Band der Woche: Ungfell


Band der Woche KW 42/2025

Herkunft: Zürich, Schweiz
Genre: Black Metal

Click here for the English version.

 

Die Band über sich:

During a series of hideous and decrepit woodland rituals, Ungfell was spawned from the mouth of madness in 2014 by Menetekel, who remains the dominant force within the band. 2015 saw the release of the band’s demo, aptly titled „Demo(lition)“, a raw and furious recording. Assisted by Infermità on drums and showcasing a sound accentuated by an array of folk instrumentation.

Retreating to the helvetic woodlands (and most likely utter delirium) in 2016, Ungfell yet again sprang forth from the shadows in 2017, unleashing its debut full-length, „Tôtbringære“, in February of that year through Graceless Recordings. Having taken the sound established on „Demo(lition)“ and further delving into the band’s helvetic underpinnings through lyrical themes and sound, the band managed to create a truly rabid work.

Leaving naught but a year for listeners to digest the fury that was „Tôtbringære“, Ungfell moved from strength to strength and released its sophomore full-length „Mythen, Mären, Pestilenz“ in the Spring of 2018 through Eisenwald Tonschmiede. Having replaced Infermità with Vâlant on drums, the release showed a particular focus on songwriting and aggression in performance, without sacrificing the intricacies that made Ungfell easily distinguishable from other acts. „Mythen, Mären, Pestilenz“ revealed an unbridled fury and directness that was further enhanced by a more direct and massive approach to production.

Ungfell is affiliated with the Helvetic Underground Committee.

 

 

Kommentar der Redaktion:

 
Mein zweitliebstes Schweizer Kulturgut sind die Werke Ungfells, übertroffen lediglich von den Dramen, Bildern und Theaterschriften Friedrich Dürrenmatts.
Konsequenterweise verbreite ich gerne und nachhaltig die frohe Kunde ihrer Existenz (Ungfell und über die Physiker und den Besuch der alten Dame hinausgehende Werke Dürrenmatts) und freue mich über die zunehmende Anzahl entsprechender Merch-Sichtungen auf Konzerten und Festivals (Ungfell, bisher nicht Dürrenmatt).

Ungfell sind eigentümlich genug, um sich vom generischen Black Metal abzuheben, bringen aber alles mit, um gleich in mehrere Richtungen zu begeistern.
Wer folklorisierende Eigensinnigkeit im Inhaltlichen, unterstützt durch regionales Sprachkolorit, spannend findet, wie sie im bayerischen Bereich etwa bei Gràb oder teilweise Lunar Aurora zu finden sind/waren, kommt bei Ungfell ebenso auf seine Kosten, wie Fans der musikalischen Charakteristiken französischer Black Metal Bands. Trotz dieser zur Veranschaulichung gezogenen Parallelen hat die Band mehr als genug Eigenständigkeit, um für sich zu stehen und zu wirken.
Weder wird hier stumpf Konventionsreproduktion betrieben, noch krampfhaft versucht, auf Teufel komm raus „Nische“ zu sein. Ungfell liefern authentische musikalische Kauzigkeit, bei der Mythen, Mären, Pestilenz nicht nur ein Albumtitel, sondern auch inhaltliches und stimmungstechnisches Motto ist, verpackt in eine ganz eigene musikalische Mischung aus gelegentlicher produktiver Irritation, Eigentümlichkeit und Eingängigkeit, die nie oberflächlich ist, aber dennoch oft eine faszinierende Leichtigkeit mit sich bringt.

Da die Band nicht live aufzutreten scheint, gibt es leider keine Gelegenheit, ihre Musik auf diesem direkten Weg auf sich wirken zu lassen. Daher bleibt es an dieser Stelle bei der nachhaltigen Empfehlung, zumindest mal reinzuhören.
Das am „professionellsten“ klingende Album ist das aktuelle, De Ghörnt, von 2024.
Zum Einstieg, sowie gerade für Freunde der französischen Black Metal Schule und insbesondere für jene, die Gitarren und Gesang der frühen KPN eigentlich ganz gerne mögen, empfehle ich aber immer gerne die Demo(lition), und vor allem die bereits mehrfach erwähnte Mythen, Mären, Pestilenz (2018), bei der sich die Songs mit folkloristisch-mittelalterlichen instrumentalen Zwischentracks abwechseln, oder die im Jahr zuvor veröffentliche Tôtbringære (2017).

 

Die Band bei Dark-Art:

 

Musikvorschlag:

Links:  

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Soundcloud
 

Band der Woche, unter diesem Titel stellen wir euch jede Woche Dienstagabend, 20 Uhr (MESZ) eine Band vor. Dies sind jeweils Bands, die von Mitgliedern unserer Redaktion empfohlen werden, vor allem junge Nachwuchsbands, die unserer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient haben.

Alle Bands, die wir dieses Jahr vorgestellt haben, findet ihr auch in unserer Playlist auf Spotify.

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