
Ende April, eine Woche nach Ostern, fand in Lichtenfels das Ragnarök Festival statt. An drei Festivaltagen und mit 33 Bands auf den Bühnen brachte das Festival allerlei aus dem Black-, Folk- und Pagan Metal sowie ein paar wenige Ausreißer. Und das schon zum 20. Mal, denn das Festival feierte runden Geburtstag! Dazu hat sich der Veranstalter nicht lumpen lassen und ein großartiges Line-up zusammengestellt.
In diesem Jahr wurde zudem vom Veranstalter durchgesetzt, dass die Anreise erst ab 12 Uhr stattfinden soll. Um den Ablauf zu sichern wurden auch am Campingplatz die Fläche vergrößert, an der die Autos zum aus- und beladen hingestellt werden können, sodass alles flüssiger läuft. Ein Problem gab es jedoch in der Schlafhalle, wo scheinbar der Platz nicht für alle gereicht hat, sodass Lösungen gefunden werden mussten. Um 18 Uhr öffnete sich die Pforte zum Gelände und zu den ersten Bands und Merchandise-Ständen.
Doch kommen wir zur Musik: Der Donnerstagabend ist bereits seit vielen Jahren ein Warm-up Abend, entsprechend fiel das Line-up etwas kleiner aus, auch wenn sieben Bands dann doch noch ganz ordentlich sind. Dafür entfiel nun die Mosher’s Night gänzlich.
Die Bands am Donnerstag:
Das Festival eröffnet hat die Brandenburger Death Metal Band Killing Spree. Typisch für den Openerslot war die Halle schon ordentlich gefüllt, was sicher auch bei der Band gut ankam, die es auch schafften die Stimmung ins Rollen zu bringen.
Cân Bardd im Anschluss waren ein ziemlicher Gegenpool dazu. Die Schweizer bewegen sich eher im Atmospheric/Epic Folk Black Metal-Bereich und können zwischen getragenen Melodien dennoch eine gewisse Härte rüberbringen, ohne ihren Folk Metal-Einschlag zu verlieren. Das zeige sich auch als die Band gegen Ende des Slots Ella Zlotos (Saor, Ephemeral) an der Low whistle auf die Bühne holten.
Anschließend ging es mit Geïst weiter. Die Band wird möglicherweise einigen nicht ohne weiteres etwas sagen. Kein Wunder, denn eigentlich hat sich die Band in 2010 zu Eïs umbenannt. Doch anlässlich ihres 20-jährigen Bandjubiläums, entschieden sie sich noch einmal ein G vorne und ein T hinten anzuhängen und auf dem Festival 2x aufzutreten, dabei spielten sie als Geïst in Urbesetzung Material von 2005-2010.
Mit Imperium Dekadenz im Anschluss gab es eine Band, die auch nur einen Jahr mehr auf dem Buckel hat. Die Band aus dem schönen Schwarzwald blieb ihren Vorgängern in Sachen dichten Sound treu.
In the Woods… im Anschluss hingegen fielen etwas aus dem Bild im Line-up. Die norwegische Band spielt einen etwas doomig-progressiven Black Metal mit teilweise viel Klargesang und langen ausschweifenden Instrumentalparts. Etwas, das bei durchaus einigen gut ankam, bei den meisten jedoch eher durchwachsen. Die Band hatte erst kurz davor ihr siebtes Studioalbum Otra herausgebracht und direkt frisches Material mitgebracht. Etwas später mit Saor sah das ganze auch schon ganz anders aus, das Publikum zeigte sich zahlreich vor den Bühnen um sich die schottische Band anzuhören. Diese hat auch erst kürzlich ein neues Album, Amidst the Ruins, veröffentlicht und brachte es auch gleich auf die Bühne, dies war nicht nur sehr hörenswert, sondern auch als Auftritt sehr sehenswert. Die Band hat es wieder geschafft durch ihre Bühnenpräsenz in Kombination mit Licht und Musik eine sehr intensive Performance zu bieten.
Zu guter Letzt traten an dem Abend Agathodaimon auf. Die Band wollte den Abend standesgemäß beenden und machte sich und dem Publikum nochmal Feuer unter dem Hintern und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn als erste und letzte Band des Tages brachten Agathodaimon Feuer mit. Mit einem musikalischen Rundumschlag durch ihre Diskografie gab es dabei genug für jeden Fan und jeden der es werden wollte, zu hören. 30 Jahre Bandgeschichte auf der Bühne und bei jedem Stück das Publikum begeistert, das muss man auch erstmal schaffen!
Killing Spree:
Cân Bardd:
Geïst:
Imperium Dekadenz:
In the Woods…:
SAOR:
Agathodaimon:
Bericht und Bilder: Roksana
Antworten