Festivalbericht: So war der Freitag vom Traffic Jam Open Air am 21.07.23

Der Freitag des Traffic Jam Open Air 2023 in Dieburg war ein musikalisches Spektakel der Extraklasse, das zahlreiche Besucher aus nah und fern anzog. Das alljährliche Event hat sich mittlerweile fest in der Festivallandschaft etabliert und bot auch dieses Jahr wieder eine beeindruckende Mischung aus unterschiedlichen Bands. Im Vergleich zum letzten, eher punklastigen, Jahr ging es dieses Jahr wieder vermehrt Richtung Core.

Trotz des anfänglichen Regens ließen sich die Festivalbesucher nicht entmutigen. Stattdessen nutzten sie die Zeit auf dem Zeltplatz für fröhliche Trinkspiele und schufen eine unvergessliche Atmosphäre, die ihre Entschlossenheit und gemeinsame Freude widerspiegelte.

Neben zwei Bühnen, die aus der Hauptbühne und der etwas kleineren und abgelegenen Kultur Dieburg Stage bestand, gab es zahlreiche Essens- und Getränkestände. Auch an Merchständen fehlte es nicht. Die Vorfreude der Besucher war greifbar, als sie sich für den Auftakt am Freitag versammelten und die erste Band, Maelføy, auf der kleineren Kultur Dieburg Stage den Startschuss gaben.

Maelføy

Kurz nachdem die einzelnen Mitglieder die Bühne betreten hatten, schafften sie bereits mit ihren ersten Titeln und ihrem energiegeladenen Auftreten, das Publikum zu begeistern. Die kraftvolle Stimme von Marne, dem Sänger der Band, und die mitreißenden Gitarrenriffs schufen einen einmaligen Sound.

Die Truppe nutze die kleine Bühne voll aus. Gitarrist Lars headbangte und zeigte dabei sein Können auf der Gitarre, während der Rest dynamisch über die Bühne fegte. Maelføy lieferten eine eindrucksvolle Show. Nach den ersten beiden Liedern war die Energie der Band so aufgeladen, dass die Fans vor der Stage nicht mehr stillstehen konnten und so ziemlich jeder mitrockte.

Nach der gelungenen Eröffnung ging es kurze Zeit später weiter auf der Hauptbühne des Traffic Jams, auf der sich nun Escape from Wonderland für ihren Auftritt bereit machten.

Setlist Maelføy:

  1. Fading Hope
  2. coming home
  3. the mask
  4. Emptiness Inside
  5. Everything
  6. Misery
  7. Lost Chances
  8. OYN
  9. MITM
  10. away

Escape from Wonderland

Die Besucher wanderten gemeinsam zur benachbarten Bühne auf dem Hauptgelände des Festivals. Nach kurzer Zeit war der gesamte Platz voll. Es folgte eine kurze Anmoderation und schon betraten die einzelnen Mitglieder von Escape from Wonderland die Bühne. Mit ihrer unerschütterlichen Energie und mitreißenden Bühnenpräsenz entfesselten die Jungs eine wahre Metal-Explosion. Die verzerrten Gitarrenriffs und das donnernde Schlagzeug schufen eine unwiderstehliche Klangwand, während Frontmann Dennis das Publikum mit seinen markerschütternden Screams und Shouts in Ekstase versetzte. Als er auf eine Box vor der Bühne sprang, wurde die Menge förmlich in seinen Bann gezogen, und euphorische Fans headbangten und grölten im Gleichklang. Gitarristen Max und Lars, Bassist Conny und Schlagzeuger Niko wirkten perfekt aufeinander abgestimmt. Man konnte Escape from Wonderland ansehen, dass sie bereits sehr viel Live-Erfahrung hatten. Die Band hinterließ eine unvergessliche Performance, die das Publikum in eine unbändige Metal-Euphorie tauchte.

Alexis in Texas

Nachdem die letzten Töne auf der Hauptbühne verklungen waren, stürmten die Festivalbesucher zurück zur Kultur Dieburg Stage. Bereits vor dem Auftritt spürte man die Aufregung und Vorfreude im Publikum, das sich dicht gedrängt vor der Stage versammelt hatte. Nach einer kurzen Wartezeit war es dann so weit. Als Alexis in Texas die Bühne betraten, brach im Publikum Jubel aus. Nach den ersten paar Songs war dieses sofort im Bann der Truppe. Sänger Sebastian und Shouter Max harmonierten unglaublich gut miteinander. Die Stimmung vor der kleinen Stage war so gewaltig, dass die Band locker auch auf der Hauptbühne hätten auftreten können. Die Jungs sprühten vor Leidenschaft und rissen die Zuschauer mit ihren kraftvollen Stimmen und rhythmischen Bewegungen mit. Gitarrist Nick und Sebastian rockten über die Bühne. Die eingängigen Songs wurden lauthals mitgesungen, und die Menge pogte begeistert. Trotz des gebrochenen Beins von Jurica, dem Bassisten, der auf einem Stuhl Platz nehmen musste, um sein Instrument zu spielen, zeigten sie eine außergewöhnliche Performance. Im Laufe des Auftritts wurde die Euphorie immer größer. Dies trieb Shouter Max dazu, noch einen Schritt weiterzugehen. Er kletterte gegen Ende des Konzerts das Gerüst der Bühne hoch und performte dort, während das Publikum ihn mit tosendem Applaus und einem Moshpit unterstützte.

Setlist Alexis in Texas:

  1. Fakesmile
  2. ALCOI
  3. Nero
  4. Hydra
  5. Cursed
  6. Good Man Tell No Lies
  7. Hall Of Fame
  8. MIO
  9. Promise
  10. Collide
  11. Nightfall

Thrown

Auf der Hauptbühne war die Band Thrown bereit für ihren Auftritt. Nachdem die Jungs die Stage betreten hatten, lieferten sie eine explosive Performance. Ihr kraftvoller Sound und die intensiven Gitarrensoli brachten das Publikum zum Toben. Die einzelnen Bandmitglieder zeigten vollen Einsatz und schafften es, eine wahre Energieexplosion auf der Bühne zu entfachen. Vokalist Marcus nahm die gesamte Stage mit seiner beeindruckenden Stimme ein, während Thrown mit ihren mitreißenden Klängen das Publikum in den Bann zogen. Die Fans feierten die Truppe und genossen jeden Moment des Auftritts. Jedoch beeindruckte die Band nicht nur durch ihre musikalische Leistung, sondern auch durch ihre unglaubliche Geschwindigkeit. Sie spielten ihr Set extrem schnell durch und beendeten ihren Auftritt dadurch wesentlich früher als geplant. Dies führte zu einer längeren Pause bis zur nächsten Kombo. Die Stimmung blieb jedoch weiterhin auf einem Höhepunkt, und das Publikum nutzte die Pause, um sich zu stärken und sich auf die kommenden Auftritte vorzubereiten. 

Bed and Breakdown

Nun war es an der Zeit Bed and Breakdown auf der Kultur Dieburg Stage zu begrüßen. Sie spielten mit diesem Aufritt auf dem Traffic Jam Open Air ihr erstes Festival, was man ihnen durch ihre Souveränität jedoch gar nicht anmerkte. Sänger und Shouter Tobias und Dalwin harmonierten bestens zusammen und fügten ihren einzigartigen Stil nahtlos in die Performance ein, was die Zuschauer mit Begeisterung und lauten Jubelrufen belohnte. Während die Jungs aus Riedstadt ihre eingängigen Songs zum Besten gaben und eine einzigartige Nähe zum Publikum auf dem Festival herstellten, erlebten sie kurzzeitig technische Probleme auf der Bühne. Ein unvorhergesehenes Audio-Problem führte dazu, dass die Band gezwungen war, ihren Auftritt vorübergehend zu unterbrechen. Doch zu ihrer Freude und Überraschung beeinträchtigte diese Pause keineswegs die Stimmung der Crowd. Einige der Zuschauer setzen sich spontan auf den Boden und formten eine Art Boot. Mit vereinten Kräften ruderten sie auf imaginären Wellen. Nachdem die technischen Probleme behoben waren, stieg die Band wieder in ihre geladene Performance ein und das Publikum war wieder mit voller Aufmerksamkeit dabei.

Setlist Bed and Breakdown:

  1. Endlos
  2. Zeitraum
  3. Instrument
  4. Wimpernschlag
  5. Du verstehst mich nicht
  6. Singt um euer Leben.
  7. 10.000 Momente.
  8. Chaos
  9. Du gehst wie du kannst.

From Fall to Spring

Eines der absoluten Highlights des Festivalfreitags war From Fall to Spring. Diese präsentierten einen emotionalen Höhenflug auf der Bühne. Ihre mitreißenden Texte ließen niemanden im Publikum unberührt. Die beiden Vokalisten, Geschwister Philip und Lukas, zogen die Zuschauer mit ihrer Leidenschaft in ihren Bann. Während der eine seine gefühlvollen Texte mit leidenschaftlichem Rap vortrug, ließ der andere seine Stimme in kraftvollen Gesangseinlagen erklingen. Die Kombination aus Rap und Gesang verschmolz zu einer einzigartigen und mitreißenden Performance. Schlagzeuger León beherrschte seine Drums meisterhaft, während Gitarrist Sebastian und Bassist Benedikt das Fundament für From Fall to Spring mit einer kraftvollen und dennoch harmonischen Melodie schufen. Der Auftritt war sehr energiegeladen, die Sänger Philip und Lukas nutzten jede Gelegenheit, um ihrem Publikum näher zu sein. Immer wieder sprangen sie während ihres Auftritts auf die großen Lautsprecherboxen vor der Bühne, um ihre Energie und Leidenschaft direkt zu den Fans zu tragen. Die Menge jubelte und klatschte begeistert mit. Als der Auftritt dem Ende zuging, beschlossen die beiden, noch einen Schritt weiterzugehen, um ihre Dankbarkeit und Verbundenheit mit ihrem Publikum zu zeigen. Sie kletterten über die Absperrung zum Bühnengraben und standen plötzlich ganz nah an ihren Fans. Die Reaktion war überwältigend. Die Menge war begeistert, als sie die Möglichkeit bekamen, ihre Idole aus nächster Nähe zu sehen und mit ihnen zu interagieren. Bei einem ruhigeren Lied packten alle im Publikum Feuerzeuge und ihre Handytaschenlampen aus und bewegten ihre Arme zur Musik.

Setlist From Fall to Spring:

  1. Destiny
  2. Black Heart
  3. Br4infck
  4. Supernova
  5. Barriers
  6. The cursed one
  7. Retrospect
  8. Light up the sky
  9. Beastmode
  10. Rise
  11. Draw the line
  12. Disconnected

Any Given Day

Als Headliner des Abends übernahm Any Given Day die Bühne und krönte das Festival mit einem triumphalen Abschluss. Mit einer explosiven Mischung aus Metal- und Deathcore heizte die Band die Stimmung auf das Maximum an. Das Publikum feierte ausgelassen und ließ sich von der Energie der Musiker mitreißen. Viele Fans crowdsurften während der Performance. Gittarist Dennis headbangte mehrfach auf der Bühne während er seinen Arm dabei nach oben streckte, Bassist Michael in die Saiten seines Basses energisch einstieg und das Publikum mit einem kraftvollen Rhythmus mitriss. Schlagzeuger Leon unterstrich den harten Sound mit perfekt getimten Drumschlägen. Gegen Ende ihres Auftritts überraschten Any Given Day das Publikum mit einer kurzen Akustik-Session. Als die ersten Töne erklangen, erstrahlten unzählige Feuerzeuge und Handy-Taschenlampen im Publikum und die Menge schunkelte begeistert mit. Die Atmosphäre wurde magisch, als es einen Moment gab, bei dem sich alle Zuschauer hinsetzten, um kurze Zeit später alle zeitgleich enthusiastisch aufzuspringen. Schon kurze Zeit danach entstand ein gewaltiger Circlepit und die Fans tobten in wilder Begeisterung. Als Höhepunkt des mitreißenden Spektakels wagte der charismatische Sänger Dennis einen spektakulären Move: Er sprang ins Publikum, und zahlreiche begeisterte Fans trugen ihn bei einem ausgelassenen Stagedive durch die jubelnde Menge. Gegen Ende der Show hatte Any Given Day noch eine letzte Überraschung parat. Sie spielten ein Cover von Rihanna, Diamonds. Während ihrer Interpretation der Melodie gab es eine wahre Crowdsurf-Explosion.

Setlist Any Given Day:

  1. Savior
  2. Never Surrender
  3. Endurance
  4. Levels
  5. Loveless
  6. Get That Done
  7. In Deafening Silence
  8. Never Say Die
  9. Lonewolf
  10. Wind of Change
  11. Home (Acoustic)
  12. Apocalypse
  13. Ignite the light
  14. Start Over
  15. Arise
  16. Diamonds

Die zahlreichen Bands des Freitags und ihre mitreißenden Performances machten den ersten Tag vom Traffic Jam Open Air zu einem unvergesslichen Ereignis und lies die zahlreichen Besucher mit Vorfreude auf den nächsten Tag zu ihren Zelten zurückkehren.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*