Festivalbericht: Rock im Wingert 2024

Pixonstage

Bad Dürkheim in der Pfalz ist allgemein bekannt für den Wurstmarkt, das Riesenfass, das Salinarium und auch für das Rock im Wingert. Dieses Tagesfestival im Stadion Trift ging am 06.07.2024 in die nächste Runde und bot wieder ein abwechslungsreiches Programm: großer Headliner? Die Apokalyptischen Reiter! Mit Chaoseum war eine Band aus der Schweiz zu Gast, während auch Fine Rip, Circus of Fools, Opium fürs Volk, Die pÄrlen und Jajl für einen tollen Tag sorgten. Werfen wir nun also einen Blick zurück:

 

Jajl:
Das Rock im Wingert 2024 wurde von der Nachwuchsband Jajl aus Bad Dürkheim eröffnet, die sich durch ein kurzes Coverset spielte. Das Quartett präsentierte uns unter anderem Seven Nation Army von The White Stripes, All the Small Things von Blink-182 oder Schrei nach Liebe von den Ärzten. Dabei machten sie ihre Sache durchaus gut und konnten sich kaum vor „Zugabe!“-Rufen retten. Besonders das abschließende Ärzte-Cover kam bestens an und so spielten sie es kurzerhand ein weiteres Mal an. Nach einer halben Stunde waren sie so schon wieder fertig und stellten einen coolen Start ins Festival dar.

Die pÄrlen:
Es folgten Die pÄrlen, ebenfalls aus Bad Dürkheim, die nun die Songs der Ärzte auf die Bühne brachten. Eine Stunde lang sorgten sie für eine ausgelassene Stimmung im Stadion und konnten zu Junge auch die erste Wall of Death des Festivals zünden. Als weiteres Special kam zu Schrei nach Liebe Andreas von Opium fürs Volk für ein Feature auf die Bühne und heizte zusätzlich an. Und auch zu Himmelblau oder Westerland wurde ausgiebig gefeiert. Alles in allem war auch das ein anständiger Auftritt. 

Opium fürs Volk:
Vorhang auf für ein kleines bisschen Horrorshow. Im zweiten Teil dieses speziellen Cover-Doppel-Programms brachte die nächste Band nach den Ärzten nun die Toten Hosen auf die Bühne und tat dies ausgesprochen gut. Ein Hit jagte den Nächsten, egal ob Bonnie und Clyde, Hier kommt Alex oder Tage wie Diese… Es wurde getanzt, gesungen, geklatscht. Opium fürs Volk aus Benzheim verstanden es, eine anständige Party zu feiern und hatten wirklich alles auf Lager, was es hierfür brauchte. 

Circus of Fools:
Manege frei für den Circus of Fools. Die erste Band des Abends mit eigenen Liedern hatte zunächst mit einigen technischen Problemen zu kämpfen und startete später als geplant. Es folgte ein spannendes Set an modernen, symphonischen, groovigen Songs wie Digital Drug oder Fallen Paradise, die sowohl optisch als auch musikalisch sehr spannend dargeboten wurden. Circus of Fools traten in Bühnenoutfits auf, die einem dystopischen Zirkus ähnelten und sich irgendwo zwischen Gothic und Industrial ansiedelten. Hier wechselten sich Klargesang und Shoutings ab und beides kam super zur Geltung. Auch dieser Auftritt im gut gefüllten Stadion war ein Spaß für Jung und Alt.

Fine RIP:
Zum Wohl die Pfalz. Weiter ging es mit Fine RIP und einer zünftigen Palzrock-Party. Denn Monji und Co nahmen sich Sonne von Rammstein, Smells Like Teen Spirit von Nirvana oder Run to the Hills von Iron Maiden an und verpassten den Songs ihre eigenen Pälzer Mundart Texte. So huldigten sie dem Schorle oder ganz einfach ihrer Heimat. Es wurden Fahnen geschwenkt, Monji begab sich wie gewohnt runter in die Menge und performte mit den Fans. Dieses Mal schwang sich Olli den Bass um und vertrat Christoph, der sonst am Tieftöner anzutreffen ist. Auch der kurzzeitig einsetzende Regen konnte die Party nicht trüben und so blieb die Stimmung prächtig. Es folgte Ohrwurm auf Ohrwurm und Monji betonte, dass sie zu diesem Anlass extra einige ihrer härteren Songs eingepackt haben, um so richtig einzuheizen. Fine RIP hatten Bock zu Feiern und taten dies sehr ausgelassen. Prost! 

Chaoseum:
Nun stand der erste und einzige internationale Act in diesem Jahr in den Startlöchern. Chaoseum aus der Schweiz brachten uns ein interessantes Nu-Metal-Set in die Pfalz, das nicht selten an die großen Korn erinnern ließ. Und auch beim Co-Headliner hatten die Besucher wieder jede Menge Spaß, der Mosh Pit kannte nur selten eine Verschnaufpause. Frontman CK Smile gab immer wieder den Anheizer und entschuldigte sich, dass er nicht so gut Deutsch spräche und daher die Ansagen auf Englisch mache. Das störte jedoch absolut niemanden, denn auch mit Chaoseum hatten alle Beteiligten jede Menge Spaß.

Die Apokalyptischen Reiter:
Und schon war es an der Zeit für das große Finale. Die Apokalyptischen Reiter gaben sich die Ehre und hatten sich viel vorgenommen: Zum Song Revolution entzündete Sänger Fuchs eine bengalische Fackel, ihr Crew Mitglied „Ziege“ wurde an seinem ersten Tag im Team mit einem Schlauchboot über die Menge getragen. Auch bei den Reitern brannte der Mosh Pit erbarmungslos und hatte viel Energie für Hits wie Seemann, Die Sonne Scheint, oder Auf und Nieder übrig. Sogar einige riesige Wall of Death war noch drin und so wurde dies zu einem würdigen Abschluss.
Ein Teil des Sets rund um Wir reiten oder eben Seemann wurde der Mikrofonständer von einem Steuerrad verziert, während Fuchs sogar eine große Konfetti Kanone abfeuerte. Für den krönenden Abschluss sorgte dann noch Reitermania, das den Fans noch einmal alles abverlangte.

Weitere Eindrücke:

Für mich war es der erste Besuch seit 2019 und es war in allen Punkten ein toller Tag. Das Rock im Wingert ist ein schönes, familiäres Fest, bei dem auch die jüngsten Besucher dazu gehören und genauso willkommen sind, wie jeder andere auch. In Sachen Organisation war ebenfalls alles super, nur freundliche und hilfsbereite Leute vor Ort. Die Crew hat ihre Sache wirklich super gemacht. Musikalisch sehr abwechslungsreich, die Bands machten sich alle prima. Da darf man sich schon jetzt auf das nächste Jahr freuen, wenn es wieder laut wird im Wingert. Man muss dieses Event voller Herzblut einfach mögen. 

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