Konzertbericht: Wind Rose – Tourslayer, Music Hall Geiselwind, 24.10.2025

Die Spitzhacken sind geschärft, die Eintrittskarten bereit und so kann an einem regnerischen Freitag Ende Oktober das Konzert von Wind Rose in der ausverkauften Music Hall in Geiselwind beginnen. Als Support dabei sind die sagenumwobenen Power-Metaler Angus McSix und Orden Ogan.

Angus McSix

Als Erstes betritt ein muskelbepackter Ork die Bühne, um seinen Arbeitsplatz am Schlagwerk einzunehmen, gefolgt von Sänger Sam alias Prinz Adam McSix, der noch immer auf der Suche nach seinem Bruder ist und somit die Geschichte der Band weitererzählt. Flankiert wird er auf der rechten Bühnenseite von Sebastian „Seeb“ Levermann, seines Zeichens Frontman von Orden Ogan an der Gitarre, in Erscheinung des Todes maskiert. Zu seiner linken Seite ergänzt ein neues Gesicht die Band, die Gitarristin Jasmin „Jassy“ Pabst, die zuvor zusammen mit All for Metal unterwegs war. Sie schlüpft in die Rolle der Zwergin, also “The Dwarf”, und wird somit in die Legende der Band aufgenommen. Alle vier werden mit Jubelschreien aus dem Publikum in Empfang genommen.

Mystisch geht es durch die Show mit einem Goblin und dem Schwert von Sixcalibur, das von Adam triumphierend in die Höhe gerissen wird. Jassy fügt sich sympathisch lächelnd und voller Energie in das Quartett. Sie zeigt gekonnt ihre Headbangkünste und spielt dabei ihre Rolle als Zwergin in entsprechender Kostümierung, mit der sie auch perfekt zur Hauptband des heutigen Abends passen würde. Immer wieder kommt es zu spielerischen ‚Duellen‘ zwischen ihr und dem Reaper-Gitarristen.

Da die Spielzeit der ersten Band des Abends wie immer knapp bemessen ist, geht es zügig durch das Programm. Doch die obligatorischen Aufforderungen zu ‚Hey-Rufen‘ und Anfeuerungen aus dem Publikum dürfen dennoch nicht fehlen. Und so macht die Meute vor der Bühne bereitwillig mit, um Gevatter Tod nicht zu enttäuschen.

Schließlich fordert Adam uns auf, das Wort Laser mit Dino zu beantworten und so erschallt ein Chor aus Laser-Dino, Laser-Dino, gefolgt vom Song Laser-Shooting Dinosaur. Dazu stürmt passenderweise ein aufgeblasener Luftdino die Bühne. Grüne ‚Laserstrahlen‘ erhellen die Location und Mr. Luftdino und das Publikum schwingen ihre Hüften zu technountermaltem Metalsound. Anschließend wird Jassy als ,The Dwarf‘ dem Publikum offiziell vorgestellt und gebührend begrüßt. Dann folgt die neue Hymne The fire of yore bevor sich schlussendlich das Tor zur Hölle mit dem letzten Titel Ride to hell öffnet.

 

Setlist Angus McSix:

He-Man and the Masters of the Universe Theme Song (Intro) // The vision in the fires (Intro) // 6666 // Master of the Universe // Sixcalibur // Laser-Shooting Dinosaur // The Fire of Yore // Ride to Hell

Orden Ogan

Nach einer kurzen Umbaupause betritt Alister Vale, das Maskottchen der Band, mit seiner leuchtender Gasmaske die Bühne. Es folgt ein kurzes Intro über seine Lebensgeschichte und dann zeigen Orden Ogan ab dem ersten Lied volle Bühnenpräsenz. Das Publikum begrüßt sie entsprechend und unterstützt mit lautstarkem Gesang. Auch die Aufforderung von Seeb, nun kräftig die Köpfe zu schütteln, wird von ihm und etlichen langhaarigen Metalheads in den ersten Reihen kraftvoll umgesetzt.

Nun darf die beinah pflichtgemäße Interaktion mit dem Publikum nicht fehlen und so antworten wir brav auf ‚guten Abend Geiselwind‘ als geschlossener Chor mit ‚guten Abend Orden Ogan‘.

Beim dritten Lied, Come with me to the other side folgen die etwas ruhigeren Töne der Band, doch auch hier darf eine Headbangeinlage nach den einleitenden Tönen nicht fehlen. Ich bin glücklich, und nicht nur ich singe lautstark mit, zu meinem persönlichen Lieblingslied.

Wer nicht zum ersten Mal ein Konzert von Orden Ogan erlebt, der kennt es schon, das Wortspiel beim nun folgenden Titelsong des aktuellen Albums The Order of Fear bei dem statt „fear“ einfach „Beer“ gerufen wird. Doch auch dieses Mal funktioniert der Gag bei den versammelten Metalheads und so sind sich alle einig, die Band mit lautstarken Bier-Rufen anzufeuern.

Das nächste Lied wird als Lieblingslied der Band angekündigt, mit der Bitte dieses auch zu filmen und auf dem Social-Media-Kanal unserer Wahl zu posten. Es steht sogar ein Preis für den ‚hässlichsten‘ Kommentar im Raum, denn Seeb findet Social Media eigentlich ‚scheiße‘, auch wenn es heutzutage sein muss… So folgen jetzt Gunman und Let the fire rain. Zum Schluss gibt es dann ein letztes Mal Bier bei The things we believe in, als die einzustudierende Textpassage „cold dead and gone“, über „cold beer and gone“ auch an heute wieder als „Beer, Beer and Beer“ Ruf verhallt. Untermalt wird dieses letzte Stück von der inzwischen sehr beliebten Kombi aus sprühendem Funkenregen und rieselndem ‚Schneeregen‘.

 

Setlist Orden Ogan:

F.E.V.E.R. // Conquest // Come with me to the other side // Heart of the android // The Order of Fear // Gunman // Let the fire rain // The things we believe in

Wind Rose

Ein italienisches Pop-Intro kündigt sympathischen Zwergen-Metal aus Italien, namens Wind Rose und damit den Hauptact des Abends an. Vier Mal haben sie schon in Geiselwind gespielt, wie sie sagen und damit sei dies die Venue, wo sie in Deutschland am häufigsten waren.

Die Zuschauer sind bereit, die Spitzhacken zu schwingen und richtig abzugehen und so ist ab dem ersten Lied Dance of the axes die Oktoberkälte gänzlich aus der Halle verbannt und ein schweißtreibendes Konzert kann beginnen. Bereits beim zweiten Lied The great feast underground formiert sich ein Moshpit und es bildet sich ein Gewimmel aus moshenden und headbangen Metalheads gepaart mit schwingenden, aufblasbaren Spitzhaken. Die Halle eskaliert und Sänger Francesco befeuert die Stimmung und bedankt sich bei seinen ‚brothers and sisters‘.

Beim dritten Lied ist dann das Cardio Workout in vollem Gange und die Halle springt zu Of war and sorrow. Frederico, der auf dem Keyboard die Tasten tanzen lässt, zeigt sich mit seiner mondförmigen Ausführung derselbigen gerne auch in vorderster Reihe der Bühne und ergänzt somit die beiden Gitarristen.

Zum epischen Mine mine mine werden springend sämtliche verfügbare aufblasbare Spitzhacken in der Halle geschwungen und die energetische Stimmung bleibt den ganzen Abend über erhalten. Das Bühnenbild wird dominiert von einem rauchenden Totenschädel mit Widder-Hörnern und Felsbrocken aus den Tiefen der Berge. In diesem Umfeld können sich die blau gewandeten Wind Rose-Zwerge ganz ihrer powergeladenen Musik hingeben und ihre Energie auf das Publikum übertragen.

Natürlich hat jede Band auch einen Song, mit dem der Weg zu Größerem geebnet wurde. In diesem Fall ist es To Erebor und so lassen wir uns erneut in die Tiefen der Berge entführen und schwingen unsere Spitzhacken. Mit kraftvollem, tiefen Gesang führt uns Francesco durch die Unterwelt der Berge und der Zwerge und zelebriert damit allerbesten Dwarf-Metal. Die Stimmung vor der Bühne reißt nach wie vor nicht ab und so wechseln sich Crowdsurfen und Moshpit fleißig ab.

Schließlich folgt ein nachdenklicher Moment und ein Tribut an Ozzy mit A Shot in the Dark, authentisch vorgetragen mit passender runder Sonnenbrille. Zum Schluss darf im Zugabenblock der Ohrwurm der Band mit Diggy diggy hole natürlich nicht fehlen und für uns ist damit die letzte Möglichkeit gegeben noch einmal ordentlich die Spitzhacken zum Einsatz zu bringen.

Mit wie viel Spaß und Humor, die die sympathischen Jungs aus Italien ihren Job erledigen, zeigt an Blick auf die Setlist des Abends, die ich am Ende der Show ergattern konnte. Dort stehen die einleitenden Worte: „Se a questo punto del tour non sai la setlist peggio per te.“ Dies bedeutet in etwa: Wenn du an diesem Punkt der Tour die Setlist noch nicht kennst, dann ist das schade für dich. Und so sind sämtliche Lieder dieser Setlist mehr oder weniger als Rätsel verpackt…

Sympathischer, fröhlicher Zwergen-Power-Metal aus Italien, wir möchten gerne mehr davon!

 

Setlist Wind Rose:

Of Ice and Blood (Intro) // Dance of the axes // The great feast underground // Of war and sorrow (short) // Army of Stone // Mine mine mine // Gates of Ekrund // To be a Dwarf // Trollslayer // The Returning Race // To Erebor // The King under the Mountain // Shot in the Dark (Ozzy Osbourne Cover) // Together we rise // Diggi diggi hole // Rock and Stone

Bericht: Anne
Bilder: Steffi

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*