Festivalbericht: Raus ausm Keller 2024

Am letzten Tag des Augusts des Jahres 2024 wurde wieder dazu aufgerufen, aus dem Keller zu kommen. Das Ganze auf der Bürgerwiese in Egelsbach. Zu einem kleinen aber feinen Festival, in familiärer Atmosphäre, im mittlerweile neunten Jahr. Wunderschön dekoriert, mit viel Liebe gemacht und mit der Möglichkeit einfach eine Auszeit des Alltages zu genießen, in einer Parallelwelt und dabei schöner Musik zu horchen. Aber seht selbst.

Als Erstes kamen dann die Bands von der Musikschule Lange auf die Bühne des Raus ausm Keller Festivals, namentlich New DuskHarmonic Faith und Four Brothers. Unterstützt wurden sei vom Musiklehrer Jan Jansohn, seines Zeichens Gitarrist von ALL WILL KNOW. Alle drei machten ihre Sache sehr gut, was auch entsprechend gewürdigt wurde.

In der Umbauphase wurden dann die Zuschauer vom Moderator begrüßt, um dann den Platz für Toast Rügen zu machen, welche letztes Jahr noch als Musikschulband auftraten und somit in die Fußstapfen von Missprint steigen, welche denselben Schritt vor 2 Jahren machten. Mit ihrem Punk, welcher mich an Alarmbaby und teilweise die Sex Pistols erinnerte, konnten sie begeistern und hoffentlich sehen wir sie in Zukunft vielleicht öfters auf den Bühnen der Region, verdient hätten sie es.

Als Nächstes folgten Thursday in March, welche schon vor zwei Jahren an Ort und Stelle spielten, allerdings mit einer anderen Sängerin. Doch Tori hat sich gut eingelebt in ihrer Rolle und nahm die Zuschauer mit, sodass die halbe Stunde Pop-Punk zügig vorbeiging.

Mit Belqis kamen ruhigere Töne auf die Bühne und die Zuschauer genossen die Musik im Sitzen. Belqis verzauberte die Anwesenden mit ihrer Musik und bot eine gute Gelegenheit einfach mal runter zu kommen. Gegen Ende ihres Sets meinte sie, dass sie es gewohnt sei, Sitzkonzertmusikerin zu sein, aber eigentlich privat eher Metalcore oder ähnliche Musik höre und lud die Zuschauer ein, für die letzten zwei Lieder doch aufzustehen und zu tanzen. Das vorletzte sei auch ein Lied, bei welchem man durchaus moshen könne, was dann auch einige Zuschauer in die Tat umsetzten.

Anschließend wurde es etwas lauter, mit einer Band welche schon auf dem Traffic Jam zu sehen war. Die Rede ist von ACCVSED. Auf der Bühne des RAK hatten sie etwas mehr Platz, welchen die Musiker auch gut genutzt haben. Man hat zwar gemerkt, dass das RAK eher für Fans von ruhigerer Musik ist, weil sich nicht so viele vor die Bühne getraut haben, diejenigen die es aber taten, sind dann mit Freude und Eifer mitgegangen.

Im Anschluss wurde es wieder etwas ruhiger, mit einer anderen nicht unbekannten Band der Leser unserer Seite, und zwar mit Attic Stories aus Karlsruhe. Letztes Jahr noch Vorband von ZSK, konnten sie mit ihrem Pop-Punk auf der RAK Bühne überzeugen und die Zuschauer zum Tanzen animieren.

Lief bisher alles glatt, gab es nun zum ersten Mal technische Probleme beim Umbau vor dem Auftritt der Lokalmatadoren Watch me Rise. Mit etwas Verzögerung kamen sie dann aber auf die Bühne und legten direkt los. Auch verzichteten sie auf lange Ansprachen und ließen die Musik sprechen. Bis auf bei Wrong Way. Das Lied widmeten sie Carla und Ellen, eigentlich fester Bestandteil der RAK Crew und selbst Musikerinnen, welche aber seit einem Jahr, nach einer Covid Erkrankung, an ME/CFS erkrankt sind und die meiste Zeit ans Bett gefesselt sind. Ganz große Aktion. Insgesamt lieferten sie auf jeden Fall wieder ab, inklusive Bad in der Menge.

Langsam wurde es dunkel und Zeit für die national bekannteren Bands. Die Bühne wurde für Sperling vorbereitet und die Zahl der Sperling T-Shirts vor der Bühne nahm schlagartig zu. Unter großem Jubel betraten die Musiker den Ort ihres Schaffens und lieferten ab, wie es zu erwarten war und schon nach ihrem Auftritt auf dem Trebur Open Air zu erwarten war. Eine geniale Lichtshow, gepaart mit der passenden Musik und leidenschaftlich spielenden Musikern begeisterte die anwesenden Fans und Zuschauer zur Prime Time.

Um Zeit zu sparen wurde dann parallel aufgebaut, was möglich war, da Liser nur einen Tisch auf der Bühne brauchte, um ihren Laptop abzustellen, über welchen sie die Musik abspielen ließ, zu welcher sie rappt. Damit konnte sie dann auch relativ zügig loslegen, nahm die anwesenden Zuschauer direkt mit und konnte richtig begeistern mit ihren Texten und ihrer teilweise selbst ironischen Art. Zeit zum Luftholen gab es nicht, es musste ja Zeit aufgeholt werden. Aber man hat ihr angemerkt, dass es sie nicht störte und sie richtig Spaß dabei hatte. Unter großem Applaus ging sie dann wieder von der Bühne und gewann mit ihrem Auftritt bestimmt ein paar neue Fans.

Wie vor zwei Jahren durfte Raum27 den Tag abschließen. Diesmal allerdings als Headliner und somit deutlich mehr Spielzeit. Diese wussten sie zu nutzen und man merkte ihnen nicht an, dass sie am selben Tag schon auf dem Rock am Beckenrand ein Gig gespielt haben und danach eine ca. dreistündige Autofahrt auf sich genommen haben, um auf beiden Festivals spielen zu können. Das selbe dachten sich auch zwei Fans, welche dasselbe Spiel mitmachten und von Tristan mit den freudigen Worten „Ich weiß ja nicht, was mit euch los ist, aber die zwei hier waren auch beim Rock am Beckenrand“ begrüßt wurden. Zumindest der Auftritt auf dem Raus ausm Keller hat sich gelohnt. Viel Action, Sprünge von Tristan, Herzschmerz, viel Humor und wichtige, aber korrekte Aussagen zeichneten den Auftritt aus. Ein Highlight kam allerdings aus den Zuschauern, als ein Crowdsurfer auf einem menschlichen Surfbrett zur Bühne surfte und Tristan und die Band damit so überraschte, dass sie das laufende Lied unterbrachen. Alles in allem war es ein würdiger Abschluss des Tages, welcher dann endgültig mit einem Festival Crowdphoto, sowie der ersten Band Ankündigung in Form von Kind Kaputt abgeschlossen wurde. 

Bericht & Bilder: Thomas

Mehr über das Raus ausm Keller bei Dark-Art findet ihr hier:

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