Bericht: Swords into Flesh over Weinheim

Swords into Flesh so heißt nicht nur ein Lied des brasilianischen Trios Krisiun, sondern auch ihre aktuelle „Swords into Flesh Europe Tour 2023“, gemeinsam mit den dänischen Hoffnungsträgern Baest, welche die Band derzeit quer durch Europa führt. So auch am 07.11.2023, als sie Halt im Café Central Weinheim machten. Tatkräftige Unterstützung bekamen sie dabei von Triagone aus Belgien sowie von Defacing God aus Dänemark. Schizophrenia waren in diesem Abschnitt der Tour nicht mit von der Partie. 

 

Triagone:
Den Abend eröffnete ein technisch hochwertiger Death Metal Hammer. Triagone aus Brüssel waren vom Start weg bestens aufgelegt und hatten sichtlich Spaß auf der Bühne. Anspruchsvolle Riffs, gepaart mit massenhaft Blastbeats und bestialischen Vocals, das war musikalisch wirklich spitze. Auch das Publikum nahm den Auftritt bestens an und zeigte sich sehr mitmachfreudig. Schon zur ersten Band gab es einen kleinen Circle Pit und als dieser den Mikroständer des Gitarristen Lou umwarf, performte er seine Passagen kurzerhand durch das Mikrofon seiner Kollegin, die das ganze Treiben vor der Bühne für die bandeigene Galerie auf Video festhielt. Das war also eine gute halbe Stunde lang feinster Abriss. Triagone mussten sich hinter nichts und niemandem verstecken und boten einen würdigen Auftakt. Eine Band, bei der es sich lohnt, sie im Auge zu behalten. 

Defacing God:
Los ging nun der dänische Block des Abends, Defacing God aus Aalborg machten dabei den Anfang als zweiter Act. Der Fünfer brachte uns im ersten Song herrliche Rotting Christ Vibes ins Café Central. Später im Set wiederholte sich dieser Eindruck nochmals. Drumherum wurde uns nun eine spannende Dark/Gothic Metal Mischung um die Ohren gehauen und auch die zweite Band des Abends konnte den gut besuchten Club von sich überzeugen. Ähnlich wie bei Triagone zuvor fand man hier weibliche Lead Vocals, die von männlichem Backup Gesang untermauert wurden. Musikalisch ging es jetzt weniger technisch zur Sache, dafür aber weiterhin wahnsinnig schnell und ohne Kompromisse. Ein besonderes Highlight stellte ihr Drummer Michael dar, der seinem Spiel durchweg durch wechselnde Mimik Ausdruck verlieh. Das war ebenfalls ein toller Auftritt an diesem Abend und auch Defacing God haben sicher noch eine große Zukunft vor sich. 

Baest:
Und schon stand die zweite Band aus unserem nördlichen Nachbarland auf der Bühne. Baest aus Aarhus verzichteten auf ein längeres Intro und stiegen direkt in ihr Set ein. Dieses bestand aus herrlichen Death Metal Granaten, die uns in bestem Old-School-Sound präsentiert wurden. Mal schwer walzend, mal aggressiv schnell. Für genügend Abwechslung war hier definitiv gesorgt. Vor der Bühne war es nun erheblich voller als zuvor und auch die Stimmung steigerte sich immer weiter. Der Moshpit brauchte seine Zeit um in Fahrt zu kommen, legte dafür dann aber so richtig los. Das Ganze wurde so im weiteren Verlauf zu einer tollen Death Metal Party, die gerne noch viel länger hätte andauern dürfen. Baest haben hier einfach alles richtig gemacht und waren für mich persönlich die „Gewinner“ des Abends. 

Krisiun:
Da war es auch schon Zeit für den Hauptact des Abends: die drei brasilianischen Brüder, die in den 90er Jahren Krisiun formten, betraten noch immer in Originalbesetzung die Bühne. Mit dabei hatten sie ein reines Death Metal Gewitter, das nach und nach einen kleinen Pit entfachen konnte. Jedoch blieben sie für mich persönlich deutlich hinter den drei vorangegangenen Bands zurück, besonders im direkten Vergleich zu Baest fehlte mir hier die Abwechslung. Technisch sicherlich ein souveräner Auftritt, man merkte, dass alle drei ihr Handwerk verstehen, aber dennoch wollte mich dieser Auftritt einfach nicht so richtig abholen. 

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