Bericht: Ein Abend mit Slaughterra, Maelføy und Last Memorial

Dass Slaughterra im Karlsruher Z10 spielen, hat mittlerweile einfach Tradition und ist nicht aus dem Jahreskalender wegzudenken. Am 25.11.2023 war es wieder Zeit für ihr Heimspiel, denn inzwischen haben sie ihren offiziellen Standort von Landau in der Pfalz nach Karlsruhe verlegt. An diesem Abend hatten sie zwei weitere Bands als Support eingeladen: Last Memorial aus Germersheim standen zum zweiten Mal seit 2019 wieder auf der Bühne und Maelføy aus Ganderkesee in Niedersachen starteten in Karlsruhe ihre Triple F Tour zum neuen Album Failures, Fears and Forgiveness. Blicken wir nun einmal auf das Geschehen zurück.  

 

Last Memorial:
Ein progressiver Hybrid aus Melodic Death Metal und Metalcore eröffnete diesen Samstag Abend. Last Memorial aus Germersheim hatten acht Songs in der Reisetasche und boten einen absolut würdigen Auftakt. Harmonierende Gitarren, ein drückender Bass, donnernde Drums und angriffslustige Vocals sorgten für ein herrliches Gesamtpaket. Mal brachial, mal atmosphärisch war hier für genug Abwechslung gesorgt. Getoppt von einem überragenden Sound, kam dieser Start sehr gut beim schon jetzt gut gefüllten Z10 an.

Setlist Last Memorial

  • Intro
  • Blood in Sight
  • River of Life
  • Slaughterer
  • The Great Depression
  • Bastard Company
  • Soil of Despair
  • Tale of a Broken Man
  • Reflected
  • Moment of Impact 

Maelføy:
Aus dem hohen Norden kamen Maelføy nach Karlsruhe gereist und spielten nur zu viert, denn ihr Bassist war frisch Vater geworden. Musikalisch boten sie uns emotionalen Post-Hardcore und hatten dabei etwas zu feiern: Ihr brandneues zweites Album Failures, Fears and Forgiveness erschien einen Tag zuvor und im Z10 spielten sie die neuen Songs das erste Mal live. Clean Gesang und Shouts boten einen hervorragenden Wechsel, die Atmosphäre passte bestens zur Stimmung der Lieder. Da sie trotzdem alle ihre Songs variabel halten wollen, bot der Song Eiskaltes Blut erstaunlich starken Rap und bekam ein schönes Trap Feeling. Aber trotz allem durfte eine gewisse Härte nicht fehlen und Maelføy kloppten uns einige saftige Breakdowns um die Ohren. Zum abschließenden away formierte sich eine Wall of Death, die in einem amtlichen Moshpit endete. Das war etwas ganz tolles.

Setlist Maelføy 

  • Intro + Fear
  • Heroes
  • Facing Failures 
  • Monster in the Mirror
  • Eiskaltes Blut
  • coming home 
  • Everything
  • Owe You Nothing
  • Finding Forgiveness
  • away
  • Fading Hope 

Slaughterra:

Egal wie oft ich diese Band schon Live erlebt habe, es wird einfach nie langweilig. Vom Start weg ein energiegeladenes Metalcore-Brett, da kann man gar nicht still vor der Bühne stehen. Ab dem eröffnenden Albtraum war eine Power und Spielfreude präsent, wie sie kaum ansteckender sein könnte und das zog sich durch die gesamte Stunde Spielzeit hinweg. Mit Erdenleben und Konstrukt: Mensch nahmen sie uns mit zurück zu ihrem zweiten Album Lügenherz, ansonsten dominierten die Songs der ersten beiden Verloren in der Zeit EPs die Setlist. Natürlich dufte aber auch ihr allseits beliebtes Cover von Depeche Modes Enjoy the Silence nicht fehlen und auch ihre aktuellste Single Zeig mir dein Gesicht war mit von der Partie. Eine Besonderheit: mit Tristesse steht neuerdings auch ein bisher unveröffentlichter Song mit auf der Liste und auch dieser zündete an allen Ecken und Kanten. Aber Slaughterra wären nicht Slaughterra, wenn sie nicht nach all den Jahren immer noch überraschen würden: Zu Herz aus Stein baten sie Freddy auf die Bühne, der für diesen Song die Gitarre übernahm, wodurch Steffen kurzerhand zum Backup Shouting überging. Das „Experiment“ glückte musikalisch auch in allen Punkten und sorgte für ein Highlight von Vielen. 

Setlist Slaughterra

  • Albtraum
  • Endlos 
  • Herz aus Stein
  • Erdenleben 
  • Verloren in der Zeit
  • Konstrukt: Mensch
  • Tristesse
  • Stille
  • Enjoy the Silence (Depeche Mode Cover)
  • Sturm
  • Zeig mir dein Gesicht
  • Keine Zeit 
  • Sehnsucht

Was somit bleibt, ist ein Abend, der als in allen Punkten gelungen bezeichnet werden kann, drei großartige Bands in einer Location, die laut Slaughterra Sänger Jul noch nie so voll war, wenn Slaughterra dort spielten. Besonders bemerkenswert, dass das Z10 schon pünktlich zu Last Memorial bestens besucht war. 

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