Endlich war es wieder soweit! Der erste Besuch im Weinheimer Café Central seit September 2020 stand auf dem Programm: Nacht der Drohenden Schatten lud am 27. August zu “Threatening Covid Shadows”, mit von der Partie waren die Bands Horresque und Desaster. Vor Ort galt die gängige 3G-Regel, jedoch unbestuhlt und ohne Masken- oder Abstandsregeln.
Leider musste der geplante Opening Act Warlust sehr kurzfristig krankheitsbedingt absagen und da so spontan kein Ersatz gefunden werden konnte, fiel der erste Slot weg und der Abend begann mit
Horresque
Um ca 20.30 Uhr betraten Horresque aus Mainz die Bühne um das Publikum mit Blackened Death Metal in ihren Bann zu ziehen. Auch für sie war es einer der ersten Auftritte seit längerer Zeit, entsprechend motiviert und leidenschaftlich kam die Performance rüber, man merkte jedem der Fünf Musiker an, dass sie einfach Bock hatten. Besonders heraus stach dabei Sänger “M.R.” der schier unmenschlich erscheinende Töne hervor holte und mit seiner Art und Weise der Show das Ganze immer und immer wieder einem Ritual ähneln lies. Insgesamt 8 Lieder wurden zum Besten gegeben, unter denen sich auch ein bisher unveröffentlichter Track befand, der Teil des kommenden neuen Albums werden soll. Nach gut einer Stunde (die Spielzeit wurde verlängert) gaben Horresque die Bühne wieder frei, der doch sehr gut gefüllte Bereich vor eben dieser war erfolgreich begeistert und bestens eingeheizt worden.
Desaster
Nach guten 40 Minuten Umbaupause stand das Highlight des Abends auf dem Plan: Desaster aus Koblenz betraten die Bühne und vorne dran war es nun brechend voll. Das Kult Quartett legte direkt los wie die Feuerwehr und schnell wurde jedem klar: für die nächste Stunde brennt hier so richtig die Hütte. Es dauerte nicht lange und in der Mitte des Raums tat sich ein gewaltiger Mosh Pit auf (ja auch das war nach Regelung gestattet). Die Spielfreude die Desaster mit aus dem Backstage gebracht hatten konnte einen einfach nur begeistern und mitreißen, denn nachdem ihr letzter geplanter Auftritt beim Baden in Blut buchstäblich ins Wasser viel, war man natürlich besonders heiß darauf, wieder vor Publikum aufzutreten. Besonders schön anzusehen war auch die Interaktion mit den Fans: so hielt Sänger „Satanic“ das Mikro mehrmals nach unten und Gitarrist „Infernal“ ließ die Fans in der ersten Reihe immer wieder sein Instrument mit berühren. Nach einer sehr schweißtreibenden Stunde bekam die ohnehin schon in Exstase schwebende Menge noch ein Cover von Slayer‘s „Black Magic“ kredenzt und man hätte wahrscheinlich keinen besseren Abschluss verlangen können.
Was bleibt also zu sagen? Es war ein mehr als gelungener Abend mit prächtiger Stimmung, zwei bestens aufgelegten Bands und einem toll organisierten Drum Herum. Selbst die Merch Preise waren absolut human und in kleinster Weise überzogen. So ungewohnt wie ein Indoor Konzert wie man es vor Corona kannte auch war, so gut tat es aber auch sowas endlich seit über einem Jahr warten wieder erleben zu dürfen.
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