, werde ich jedoch nicht. Ursprünglich gegründet zwar im Jahre 2000, haben die Jungs aus Ravensburg jedoch von 2003-2017 einmal „kurz“ Pause gemacht.
Im klassischen Heavy Metal Stil wurden da und dort ein paar EPs aufgenommen, während Corona auch ein Song zum Ready Player One Film.
Dieses Jahr erschien dann mit Stormwarning ihr erstes volles Album, passend zum Bandlogo mit Greif auf dem Cover. Macht euch selbst ein Bild davon, ihr komplettes Heavy Storm Brett findet ihr auf ihrem YouTube Kanal.

Painful 15.00-15-45
Schmerzlich bitterböse wird es bereits am helllichten Tage mit Death-Black Metal, welche schon vor 11 Jahren bereits auf dem Aaargh wüteten.
Aus dieser Ära habe ich mir im Vergleich einmal ihr Black Death Musikvideo gegeben, denn in der letzten Dekade hat auch bei ihnen der Schwarze Tod in der Band gewütet. Einiges an Musikern ging ins Grab und um den Rest steht es auch nicht allzu gut, sieht man sich die blutverschmierten, schwarz-bleichen Gesichter an.
Wer sich ein wenig mehr für die finstere Truppe interessiert, kann sich dies in ihrem Interview Video über 20 Jahre Bandgeschichte geben.
Vor allem ihre drei Studioalben strotzen vor Blut, Schmerzen, Rache und Hass, mit welchen sie schon auf den Metaldays oder 70.000 Tons of Metal Erfolge feierten.
Speziell die zwei neuren Zugänge von Farax an der Gitarre und Latura an den Vocals, geben der Band einen neuen Corpse-Paint anstrich, auch wenn neu female fronted, fällt dieser nicht gerade ladylike aus. Dies könnt ihr euch auf der aktuellen vierten Scheibe Nefarious Monarchy geben, welche nur einen Monat vor dem Aaargh erschien!

Terra Atlantica 16.15-17.00
Eine Piratenband geht immer pro Aaargh, diesmal mit mehr Schlagseite zum Power statt dem üblichen Folk Metal Bereich. Gut auch mehr Steam Punk als Piraten aber das sind Nerddetails!
Seemannstauglich dürften sie sein, schippern sie aus dem hohen Hamburg ins hügelige (der Schweizer in mir will es nicht bergig nennen) Allgäu, dies mit der runden Zehn als Jubiläum an Bord.
Verträumte Songs, aber überwiegen orchestraler Power Metal mit diversen Hintergründen sind auf bisher drei Alben zu finden, welche nach meiner Interpretation die Thematiken Atlantis auf A City Once Divine, Steampunk mit Age of Steam und Piraterie Beyond the Borders haben.
Also ein reiches Angebot für alle fantasievoll Angefressenen und sicher eine paar Silberlinge mehr für meinen Beutebeutel.

Mission in Black 17.30-18.30
Female Fronted Melodic Death Thrash Mix folgt zum Abendbrot, der schon seit 2010 existierenden Heidenheimer (BaWü) Band.
Sängerin Steffi Stuber hat dabei 2019 mit ihrem Lamb of God Cover bei The Vioce of Germany 2019 Auftritt, ordentlich für Aufruhr gesorgt.
Der Wechsel von Growls auf sch***ss hohe Clear Vocals sind dabei ziemlich atemberaubend, wobei es kein Wunder ist, trat sie im selben Jahr Mission in Black bei. Dies sei aber schon länger eine Übergangsphase gewesen, da „Becky Gaber, wie schon zu den Release-Konzerten, langfristig nicht zur Verfügung stehen würde“
Mit ihr entstand auch das zweite Studioalbum Profit Reigns Supreme, welches letztes Jahr unter El Puerto Records erschien.
Ich kannte die Band vorher ehrlich gesagt nicht, werde nach den genialen Hörproben aber definitiv bei Bühne und Merch stehen!

Mental Cruelty 19.00-20.00
Schon beim zugegeben noch leserlichen Logo, tippt man auf eine Black oder Core Band, mixt man dann noch ein wenig Death dazu, ist man bei der geistigen Grausamkeit.
Aus Karlsruhe früher noch eher noch Brutal, jetzt eher im Symphonischen Bereich angekommen, bleibt die Thematik Satan, Tod und Sakrileg.
Gegründet 2016 und seit 2022 mit neuem Sänger unterwegs, bietet vor allem das aktuelle Album Zwielicht aus 2023 einen interessanten Mix aus Orchester, Breakdowns, Riffs und einem choralen Intro, welches jedem Klosterknaben, die Tonsur frösteln lasst. Auch hat nun der nordische Part mit Midtvinter oder Nordlys, neben der üblichen Ketzerei Einzug gefunden.
Jene melodisch deutschen Parts sind dabei zwar die Ausnahme, ist das Hauptrepertoire doch in Englisch gehalten.

Blutgott 20.30-21.30
Mit der Sonne geht somit auch endgültig das Licht unter, heute wird es wohl auch nur noch finsterer. Hat sich der Veranstalter wohl gedacht: „ja dann müssten wir nur an einem Abend Blut von der Bühne wischen“.
Name und Logo täuschen zwar zuerst, handelt es sich dabei mehr um Monster Metal im Hard Rock/Heavy Bereich ala Lordi. Genauer betrachtet ist es eine Monsterversum Kollaboration aus Debauchery, Blood God und Balgeroth. Also das, was im Kino gerade mit Godzilla, Kingkong und Co. abgeht, einfach auf der Bühne.
Dass dabei zwei der drei Vorschausongs auf der Aaargh Seite eine Altersbeschränkung haben, lässt keinen jugendfreien Abend erahnen.
Mastermind hinter den drei Bands sowie dem Projekt Blutgott ist dabei Sänger und Gitarrist Thomas Gurrath, welcher in 20 Jahren das Ganze mit 30 Alben aufgezogen hat. Dabei sollen uns genreübergreifend Stücke aus allen drei Bands präsentiert werden.
Egal ob auf Englisch, Deutsch, mit Death Riffs oder eher handzahmer Hardrock, klickt ihr euch am besten einmal durch den Massacre Records YouTube Kanal.

Varg 22.15-23.45
Varg auf dem Aaargh, sind nicht nur eine spaßige Alliteration, sondern auch die Headliner des Festivals!
Ursprünglich bereits auf dem alten Bauernhof angekündigt, muss ich mir die ganzen Wölfchen-und-Schäfchen-Sprüche wohl verkneifen.
Varg, ein Name in der deutschen Paganszene und manchmal auch mit Vikerness verwechselt, eigentlich nur, weil beide das altnordische Wort Vargr für Wolf benutzen. Die Truppe stellt eine Kontroverse für sich dar, von martialischen Texten, welche Anfangs zu Nazi-Vorwürfen geführt haben, bis zu den polarisierenden Streits zwischen Fans und Hatern.
Sänger Philipp „Freki“ Seiler stellt ja selbst seit Jahren ein eigenes Festival nach ihrem ersten Album auf die Beine, das Wolfszeit, welches auch letztes Jahr nach langer Heimat in Crispendorf, das Feld räumen musste und ins Auenland zog.
Zur Band selbst lässt sich eine lange Geschichte aufzeichnen, welche ich selbst schon vor 15 Jahren mit Warpaint in der (damals unbärtigen) Fresse miterlebt habe. Vielleicht male ich mich auch zu dem Konzert wieder an, bei dem Line-Up fällt man sowieso wohl eher auf, wenn man sauber im Gesicht ist.
Von den ursprünglichen typischen deutschen Pagan Metal Alben, änderte sich der Kurs in der Mitte des Rotkäppchen Märchens dann eher zu moderneren Themen. Mit Guten Tag oder rückblickend wohl eher einem schlechten, kam dann mit Das Ende aller Lügen auch das Ende des Experiments.
Nachdem es dann ordentlich im Wolfsbau gerappelt hat, wurden ein paar Mitstreiter wohl bei der Autobahnraststätte ausgesetzt und mit der EP Götterdämmerung wieder Back to the old Pagan Roots zelebriert.
Kurz vor Corona noch das Debütalbum Wolfszeit als Version 2 neu veröffentlicht und dann mit Zeichen 2020 und Ewig Wacht 2023 der Neustart der Band gewagt. Dies dann mit eher dezenterem Gepinsel im Gesicht und mehr Meoldic Death Einflüssen, sowie einer weiblichen Stimme als Ergänzung. Dessen Inhaberin Jaqueline „Fylgja“ Seiler stiess bei Zeichen zum Rudel und hat nicht per Zufall denselben Nachnamen wie das Gründungs Alphatier.
Erwarten wird uns eine heidnische Show mit den neuen, teils spirituellen Songs wie auch hoffentlich alten Schlachtliedern mit Power und Krawall. Ach, und Feuer natürlich, dies sollte ja jetzt möglich sein, da beim Aaargh die Bühne nicht mehr in der Scheune steht. Obwohl die Wölfe im Schober ja auch etwas für sich gehabt hätten.
Die sehr illustre Bandhistorie dürft ihr euch sonst gerne etwas ausführlicher, jedoch mit weniger dummen Sprüchen auf Wikipedia gönnen.

Maahes 00:15-01.00
Geisterstund hat Gemetzel im Mund. Denn die Band hat sich nach eben jenem Gott der ägyptischen Mythologie benannt und spielt mit diesem frohlockenden Titel natürlich Black Metal.
Obwohl es die Jungs erst seit 2015 aus dem bayrischen Deggendorf gibt, haben sie sich auch thematisch dem antiken löwenköpfigen Gott verschrieben. Passend mit vier Namen anderer ägyptischer Gottheiten, wird ihm mit der EP Ancient Force (2016), sowie dem Album Reincarnation von 2020 gehuldigt.
Frisch von der Tour mit Eisregen 2023/24 zurück, werden wir mit ordentlich Grows und Riffs zu unseren Zeltern und Albträumen, in die finstere Nacht entlassen.

Remnants of Suffering 12.30-13.15
Der Festival Wecker bohrt sich Samstagmorgen mit aller Härte in den Schädel. Deathcore von Lindau am Bodensee, welche ihre EP passend dazu Drown getauft haben. Das Quartett, welches sich 2021 gegründet hat, lässt in fünf Songs ihren Hass über Verrat, Folter, blinden Glauben und die Angst, alleine zu sterben in ihre Texte einfliessen. Ob seit der EP letzten Sommer noch mehr Songs dazu gekommen sind, wird sich auf dem Aaargh zeigen. Jedoch lässt das gut produzierte Musikvideo, sowie ein gelungener Webauftritt, auf einiges an Qualität hoffen.

Bitterness 13.45-14.30
Die Waldshut-Tiengener Jungs gibt es schon seit 2001 und können dementsprechend mit Sieben Thrash Metal Alben aufwarten, dessen Dead World Order 2020 erschienen ist. Neu sind sie auf dem Aaargh auch nicht, gaben sie nebenbei schon über 300 Shows sowie Festivalauftritte und Touren durch mehrere EU-Länder.
Wer sich ein wenig im Metal-Underground und vor allem der Thrash Szene auskennt, sollte sie bereits kennen, auch wenn ihr Auftritt auf YouTube und der Webseite im Aufbau, doch eher Underground ist.

The Tex Avery Syndrome 15.00-15.45
Backstory first, war Tex Avery der Typ, der an der Entstehung der Zeichentrickfiguren meiner Jugend beteiligt war. Bugs Bunny, Daffy Duck und all die anderen bekloppten Looney Tunes, als Gewalt und temporäre Verstümmelung noch teils jedes kindlichen Samstagmorgen TV Programmes war.
Wie sich daraus 2013 ein Syndrom entwickeln konnte, würde den Rechercherahmen wohl sprengen.
Musikalisch erwartet uns ein female fronted Modern Metal Mix aus einigen Einflüssen und Stilwechseln, welches ihr Debütalbum Origin im Jahr 2019 herausgaben.
Dazu kam letztens noch die neue EP Clairvoyance, bei dem die Band einiges an Riffs, wie auch Melodie zu bieten hat, welche durch die Abwechslungsreiche Growl und Clear Voice von Sängerin Larua Gierl, nur noch mehr betont wird.

Dieversity 16.15-17.00
Entgegen dem Namen schlägt die nächste Band ungefähr in dieselbe Kerbe wie Tex Avery.
Mit männlichen Vocals und mehr elektronischen Komponenten, zählen sie jedoch trotzdem noch zum Modern Metal.
Aus dem schönen Frankenland, genauer gesagt Würzburg, entstand die Idee 2010 zu dem Projekt mit vor allem sozialkritischen Texten, welche mit ordentlich Melodie und Aggression vollgepackt wurden. Dabei wechseln sich Klargesang und Growls genauso ab wie härtere oder sanftere Passagen in einem breiten Spektrum.
Drei Alben erblickten damit das Licht der Welt, bei dem Age Of Ignorance das jüngste Werk aus 2021 unter El Puerte Records veröffentlicht wurde. Supports für Orden Ogan, Blind Gurdian, Hämaton und einigen mehr, zeigen die Vielfältigkeit der Musik im Metal Bereich.

Desinity 17.30-18.30
Als erste offiziell bestätige Band, gibt es brutales vom westlichen Nachbar. Desinity aus Frankreich, haben seit 1996 einen ziemlichen Stil Wandel durchlebt. Von Black Metal, über Thrash Einflüsse bis hin zum aktuellen Melodic Death Metal.
Obwohl Anfangs ein Album nach dem anderen rausgeballert wurde, war nach 2012 erstmal ein wenig Schluss mit neuen Songs. Dafür kam 2021 mit In Continuum ein neues Werk unter Crimson Produktions heraus, was es in sich hat!
Noch aktueller ist dabei die EP Turbo Killer aus dem Herbst 2023, dies ist jedoch ein Cover von Carpenter Brut.

Robse 19.00-20.00
Kurz und knapp, Robse hat nach dem Equilibrium-Ende, seine eigene Band aufgemacht. Bestätigt wurde also rein der Name am 9. März vom Aaargh bestätigt. Ihre erste Blindbuchung nach einigen Angaben, auf dessen Namen und Abenteuer auch schon Ragnarök, Dark Troll, Summer Breeze und Wacken gesetzt haben.
Die ersten beiden Festivals sind seitdem durch und seit April gibt es mit Harlekin & Krieger bereits den Titeltrack zum kommenden Album unter Reaper Entertainment.
Da Robse selbst schon eine ziemliche Legende in der Pagan Metal Szene ist, lassen wir uns mal überraschen, was er auf dem Aaargh zu bieten hat. Das Albumcover wurde zusammen mit einigen Infos mehr, die letzten Tage auf der Facebookseite veröffentlicht.

Lacrimas Profundere 20.30-21.30
Ersttäter auf der Aaargh, jedoch mit Auftritten auf dem Schlichtenfest 2019 und 2023 keine Neulinge im Allgäu.
Die bayrischen Tautensteiner, die sich selbst auf Lateinisch „Tränen vergiessen“ nennen, werden das Hauptprogramm am Samstag einleiten. Wie der Name vermuten lässt, spielen sie eher düstere Töne an, die man dem Dark-Rock zuordnen kann.
Seit 1993 unterwegs, hat die Band einiges an leichten Stil- und groben Besetzungswechseln hinter sich, welche zu unzähligen Live-Auftritten rund um den Globus und 13 Studioalben geführt haben. Neben den ausverkauften Konzerten 2017/18 in Deutschland bei der „Hope is Human“ Tour, durften sie sogar als erste internationale Gothic Band in Dubai spielen.
Ihr aktuelles Album, How To Shroud Yourself With Night aus 2022, setzt sich thematisch mit Isolation und dem Wunsch zu verschwinden auseinander. Jenes landete auf Platz 39 der deutschen Albumcharts und war bereits das vierte Album, welches es in die Top 100 geschafft hat.

Ektomorf 22.15-23.45
Der Samstags-Headliner spielt als einziger auf dem Festival Groove Metal. Vor 20 Jahren in Ungarn gegründet, hat sich die Band einen harten Weg auf Festivals, Metal Magazine und unter AFM Records, 2009 erstmals eine Chartplatzierung mit What Doesn’t Kill Me…
Alben kamen im 2-Jahres-Rhythmus heraus und nachdem Fury und Reborn eher etwas vom klassischen Bandkonzept abwichen, ging Vivid Black – to the Roots. Dessen Europatour ging dieses Jahr, mit beinahe jedem Tag im März, quer durch Deutschland und stellenweise auch angrenzende Länder.
Politische und/oder historische Songs, die sich mit unbequemen Themen wie Holocuast, Diskriminierung und anderen Themen auseinandersetzten, werden zum Groove noch mit ordentlich Thrash und Core Einflüssen gemischt. Dazu noch gelegentlich eine Prise Romamusik, dessen Ethnie Sänger und Gründer Zoltán Farkas angehört.

Silverbacks öf Death 0.15-1.00
Last but not “am nüchternsten“ und jedes Jahr auf der Bühne und am Bierstand, sind die Silberrücken des Todes eine reine Cover Band. Gut abgesehen von 2023, da hatten sie eine kurze Bühnenpause, jedoch nicht an der Bar!
Sie spielen ihre eigenen Versionen von Holy Diver, Ace of Spades, Iron Fist und anderen Metal-Legenden, was verdammt Laune macht. Vor allem, wenn man zur sehr später Stunde die Illusion hat, selbst ein wenig passabel mitsingen zu können!
Da sie somit ein wenig die Hausgorillas des Aaargh Festivals wurden, stellen sie seit Jahren die offizielle Hymne des Events, welche eine umgedichtete Version von Iron Maidens Fear of the Dark ist, welche somit zu „Bier aufm Aaargh“ wird.
Spätestens bei diesem Festival Abschluss Song, steht dann meist auch alles an Veranstaltern, Helfer und übrigen Musikern auf der Bühne um zum Abschluss nochmals in die Nacht zu Brüllen:

I bin amol im Allgei gwäa, statt Kiah hon i lauter Lang-Hoorige gsäa
Da war mir klar, I bin aufm Aaargh
Griane Wiesa, Idylle pur, nette leid, jetzt fehlt mir nur was jeder mag
BIER AUF DEM AAARGH

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