
Am 19.07. stieg der zweite und letzte Tag des Traffic Jam Open Airs 2025 in Dieburg. Erneut verwandelte sich der Verkehrsübungsplatz der Fahrschule Völker in ein buntes Treiben und der zweite Tag des Festivals hielt etwas ganz besonderes bereit: von 12-17 Uhr gab es den Tag der offenen Tür, das bedeutete konkret freien Eintritt, damit auch Familien der näheren Umgebung die Chance hatten, das Gelände zu besuchen. Auf dem Gelände gab es jede Menge Spielmöglichkeiten für Kinder, die aber auch immer wieder vor der Bühne anzutreffen waren. So wurden gerade die ersten Stunden des Samstags zu einem Spaß für die ganze Familie und am Ende des Tages konnte das Traffic Jam sogar „ausverkauft“ vermelden. Neben The Butcher Sisters, XO Armor und Lifespark standen tnoch sechs weitere Bands auf der Bühne, die musikalisch für jede Menge Abwechslung und prächtige Stimmung sorgten.
Die Netten Jungs von Nebenan
Los ging der zweite Tag des Traffic Jam Open Air mit einer schwungvollen Runde Ska-Punk. DNJVN aus Ratingen spielten Pop-Punk in Begleitung eines Saxophons und ernteten direkt „Zugabe!“-Rufe. In ihrer halben Stunde brachten sie die ersten Besucher zum Schunkeln, die dabei konstant von einem Wasserschlauch erfrischt wurden. Dabei hatten sie insgesamt neun Songs, die alle auf deutsch geschrieben sind. Am Ende gab es dann sogar auch noch die gewünschte Zugabe. Insgesamt ein cooler Auftakt in den Samstag, das machte direkt Lust auf mehr.
Setlist DNJVN: Moment // Lauf // MIWIDOP // Keine Zeit // Wölfe // Unna // Verloren // Goa // Majestätsbeleidigung
Chris Blackburger
Als zweites durften Chris Blackburger aus Schwetzingen auf die Bühne, die nach eigener Aussage Pop Punk der 2000er auf die Stage brachten. Erst im Mai hatte das Trio sein Debütalbum I think I’m Ok veröffentlicht, weshalb etwa das halbe Set Songs dieses Albums beinhaltete. Doch auch ältere Songs sollten dabei nicht zu kurz kommen. Musikalisch machten sie einen wirklich sehr guten Eindruck und konnten das Publikum erneut zum Tanzen bringen. Chris und Nils wechselten sich gekonnt mit dem Gesange ab und so konnten sie die erste Wall of Death des Tages in Gang setzen, schlossen zum Song Circles auch den ersten Circle Pit an. Besagter Circle Pit wurde zum Spaß für die ganze Familie, Groß und Klein tanzten gemeinsam im Regen des Gartenschlauches, der erneut für die nötige Abkühlung sorgte. Kurzum, das war wirklich toll mit anzusehen. Zum Abschluss spielten Chris Blackburger noch ein Cover des Songs Still Waiting von Sum 41.
Setlist Chris Blackburger: Not the End // Nobody // ISHTYBMH // Melodramatic Fool // Broken Soul // Leave it to myself // Nothing to Fear // Shit Show // WDWWW // Circles // Still Waiting (Sum 41 Cover)
Friends Don’t Lie
Weitermachen durften Friends Don’t Lie aus dem Frankfurter Raum. Das nächste Trio hatte Alternative Punk mit Breakdowns dabei und wechselte dabei zwischen deutschen und englischen Texten, wobei über das neun Songs lange Set die deutschsprachigen Songs den größeren Anteil bekamen. Mit einer Menge Energie konnten sie den Funken zum Überspringen bringen. Auch die dritte Band des Tages konnte das Publikum überzeugen und lieferte den nächsten starken Auftritt. Ausgestattet mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und zwei gut harmonierenden Stimmen waren Friends Don’t Lie ein würdiger Abschluss des „Tag der offenen Tür“ auf dem Traffic Jam Open Air 2025.
Setlist Friends Don´t Lie: Bleib doch noch // Friends Don´t Lie // 3 Tage // Gegen euch // Solange das hilft // Anzufangen Aufzugeben // Für dich selbst // Gedankenspiel // Alles Leicht
Off Lights
Das dritte Trio in Serie startete wegen technischen Problemen mit deutlich Verzögerung und spielte deshalb ein verkürztes Set. Dennoch gaben die Drei vollen Einsatz und spielten einwandfreie Songs. Ihre Musik kann man als modern, aber mit viel Atmosphäre beschreiben. Klarer Gesang wurde mit starken Instrumentals untermalt, auch Off Lights konnten trotz der kurzen Zeit überzeugen. Auch wenn sie nur fünf Songs spielen konnten, hatte das Publikum sichtlich Spaß an Diesen. Off Lights präsentierten drei Songs ihrer EP Back to Life, sowie mit Deeper und Empire zwei noch unveröffentlichte Songs.
Setlist Off Lights: Into the Night // Deeper // Home // Empire // Backt to Life
King Nugget Gang
Weiter ging es mit alten Bekannten. Die King Nugget Gang baten zum Tanze und ja wo fange ich an? Musikalisch kombinierten sie Deutsch Rap mit einem Trap/Metalcore Gewand und hielten die Songs komplett auf Deutsch. Voller Konsumkritik, wie alle anderen Texte auch, ging es u.a. Anti Avocado, oder um 4 Cheesies. Doch auch zu Bier & Bratwurst oder Xtra Käse Xtra Bacon war mächtig Action vor der Bühne. Sie präsentierten außerdem mit Dino Nuggets einen brandneuen Song, der ein Feature mit XO Armor beinhaltet und so begrüßten sie Chris von XO Armor auf der Bühne. Hierbei rannten Dinosaurier durch den Pit, während Fans auf einer aufblasbaren Pizza surfen gingen. Der abschließende Nudelsong setzte dem Auftritt mit Pool Nudeln die Krone auf. Hier war eine ganze Menge geboten, alle Beteiligten hatten sichtlich Spaß an dieser Performance. KNG lieferten ein gewohntes Brett ab, egal wie oft man die Gang erlebt, es wird einfach nie langweilig. Weiterhin kündigten sie für den 15.08. ihre brandneue Single ALL YOU CAN EAT an, diese wurde jedoch noch nicht gespielt.
Setlist King Nugget Gang: Adam Richman // Smash // 4 Cheesies // Dino Nuggets // Eis geht immer // Bier & Bratwurst // Xtra Käse Xtra Bacon // Anti-Avocado // Der Nudelsong
Ghosther
Weiter ging es mit Ghosther aus NRW, die modernen Metal mit dabei hatten. Auch kurze technische Probleme nach dem ersten Song konnte sie nicht aus der Ruhe bringen. Danach ging es umso gewaltiger weiter. Ihre Sängerin Jenny trat dabei schwanger auf und nahm das Ganze mit Humor, als sie die Crowd zum Springen aufforderte: „Inicht, sonst fällt mir unten was raus“.
Ghosther hatten eine Menge Breakdowns auf Lager, aber auch immer wieder rasante Blastbeats. Songs wie Undertow oder Resistance brachten den Circle Pit in Bewegung und wir sahen eine Wall of Love. Auch kurzzeitig einsetzender Regen tat der Stimmung keinen Abbruch. Erst im vergangenen Jahr brachten sie ihre aktuelle Selftiteled-EP heraus, die natürlich vollständig gespielt wurde. Außerdem hatten sie ihre neueste Single Better Me dabei und bedienten ihr letztes Album Immersion mit dem bereits erwähnten Resistance und A Beautiful Mind. Clean Vocals, die immer wieder von Backing Screams untermalt wurden sorgten für einen starken Sound, der nach und nach immer besser aus den Boxen drang. Auch Ghosther konnten voll und ganz überzeugen und gewannen einige neue Fans.
Setlist Ghosther: Bleed Me Out // No Tomorrow // Better Me // A Beautiful Mind // Undertow // Control // Mindset Baby // Resistance
Lifespark
Erneut standen bekannte Gesichter auf der Bühne – Lifespark aus Koblenz waren am Zuge. Das Quartett bot ihre gewohnt ausdruckstarke Show voller Emotionen, verpackte insgesamt alles in einem atmosphärischen Heavy Pop Sound, der auch immer wieder eine gute Portion Härte erhielt. „Irgendwas mit Backstreet Boys, irgendwas mit Singen“, wie sie es selbst beschrieben. Mit Songs wie Weightless, Endless Paradies, oder Comfort in Myself beschworen sie eine Gruppe Dinosaurier herauf, die sich in den Mosh Pit stürzten und sogar eine Wall of Dino präsentierten. Natürlich durfte auch das Cover Unwritten von Natasha Bedingfield nicht fehlen und so wurde gemeinsam getanzt und gesungen. Zehn Songs inklusive Schlagzeugsolo waren an diesem Abend geboten, Lifespark brachten wieder einmal eine super Stimmung mit, es ist immer wieder eine echte Freude die Vier auf der Bühne zu beobachten.
Setlist Lifespark: Weightless // Endless Paradise // Pulse // Unwritten (Natasha Bedingfield Cover) // Stay Away // Drum Solo // So Long // Comfort in Myself // Home // Sympathy // Lucid Dreamer
XO Armor
Es ging in die heiße Phase und als vorletztes durften XO Armor aus Koblenz auf die Bühne. Der Vierer spielte uns brachialen Trap Metal, sie kombinierten Metalcore mit Rap-Passagen, Clean Gesang und Gutturals. Musikalisch war also eine Menge geboten und auch das Publikum kam immer weiter auf Temperatur. Ein Pit jagte den Nächsten und auch die ein oder andere Wall of Death kam zustande. Nun drehten sie das zuvor gebotene Feature, mit der King Nugget Gang um und so spielten sie erneut den Dino Nugget Song. Und diesmal enterte die komplette KNG die Bühne, um nochmal so richtig abzureißen. XO Armor spielten nun das zweite Mal in Folge auf dem Traffic Jam und präsentierten erneut einen souveränen Auftritt. Dabei sind ihre Songs inhaltlich an Jurassic Park und an Hexen angelehnt, zwei durchaus coole Konzepte die jede Menge Neugierde wecken konnten.
Setlist XO Armor: Intro // Asteroid // Carno // Mosa // Dreadnaught // Pyromancer // Starstruck // Rusty Cages/Amber // Nublar // Dino Nuggets // Dilopho // Raptoren // Pangea // Rex
The Butcher Sisters
Für das große Finale sorgten The Butcher Sisters, oder kurz TBS. Sie begannen so wie zuvor die King Nugget Gang aufgehört hatte – mit dem Nudelsong und diesmal standen beide Gruppen gemeinsam auf der Bühne, um für einen anständigen Auftakt zu sorgen. Im Anschluss hatten TBS eine ganze Menge Show und Songs auf Lager: Unmittelbar vor Reiner gebar Amazing Alex ein Baby, das von Supersonic Stroppo in die Crowd geworfen wurde (keine Angst, die Rede ist von einer Puppe) Sie löschten ihren Bierdurst und verkleideten sich dazu als Mehnersmoos, die den Song featuren, sie tranken White Monster und präsentierten ihre Bauchtasche. Hier wurde die Crowd animiert, ihre Bauchtaschen, oder was gerade sonst noch hochzuhalten war, in der Luft zu schwenken. Weiterhin veranstalteten sie ein Wetttrinken mit Dosenbier und nahmen uns mit auf eine Reise an den Baggersee. Die Pausen zwischen den Songs wurden für jede Menge humorvolle und selbstironische Ansagen genutzt. Stroppo ging auf einem aufblasbaren Bananenboot crowdsurfen, das zuvor von Fans geentert wurde, darunter gab der Mosh-Pit Vollgas. Doch zuvor verkleidete sich Alex als Ritter, während Stroppo im Drachenkostüm auf die Bühne kam, es war Zeit für den Drachentöter. Die beiden duellierten sich mit Schwertern, während Manuel, David und Basti an den Instrumenten Vollgas gaben. Und musikalsich? TBS kombinierten Deutsch-Rap mit Hardcore, Beatdown und Shouting. Zum Abschluss des Traffic Jam 2025 war wirklich viel geboten und das Publikum kam voll auf seine Kosten.
Setlist The Butcher Sisters: Nudelsong // Uga uga bam bam // Reiner // Bauchtasche // Sonnenbrille // Freitag // Bierdurst // White Monster // Dosenbier // Drache // Baggersee
Weitere Eindrücke:
Bericht: Niklas
Bilder: Niklas & Thomas
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