Der letzte Samstagabend im April, in Frankfurt. An diesen Abend sollte im Nachtleben eine besondere Kombination an Bands die Innenstadt mit Musik füllen, denn Vanaheim sind zurück und haben gleich zwei weitere Bands im Gepäck dabei: Keops und End of the Dream. Nach einem erfolgreichen Festivalsommer 2023 startete die Niederländische Folk Metal Band ihre erste Headliner Tour.
Keops
Den Anfang machten etwa eine Stunde nach Einlass Keops aus Kroatien. Die Heavy Metal Band verbindet geschickt Elemente des Klassischen Heavy Metals mit gelegentlich leichtem gutturalen Gesang, aber auch Power Metal typisch hohen Gesangspassagen und stellte direkt einen deutlichen Kontrast zu dem dar, was sich die Fans von Vanaheim von solch einem Abend versprachen. Denn hier sah man schon einigen Besuchern ins Gesicht geschrieben, dass sie sich musikalisch auf etwas ganz anderes eingestellt hatten. Aber auch bei den zu Beginn vielleicht 45 Besuchern gab die 5-Köpfe-Band direkt alles und ließ sich nicht beirren. Und nach ein paar Songs zum auftauen, arbeitete das Publikum dann auch mit. Und auch wenn die Band musikalisch ein paar Besucher durchaus überzeugen konnte, hätte sie bei einem anderen Line-Up besser glänzen können.
End of the Dream
Nach einem kurzem Umbau, ging es dann mit End of the Dream weiter. Und für alle, die sich erträumt hatten einen passenden Support zu erhalten, deren Traum endete hier, denn es erwartete uns eine geballte Portion Symphonic Metal. Und auch wieder hier, konnte die Band einige Besucher für sich gewinnen, doch leider nicht so viele wie man ihnen gewünscht hätte, denn auch wenn es musikalisch absolut nicht zusammenpasst, war auch End of the Dream wirklich gut. Die gesamte Livedarstellung der Band, die vom Keyboarder, der am drehbaren Instrument Dynamik mit rein bringt, über die Gitarristen, die ausufernde Gitarrensoli darbieten und die charismatische Stimme der Sängerin passen als Gesamtbild gut zusammen.
Apropos Sängerin, Alysia führte auch mit ihen Ansagen sympathisch durch die Show, unter anderem ging es auch Orangenschnapps, den die Band laut eigener Aussage mitbrachte, weil am Tage zuvor, am 27.04 in ihrer Heimat, den Niederlanden der Königstag, ein Nationalfeiertag stattfand. Im Endeffekt kann man sagen, dass die Band, trotz aller Mühen leider nicht so beim Publikum ankam, wie sie es verdient hätte.
Vanaheim
Nach einer weiteren kleinen Umbaupause sollte es auch nun mit Vanaheim weitergehen. Die Band hat in den letzten Jahren einen steilen Aufstieg verzeichnen können und konnte in diesem Jahr ihre erste eigene Headlinertour spielen. In der Zwischenzeit hatte sich auch das Publikum weiter aufgefüllt und strotzte von Motivation!
Vanaheim waren an diesen Abend nicht alleine, sie brachten einen seltenen Gast mit, die Geigerin Rikke, die auf vielen Konzerten der vergangenen Jahre nicht dabei sein konnte. Sänger Zino betrat die Bühne mit seiner Laterne, die an dem Abend im Nachtleben seine Wirkung verfehlt hatte, durch das tatsächlich ungewohnt viele Licht. Dennoch, das Stück kam an, sowie auch alle folgenden. Und das Publikum kam auch endlich auf seine Kosten, es folgten Circle Pits, Moshpits, Polonaisen, bei denen das Publikum vollen Körpereinsatz zeigte. Aber auch vollen Stimmeinsatz, als das Publikum Reuzenspraak mitsang, während die Band eine Gute-Nacht-Geschichte erzählte.
Der Sprachbarriere trotzte die Band übrigens mit Hilfe von Mike, ihrem Bassisten, der für das deutsche Publikum die Ansagen bei Bedarf übersetzen konnte und dies auch gerne tat. Nach dem altbekannten „Welche Seite ist lauter“-Spielchen und nachdem Zino es mit seiner Laterne auch endlich ins Publikum geschafft hatte, nahm der Abend sein Ende. Nach 70 Minuten Show, endete das gesamte Konzert ungewohnt früh um 22:30 Uhr.
Fazit:
Vanaheim haben in den vergangenen Jahres es geschafft, sich von der Festivalbühne und vom Supportslot hochzuarbeiten und können bei ihren eigenen Shows bereits gut für Stimmung sorgen, doch leider boten die Vorbands keinerlei Anreiz für Vanaheim-Fans dieses Konzert zu besuchen. Schade, denn alle hatten ihre Qualitäten, doch hier zeigte sich deutlich, warum Genre Mixes maximal bei ganz großen Shows klappen.
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