Preview: Calarook – Cruel and Cold

Cruel and Cold

Release: 21.04.2023

Genre: Pirate Metal

Spieldauer: 19:15

Label: Eigenproduktion

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Tracklist:

  1. Cruel and Cold
  2. A Pineapples‘ Revenge
  3. We Shall Never Die
  4. Hat Over Board
  5. El Calamar Gigante

Cruel and Cold

Die wahrlich einzige Schweizer Piraten Band* landet am 21. April mit ihrer neuen EP Cruel and Cold an der Bodensee Küste!
In ihrem Piratennest in Winterthur, haben sie die letzten zwei Jahre an fünf neuen Songs gebastelt welche ihr euch direkt bei ihrem Shop noch als CD oder Shirt Bundle vorbestellen könnt.
Ebenfalls dort, findet ihr auch ihr Debüt Album Surrender or Die, dessen Review natürlich auch bei uns nachzulesen ist.
Da es sich hier jedoch nur um eine kleine EP handelt, wäre ihre ausführliche Bandgeschichte auch dort zu sichten, hier begnügen wir uns nur mit einer kleinen Zusammenfassung und den Corona Irrfahrten seit dem letzten Release!

*Zur Vollständigkeit, bei DJ Bobo wars damals mehr eine Piraten Phase, Seefahrer sind in der Schweiz jedoch mangels Ozeanen auch eher selten.

Wie erwähnt, wurde die einzige Schweizer Pirate Metal Band, von der man immerhin gehört hat, 2014 als Calico in Winterthur gegründet, jedoch nach fünf Jahren die Flagge dann unter Calarook gehisst. Die damaligen Katzen Suchergebnisse bei Google waren wohl zu verwirrend, wobei sie einem heute gleich ins Netz gehen, wenn man den neuen Namen ins World Wide Web tippt.

Wie zur stürmischen Corona Zeit leider bei vielen nicht unüblich, ging auch Lukas Mischler Ende 2021 über Bord. Dessen Violine wurde somit in die fähigen Hände von Nori Kalevala gegeben. Bestehend blieben somit Philipp Wyssen am bärtigen Gesang, Yves Locher an den Drums, Flavio Pompeo am Bass und Nico Wiget an der Gitarre. Letzterer sucht auch schon seit längerem einen Spießgesellen für einen weiteren Achtsaiter auf der Bühne, die Crew wurde aber bis dato immer noch nicht fündig.

So plünderte sich jene Piratenband über diverse Schweizer Locations und sogar das Ragnarök Festival in Deutschland, bis sie jetzt am 29. April zusammen mit Ascéal und ihren alten Kumpels von Nidhoeggr, die kommende EP in der Kantine Bülach einweihen werden.

Zur Stimmung trägt auch das Albumcover bei, finster mit Flammen gespickt im Hafen der brennenden Stadt, als Vordergrund ein Pirat, Schiff und Tentakel Spektakel. Wenn man die EP physikalisch kauft und nicht nur online piratet, kommt man sogar in den Genuss des kompletten Panoramas.
Doch kommen wir zu den Songs selbst, deren eigene Erklärung der Band, ich euch auch im jeweiligen Titel verlinkt habe.

1. Cruel and Cold
Gleich los per Titeltrack, vor allem die ersten Riffs haben ein einprägendes Intro.
Captain Phip singt dabei über das Finstere des Piratenlebens, wird im Refrain von der Crew in der Catchphrase „Cruel and Cold“ unterstützt.
Herausstechend ist dabei das Gitarrensolo, welches über in ein Geigensolo geht, um gegen Ende des Songs nochmals zum Refrain zu kommen.

2. A Pineapples‘ Revenge
Ananasse spielen bei der Band schon immer eine zentrale Rolle, besteht doch ihr Logo aus einem Schädel jener Frucht und über die Geburtsszene an ihrem letzten Album Release, reden wir besser nicht.
Nach Angriff der Killertomaten, der Nachfolger mit weniger Gewalt und mehr Alkohol im vegetarischen Killer Genre.
Der Aufbau des Songs folgt dem altbekannten Rezept, auch wenn zwischendurch in der Traumsequenz etwas ruhiger geschalten wird.

3. We Shall Never Die
Eigentlich ein alter Song, wurde in jungen Jahren der Band auf ihren ersten zwei privaten Geburtstagspartys gespielt. Nochmals neu durch den Kiel gezogen und verfeinert, hat es die finale Version erst jetzt auch auf Platte geschafft.
„Hostis humani generis“ not only the actual (serious) album of Ye Banished Privateers… man fällt so schnell ins Englische, wenn sie ihre Facebook Posts in der Sprache schreiben und man in den Lyrics steckt.
Enemy of Mankind, Feinde der Menschheit, das Thema des Songs spielt von der goldenen Zeit der Piraterie, als jene Freibeuter in Friedenszeiten notgedrungen zur Piraterie greifen mussten.
Das Herzstück der EP, eine Ode an das Piratenleben, im Gegensatz zum ersten Track in der optimistischen Schauweise.

4. Hat Over Board
Ein weiterer Song, der historisch inspiriert wurde, durch eine wahre Geschichte des Benjamin Hornigold.
Explosiv startet der Track, verfällt dann aber wieder in den üblichen Rhythmus der anderen Songs.
Auch textlich der kürzeste der EP, leider ein wenig verschenktes Potential.

5. El Calamar Gigante
Liegt das vielleicht an dem Spanisch angehauchten Titel? Doch es kommt noch ein wenig Abwechslung in die Tracks, der Rhythmus fühlt sich dynamischer an. Die Geige haut auf die Lyrics, es wird Spannung aufgebaut, die Bridges sind abgehackt aber passend in diesem Tentakel Gewirr arrangiert.
„Giant Kraken“ bezeichnet nicht nur eine riesige Flasche ihres Lieblings Rums, sondern auch ein mythisches Monster der Untiefen.

The Spanish fear El Calamare Gigante
When the name they hear they shit themselfs instante
La Armada Española expect him under every ola
El monstuo marino never lets a ship go home!

Fazit:
Calarook
setzen mit ihrer EP die Piratenfahrt gepflegt fort, ein solides Schiff mit eingespielter Crew, jedoch vielleicht ein wenig zu sehr der Monotonie anheimgefallen.
Die Songs drehen sich mal um historische, mal um abstrakte Themen, fallen diesmal passend zum Thema jedoch jeweils düsterer aus. Vorherrschend ist jedoch die Struktur Growls des Captains mit Refrain der Crew, im letzten Drittel noch mit Instrumental verfeinert. Doch würde ich mich ein wenig mehr Abenteuer wünschen, Parts die mehr herausstechen, Vocals die nicht nur dieselben Growls sind und vielleicht sogar die eine oder andere melodiöse Stelle der Geige um den Seegang ein wenig aufzulockern.

7/10 Tentakel ziehen die Platte in den Schlund der See, man darf gespannt sein, wo ihr Schiff bei der nächsten Gelegenheit wieder am Horizont erscheint.

 

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