Festivalbericht: Fallen Fortress Open Air 2025

Am 23.08. kehrte das Fallen Fortress Open Air zurück nach Bad-Dürkheim ins Stadion Trift. Auch in diesem Jahr warteten echte Leckerbissen aus dem Metalcore, Deathcore und Hardcore, wie zum Beispiel Crystal Lake, Nasty, Distant oder Angelmaker auf uns. Doch neben dem Musikalischen war auch drumherum wieder einiges geboten. Viele Händler hatten Verkaufsstände aufgebaut, man konnte sich tätowieren lassen, kleine Festivals aus der Umgebung, wie das Rock im Wingert oder das Waldhalla waren mit Infoständen vertreten und auch die Auswahl an Speisen und Getränken hatte einiges zu bieten. Erneut wurde das Festival zu einem Spaß für alle Generationen, groß und klein verbrachten gemeinsam einen tollen Tag mit jeder Menge guter Musik und einem vielfältigen Rahmenprogramm. 

 

XO Armor

Trap Metal eröffnete das Fallen Fortress Open Air 2025. XO Armor aus Koblenz vereinten elektronische Elemente, mit Rap und Metalcore. Inhaltlich drehte sich hier alles um Dinosaurier, ihr letztes Album Nublar basiert auf den Jurassic Park Filmen und so war es wenig verwunderlich, dass sie wie auf dem Traffic Jam Open Air die King Nugget Gang auf die Bühne holten, um gemeinsam ihren neuen Song Dino-Nuggets zu präsentieren. Zusätzlich zu Songs wie Dreadnought oder Rex spielten sie außerdem mit Pyromancer einen weiteren neuen Song und waren insgesamt ein cooler Opener. Sänger Chris wechselte zwischen Sprechgesang und Shouting, während Gitarrist David gelegentlich Clean Vocals beisteuerte und so das Klangbild abrundete. Sie brachten erste Bewegung ins bereits zahlreich anwesende Publikum und brachten gleich zweimal eine Wall of Death zu Stande.  Alles in allem wirklich super, das Quartett hätte gerne noch länger spielen können.

Accvsed

Als Zweites gingen Accvsed aus Wiesbaden ins Rennen. Erst Anfang August hatten sie ihr Debütalbum Dealers of Doom veröffentlicht und so zimmerten sie uns ein feines Metalcore Brett auf die Bühne. Mit jeder Menge Leidenschaft ließen sie es so richtig krachen und brachten jede Menge Bewegung in die textsichere Crowd, die jede Menge Spaß an diesem Auftritt hatte. Das Screaming ihres Frontmanns Tino wurde regelmäßig von gekonnten Backing Vocals durch Bassist Vale und Gitarrist Daniel untermauert, während Accvsed einen Breakdown nach dem anderen über uns hereinbrechen ließen. Sie begrüßten Illboi von Gouge als Gastsänger auf der Bühne, der ebenfalls eine kurze aber starke Performance hinlegte. Auch der zweite Auftritt des Tages war ein gelungener, Accvsed machten einen sehr guten Eindruck. 

Stellvris

Es wurde Zeit für die erste internationale Band des Tages und so kamen Stellvris aus Prag nach Bad Dürkheim gereist. Dabei hatten sie souveränen Metalcore und boten allgemein eine ausdrucksstarke Show. Das Quartett um Sängerin Nicol hatte spürbar Lust auf diesen Auftritt und so legten sie sich mächtig ins Zeug. Nicol, die immer wieder zwischen Clean Vocals und Shouting wechselte, kam runter in den Graben und sang von dort aus, ehe sie sich ganz in die Menge begab, um eine Wall of Death und anschließend einen Circle Pit anzuleiten. Neben eigenen Songs wie Monster oder Renegade hatten sie ein Cover von Nicki Minaj´s Starships dabei, das die Crowd zum Singen brachte. Zu ihrem letzten Song Echoes of the Past kam sie abermals herunter, um Stage Diven zu gehen, was die Fans natürlich gerne ermöglichten. Hier war der Sound leider nicht ganz so gut wie bei den Bands zuvor, dennoch machten auch Stellvris ihre Sache sehr gut.

Avralize

Weiter machten nun Avralize aus Rottweil, die erneut Metalcore mitbrachten. Hier kam es zu einem kleinen Wiedersehen, denn Vale von Accvsed durfte ein zweites Mal ran und servierte uns erneut starke Backing Vocals. Mit Songs wie Lotus, Canvas oder Medicine, ihre neueste Single, machten einen sehr guten Eindruck live und so kam erneut jede Menge Bewegung ins Publikum. Hier machten sich nun auch unzählige Crowdsurfer auf die Reise nach vorne und hielten die Security in Atem. Sänger Severin machte seine Sache sehr gut und heizte die Crowd immer wieder an, während Gitarrist Philipp mit einer technisch beeindruckenden Spielweise punkten konnte. Die noch recht junge Band hatte erst im vergangenen Jahr ihr Debütalbum Freaks veröffentlicht, das immerhin mit drei Songs vertreten war. Die anderen neuen Songs entstammen ihrem im November erscheinden zweiten Albums. So sorgten sie für einige Ohrwürmer und allgemein galt: Vierter Auftritt – Viertes Brett.

Desolated

Desolated aus Southampton, UK übernahmen und ich glaube, ich muss nun doch über den Fight Club sprechen. Dreckiger Hardcore stand auf der Speisekarte und das Quartett hatte sich einiges vorgenommen. Diese lieblichen Klänge riefen nun auch die Karatekämpfer der Abteilung Spiel, Spaß und Sport auf den Plan und so entstand vor der Bühne eine herrliche Klopperei. Untergrund bedingt wurde das ganze zu einer extremen Staubschlacht, weshalb im Anschluss der Rasensprenger der Crew ausgepackt wurde. Zurück zur Musik – Desolated ließen musikalisch nichts anbrennen und ließen ein mächtiges Gewitter über uns hereinbrechen. Ende Mai hatten sie ihr viertes Album Finding Peace veröffentlicht und dies natürlich auch mit im Gepäck. Sie hatten sogar ihren eigenen Karatekämpfer auf der Bühne, der sich immer wieder nach vorne gesellte und einige Moves präsentierte. Zum Abschluss wagte sich ihr Sänger Tony auch noch in den Graben und ließ sich von den ersten Reihen auf Händen tragen, während er weiter performte. Hut ab, das war großes Kino.

Angelmaker

Es wurde voll auf der Bühne, Angelmaker aus Kanada gingen zu siebt an den Start und hatten tief gestimmten Deathcore dabei. Mit zwei Sängern, die sich gekonnt abwechselten und schier unmenschliche Geräusche von sich gaben und drei Gitarristen gaben sie mächtig Vollgas und nahmen uns mit auf eine Reise durch die Diskografie. Die Crowd feierte Songs wie Hollow Heart und Leech, während zunehmend mehr Bewegung in die Menge kam. Circle und Mosh Pit standen ganz oben auf dem Programm und auch die Band wurde immer und immer besser. Den Posten am zweiten Mikro übernimmt seit letztem Jahr Ian Bearer, bekannt aus seiner Zeit bei Rings of Saturn. Er harmonierte sehr gut mit Casey Tyson-Pearce, Angelmaker sind auch in der neuen Besetzung eine echte Macht. Sie überzeugten neben der Musik außerdem mit einer sehr ausdrucksstarken Show, man merkte ihnen die Leidenschaft an der Musik zu jederzeit an und so machten Angelmaker auch optisch einiges her. Ein Klasse-Auftritt. 

The Browning

Aus sieben mach drei, mit The Browning aus Kansas City war nun ein Trio am Start, das Trancecore mitgebracht hatte. Sie spielten einen bösen Metalcore/Deathcore der sehr oft von donnernden Techno-Beats abgelöst wurde. Die Crowd hatte sichtlich Spaß an diesem Auftritt und war fast durchgehend am Springen. Gitarrist Akeem, besser bekannt unter dem Namen Hardcorekeem spielte barfuß und hatte erkennbar Freude auf der Bühne und auch Sänger Jonny McBee machte einen guten Eindruck. Als letztes servierten uns The Browning noch ein Cover von I’m Blue von Eiffel 65, insgesamt ist die Musik von The Browning sicher etwas gewöhnungsbedürftig, doch an diesem Tag funktionierte das Konzept sehr gut. 

Distant

Es ging in die heiße Phase und mit Distant aus den Niederlanden gingen echte Schwergewichte an den Start. Downtempo Deathcore stand nun auf dem Programm und der hatte es in sich. Jede Menge Breakdowns in Zeitlupe, vorgetragen mit dämonischen Vocals, ja man konnte meinen Alan Grnja hat ein Portal zur Hölle in seiner Kehle versteckt. Elmer und Nouri an den Saiteninstrumenten lieferten ebenfalls gewaltig ab und so ließen sie unter anderem Hellmouth, Aeons of Oblivion, Heritage oder The Eternal Lament auf uns los. Auch vor der Bühne kam nochmal mächtig Bewegung in Gang und so wurde auch das zu einem hervorragenden Auftritt. Auch Distant hatten einen Gastsänger auf der Bühne, Johnny Ciardullo der Gitarrist bei Angelmaker und parallel Sänger bei Carcosa ist, kam zur Unterstützung hoch und hinterließ jede Menge Eindruck. Eine super symphatische Band, die vor und nach dem Auftritt, wie alle anderen Bands auch am Merch-Stand anzutreffen war und sich Zeit für Fotos und Gespräche nahmen. 

King Nugget Gang

Überraschung! Die King Nugget Gang trat dann doch noch auf und enterte in der anschließenden Umbaupause die VIP Tribüne. Sie spielten uns Bier & Bratwurst, 4 Cheesies, sowie den Nudelsong und sorgten einmal mehr für prächtige Stimmung. Mit ihrem Fast-Food-Trap brachten sie die begeisterte Menge zum Singen, Springen und Moshen und natürlich hatten sie auch dieses Mal Pool-Nudeln mit am Start, die sie verteilten. Fallen Fortress ohne KNG geht einfach nicht und so wurde das zu einer sehr angenehmen Überraschung.

Nasty

Nun kamen Nasty aus Belgien auf die Bühne, die wegen technischen Problemen weitaus später anfingen als geplant. Das hielt sie aber nicht davon ab, so richtig die Sau rauszulassen. Nach eigener Bezeichnung spielten sie Aggro Punk und vereinten Hardcore und Beatdown zu einem aggressiven Hybrid und zimmerten ein saftiges Brett auf die Stage. Mit dabei war auch ihr neuer Bassist Tom, der zusammen mit Gitarrist Paddy und Drummer Nash für einen super fiesen Sound sorgte. Mit Songs wie At War With Love, Shokka, Ultimate oder 666 AM machten sie keine Gefangen und beschworen eine Vielzahl an Crowdsurfern herauf. Dabei erwiesen sie sich als stets absolut sympathisch und holten einen jungen Fan zu sich auf die Bühne, der anschließend von Sänger Matti über den Graben gehoben wurde und Crowdsurfen durfte. Davor und danach gaben sie so richtig Vollgas, hatten auch einen tollen Sound im Gepäck und feierten eine richtige Party. Matti animierte zwischen den Songs die Leute immer weiter nach vorne zu kommen und begab sich herunter um sein Mikro ins Publikum zu halten. Nasty liefern einfach immer, egal wie oft man sie sieht. 

Crystal Lake

Für das große Finale sorgten Crystal Lake aus Japan, die ein brachiales Metalcore Brett am Start hatten. Mit Songs wie Disobey, Watch Me Burn oder Lost in Forever brachten sie mächtig Schwung auf die Bühne und waren ein absolut würdiger Headliner. Hatte man noch Bedenken, wie es nach dem Ausstieg von Ex Frontmann Ryo Kynoshita weiter geht, wurden diese schnell beiseite geräumt. Sein Nachfolger John Robert C machte seine Sache wirklich sehr gut und fügte sich stimmlich, wie showmäßig bestens in das Gesamtbild ein. Drummer Gaku Taura spielte fast mehr im Stehen als im Sitzen, während die Kollegen an den Instrumenten die Bühne auf und ab sprangen und so eine packende Energie erzeugten. Für uns Fotografen wurde das Licht nun zwar zu einer echten Herausforderung, doch die Performance von Crystal Lake ließ diese Sorgen ohne Probleme in den Hintergrund rücken. Sie verlangten der Crowd am Ende eines langen Tages nochmal alles ab und so kannte der Pit ein letztes Mal keine Gnade. Das war vom Gesamtpaket her ein mega Auftritt und ein absolut würdiger Headliner des Fallen Fortress 2025

Weitere Eindrücke des Fallen Fortress 2025:

Bericht: Niklas
Bilder: Niklas + Thomas

Mehr von dem bei Dark-Art findet ihr hier:

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*