Bericht: Skalmöld auf Ydalir over Europe Tour in Mannheim

Ýdalir lautet der Name des neuen Albums der Isländer Skálmöld. Mit diesem befinden sie sich derzeit auf ihrer ersten eigenen Headliner-Tour durch Europa und werden dabei von Atavistia aus Kanada und Metsatöll aus Estland begleitet. Diese Tour führte sie dabei am 21.10.2023 nach Mannheim ins MS Connexion Complex, der vierte von insgesamt fünf Stopps in Deutschland. Welche Premieren dabei gefeiert wurden und was der Abend allgemein zu bieten hatte, soll in den folgenden Zeilen ein wenig genauer betrachtet werden.

 

Atavistia:
Los legten zunächst Atavistia aus Vancouver. Die Kanadier servierten uns einen unglaublich epischen Sound an Melodic Death Metal und waren ein absolut würdiger Opener. Musikalisch könnte man sie als eine Mischung aus Wintersun und Ensiferum bezeichnen, beim Publikum kam das Ganze jedenfalls sehr gut an. Spielerisch wurde hier eine ganze Menge geleistet, besonders an den Blastbeats wurde viel Können abgerufen und auch der regelmäßigere Wechsel zwischen Clean-Gesang und Shouting fügte sich bestens in das Gesamtbild von Atavistia ein. Derzeit befinden sie sich das erste Mal überhaupt auf Tour außerhalb ihrer Heimat und betonten ausdrücklich, sich in Europa sehr wohl zu fühlen. Das war eine gute halbe Stunde voller Spaß und toller Musik.

Metsatöll:
Danach ertönte das nächste epische Intro und Metsatöll aus Estland betraten die Bühne. Musikalisch wurde es nun sehr folkig und wir bekamen optisch einiges geboten, neben den Outfits der Musiker vor allem die Vielfalt an Instrumenten. Neben der klassischen Gitarre, Bass und Schlagzeug gab es unter anderem eine Flöte, einen Dudelsack und eine Maultrommel zu begutachten. Ihr Multiinstrumentalist Varulven bediente während des Sets insgesamt sieben (!) verschiedene Instrumente und war nebenher noch am Singen, wohlgemerkt in Landessprache. Die beiden Sänger harmonierten sehr gut miteinander und Metsatöll brachten erste Bewegung in das Publikum. Mit dem vorletzten Song bekam der Auftritt sogar Ritual-Charakter, was ganz besonders gut rüber kam, denn durch die sich immer weiter steigernde Intensität wurde der Song ab den einsetzenden Drums zu einem gewaltigen Metal-Song. 

Skálmöld:
Man nehme sechs Isländer und lasse sie uns in die Welt der nordischen Mythologie entführen. Skálmöld lieferten uns hervorragenden Viking Metal, der in isländischer Reimsprache gehalten ist und alleine dadurch von Grund auf einen melodiösen und mystischen Charakter bekommt. Man sah allen auf der Bühne an, dass sie dabei jede Menge Spaß hatten. Und auch das Publikum war voller Energie und mitmachfreudig. Mal schnell und tanzbar, mal langsam und geheimnisvoll, war dies ein wirklich sehr starker Auftritt, der mich persönlich mehr als positiv überrascht hat. Relativ zu Beginn des Sets überstanden Skálmöld einen kurzen Schreckmoment, als sich der Gitarrengurt von Björgvin löste und das Instrument zu Boden fiel, glücklicherweise ohne größere Schäden. Sechs Musiker, die auch noch allesamt Gesangspassagen hatten und uns einen großartigen und authentischen Auftritt, ohne viel Schnörkel, aber dennoch fesselnd, boten… Was will man mehr? Natürlich eine Schneemaschine, die zum großen Finale der gesamten Show die Krone aufsetzt. 

 

 

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