Demo-Review: Hohenstein – Demo

Hohenstein - Demo - Cover - Beitragsbild

Release: 10.03.2019

Genre: Atmospheric Black Metal

Spieldauer: 17 Minuten 38 Sekunden

Label: Worship Tapes

Tracklist:

  1. Sachsenreich

  2. Alte Welt

  3. Ruinen

  4. Erntemond

Hohenstein - Demo - Cover

Midtempo Black Metal aus den Tiefen Niedersachsens kann ja erst mal viel bedeuten. Gerade im Osten Deutschlands blüht seit Jahren der Black Metal in all seinen Strömungen auf und es ist noch kein Ende in Sicht. Ein guter Grund, um sich immer wieder umzuhören und alles musikalisch im Auge zu behalten. Und so kam es, dass ich über die Band Hohenstein gestolpert bin und mir deren „Demo“ aus dem Jahre 2019 einmal zu Gemüte führen durfte.

Wie es im Black Metal und im naturreichen Deutschland nun einmal so ist, fügt sich alles zusammen und so handelt das erste Lied auch vom „Sachsenreich“, welches sich in längst vergangen Zeiten großflächig ausgebreitet hatte. Schleppender und primitiver Black Metal mit Texten in deutscher Sprache ist sicher nichts außergewöhnliches, aber gerade bei recht minimalistischer Musik ist die Umsetzung um so wichtiger.

Die „Alte Welt“ lässt dann im Vergleich zum Vorgänger eher vermuten, welche Atmosphäre mit der Musik geschaffen werden soll und reißt einen mit dieser auch direkt mit. Je länger sich der Song erstreckt, desto mehr wird man in dessen Bann gezogen.

Auferstanden aus „Ruinen“. So bahnt sich der dritte Sing des Demotapes an und erinnerte mich mit seinen sehr verwaschen klingenden Gitarren und Melodielinien, sowie dem langgezogenen Anfangsschrei stark an große melancholische „Hits“ von Nargaroth. Irgendwie fesselnd aber konstant im gleichen Tempo und Thema kommt ein leichtes Gefühl von depressivem Black Metal beim Hörer auf, was dem Ganzen jedoch keinen Abbruch macht.

Und wie es mit Demos so ist, schwups, schon ist der letzte Song gekommen und der „Erntemond“ geht auf. Mit etwas mehr Zug dahinter und wesentlich peppiger geht es hier vorwärts in den Gehörgängen des Konsumenten. Dazu kommt ein großer Beckeneinsatz auf den Drums, der dem Soundkleid etwas mehr Fülle verleiht als bisher. Der „rote Faden“ der Monotonie fädelt sich jedoch weiter auch durch den letzten Song.

Mit ihrem „Demo“ haben Hohenstein der Welt zum ersten Mal von ihrer Existenz Kund getan und mich auch überzeugt. Obwohl es sich eigentlich nicht um etwas Herausragendes oder noch nie Gehörtes handelt, kam die Atmosphäre direkt bei mir an und bescherte mir einmal wieder knapp 20 interessante Minuten beim Durchhören. Ich hatte auch lange überlegt, ob man auf das Tape wirklich eingehen muss. Ich habe mich jedoch trotzdem dazu entschieden, euer Interesse einmal darauf zu lenken, nachdem ich mir auch zu Gemüte führte, was mit dem Folgewerk „Weiser Hirsch“ an Entwicklung vorzuweisen war. Auch dieses erste Album der Formation ist keine besondere Höchstleistung des Black Metals, überzeugt jedoch noch ein gutes Stück mehr und drückt endlich aus, worauf die Band hinauswill. Eine sehr beeindruckende Scheibe in meinen Ohren. Dennoch sollte man auch gerne mal darauf hören, wie alles begann. Dies kann ich jedem nur empfehlen, der Black Metal mag, da ich denke, in der Szene werden es 50% gut und 50% zu langweilig finden. Aber jeder wie er mag, ich fand es für ein Demo auf jeden Fall absolut in Ordnung, die Aufnahmequalität ist auch stimmig und wer den Anreiz in sich findet, sollte direkt zum Album übergehen. Das „Demo“ ist in 2 Versionen erschienen. Einmal als Tape Version, wie hier besprochen und einmal als CD mit einem Bonustrack („Grüner Altar“), der auch auf dem Album zu finden ist.

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