Festivalbericht: Traffic Jam Open Air, der Samstag

Feuer frei für den zweiten Tag des Traffic Jam Open Airs. Nachdem bereits am Freitag ausgiebig gefeiert wurde, hieß es nun Kräfte bündeln und für den Samstag nochmal alles zu mobilisieren. Denn auch der letzte Tag auf dem Dieburger Verkehrsübungsplatz hatte so einige Kracher in der Hinterhand: Freuen durften wir uns zum Beispiel auf Call it Tragedy, Le Iene, Ghostkid oder aber Soulfly. Erzählen wir nun aber der Reihe nach:

Apart From Us:

Eröffneten den zweiten Festival-Tag mit eingängigem Pop-Punk. Der melodische Sound bekam immer wieder Unterstützung von krachenden Breakdowns und so wurde es zu einem sehr würdigen Auftakt in diesen Samstag. Auch das Publikum hatte sichtlich Spaß, wir sahen schon bei der ersten Band einen Circle Pit, an dem mit Unterstützung von Pikachu auch die jüngsten Besucher ihren Spaß hatten. Alles in allem stand somit ein sehr unterhaltsamer Auftritt, der sich sehen lassen konnte. 

Astronuts:

Weiter ging es mit Vollgas-Punkrock. Astronuts aus Mannheim brachten handgemachtes Tempo auf die Bühne und waren ein sehr ordentlicher zweiter Act des Tages. Geboten wurde neben Songs aus ihrem aktuellen Album auch ein brandneuer Song, der wie das restliche Set ebenfalls gut ankam. Es braucht nicht immer eine ausgefallene Bühnenshow für einen guten Auftritt, vier Herren mit Instrumenten in den Händen können manchmal absolut ausreichen. So war es hier der Fall.

Setlist Astronuts:

  1. Neb?
  2. Time Flies
  3. Hello Trouble
  4. I defy
  5. Leviathan
  6. Reclaim
  7. Sic Semper Tyrannis
  8. Light Upon Dark Matters
  9. Siren Calls
  10. Drifters

Chasing Dreams:

Die nächste Band begann wegen technischer Probleme mit etwas Verzögerung, hatte dann aber umso mehr Bock. Dabei hatten Chasing Dreams ein sehr melodisches, modernes Set, das von einer weiblichen Gesangsstimme getragen wurde. Die Instrumente drum herum ergänzten das Ganze sehr gut abgestimmt und sorgten insgesamt für ein atmosphärisches Gesamtbild. Inhaltlich ging es hier um allerlei persönliche Themen wie unter anderem Abhängigkeit und Sucht, die immer wieder in Form von Tagebucheinträgen verpackt wurden.

Setlist Chasing Dreams:

  1. Fireflies
  2. Forever Bound
  3. Endless Pain
  4. In Love I haunting Me
  5. Leafbirds
  6. Broken Heart

Watch Me Rise:

Nun ging es erstmals am Tage auf die zweite Bühne, die DI Stage. Auf dieser gab es nun emotionalen Hardcore aus dem Hause Watch Me Rise zu belauschen und zu sehen. Vor und auf der Bühne war eine Menge Bewegung geboten, zum Song All my Friends are Sad verließen drei von fünf Mitgliedern kurzerhand die Bühne und performten aus der Mitte des Circle Pits heraus. Musikalisch bewegten sie sich sehr melodisch und wie bereits erwähnt emotional, was alles in allem für einen großartigen, intensiven Auftritt stand. 

Setlist Watch me Rise:

  1. Black Dots
  2. Silence
  3. Empty
  4. Bedtime Stories
  5. Breathe
  6. Addict
  7. All my friends are sad
  8. A place you belong
  9. Halo
  10. Wrong Way

Call it Tragedy:

Zurück auf der Mainstage wartete bereits das nächste Metalcore Brett auf uns. Call it Tragedy waren am Zuge und hatten sich einiges vorgenommen. Technisch hochwertige Soli, harsche Shouts, donnernde Breakdowns, gut getimte Clean Vocals – hier war eine Menge geboten. Das Publikum quittierte den Abriss mit allem, was ging: egal ob Circle Pit, Wall of Death, Pogo oder Two Step, das hat einfach gehörig Spaß gemacht, was Call it Tragedy hier ablieferten.

Setlist Call it Tragedy:

  1. Illusion
  2. Alteration
  3. Judgement
  4. Blackout
  5. Free Fall
  6. Heart
  7. Immortal
  8. Second

Blacktoothed:

Und wieder rüber auf die DI Stage, denn dort standen Blacktoothed aus Leipzig in den Startlöchern. Serviert bekamen wir von diesem Quartett melodischen Hardcore mit einem ausgesprochen starken Klargesang. Alle Beteiligten auf der Bühne hatten erkennbar Spaß an dem, was sie taten und auch das Publikum sprang munter mit. Dieser humorvolle Auftritt war also ein weiterer starker an diesem Samstag und heizte die Vorfreude auf das noch folgende Programm weiter und weiter an.

Le Iene:

Man nehme ein Saxophon, eine Posaune, eine Trompete und erweitere das Ganze um Gitarre, Bass und Schlagzeug, um die ultimative Party zu erhalten. Le Iene aus Italien brachten Ska Punk auf die Bühne und sorgten so richtig für Stimmung. Hauptsächlich schnell und vorwärts untermalt mit jeder Menge Rhythmus. Hier kam nun so richtig Schwung in die Zuschauer, es wurde getanzt, gesprungen, gerannt, gemosht…man bekam wirklich alles zu sehen, inklusive Polonaise. Zum letzten Song formierte sich die insgesamt dritte Wall of Dance, ja diese Formulierung beschrieb das Gesehene am Besten. Kurzum, bei Le Iene hatten wirklich alle Spaß.

Setlist Le Iene:

  1. Eroi
  2. Dolce Libertà
  3. Ci si abituerà
  4. Cicatrici
  5. Spiega le tue vele
  6. Prendi e vai
  7. Progetto fuga
  8. Gabbia
  9. Un nuovo traguardo
  10. MiseraMenta
  11. Paki

Elfmorgen:

Ein letztes Mal für diesen Tag ging es zurück auf die DI Stage. Hier spielte das Trio Elfmorgen deutschsprachigen Punkrock und sorgte nochmal so richtig für Stimmung vor der kleinen Bühne. Hier gab es nun auch endlich die ersten Crowdsurfer des Tages zu sehen, die über den kleinen Pogo Pit getragen wurden. Sogar die wohl jüngste Crowdsurferin des Jahres wurde im Alter von 2 Jahren vor die Bühne getragen. Ja Elfmorgen waren ohne Zweifel ein Spaß für alle Generationen, bei dem natürlich auch die Sing-Along-Momente nicht fehlen durften. Einen besonderen Moment gab es dann bei Halt die Welt an, wo Andy den im Publikum stehenden Jonas, seines Zeichen Sänger von den 8Kids, auf die Bühne bat, da sie das Lied zusammen aufgenommen hatten. Dieser meinte zwar, dass er sich nicht sicher sei, ob das klappen wird, aber es klappte dann perfekt und er übernahm die Bühne für dieses eine Lied.

Setlist Elfmorgen:

  1. Tanz
  2. Bei aller Liebe
  3. Kind
  4. Scheisse schön
  5. Brauner Bär
  6. Junger Mann
  7. Halt die Welt an
  8. Oberlippenbart
  9. Nur für dich
  10. Nazis bleiben Nazis
  11. (Du wirst alt) – Zeit
  12. Kapitän

Ghøstkid:

Langsam aber sicher ging es auf die Prime Time zu und Ghøstkid übernahmen die Mainstage. Mit brachialem Metalcore der einen treibenden Groove mitbrachte, sorgten sie von Anfang an für Eskalation. Eine energiegeladene Performance schaffte es locker flockig, den Funken auf die Crowd überspringen zu lassen, welche in Sachen Moshpit so richtig Vollgas gab. Wie viel Bock die Musiker selber hatten, bewiesen sie, in dem sie sich teilweise direkt in den Pit stürzten und aus dessen Mitte spielten. In Form von schwarz-weiß Make-Up war auch optisch einiges geboten, das war ein wirklich Klasse Auftritt.

Setlist Ghøstkid:

  1. Intro
  2. Fool
  3. Start a Fight
  4. Crown
  5. Hollywood Suicide
  6. Sharks
  7. U & I
  8. Ugly
  9. Hollywood
  10. Dirty
  11. Supernova
  12. Zero

Nun folgte erstmal eine Danksagung der Veranstalter und Crew-Mitglieder. Bedankt wurde sich vor allem bei den Besuchern, aber auch bei den Sponsoren, Security und den Sanitätern, ohne all die dieses Festival nicht möglich gewesen wäre. 

Soulfly:

Dann war es endlich Zeit für das Sahnehäubchen. Dies bekamen wir von niemand geringerem als den großartigen Soulfly um die Ohren geblasen. Mit einer brachialen Mischung aus Thrash Metal und Nu Metal brachte das Quartett um Max Cavalera das Infield nochmals so richtig zum Beben. Jeder in der Crowd entfesselte die letzten Kräfte, um den Headliner gebührend feiern zu können. Mit Hits wie Back to the Primitive, Prophecy oder Bleed wurde musikalisch so einiges an Potenzial zum Feiern geboten. Zu besagtem Bleed kam Richie, der Bruder von Bassist Mike Leon als Gastsänger auf die Bühne.  Es war eine wirklich hervorragende Krönung des zweiten und letzten Festivaltages. 

Setlist Soulfly:

  1. Intro – Primitive
  2. No Hope
  3. Downstroy
  4. Frontlines
  5. Intro – Fire /Porrada
  6. Intro – Superstition
  7. Filth upon filth
  8. Intro – Prophecy
  9. Berimbau – Tribe
  10. Intro – Scourng the vile
  11. Seek N Strike
  12. Bleed
  13. Intro – Refuse
  14. Intro – Nailbomb
  15. Intro – Boom
  16. No
  17. Intro – Eye for an Eye
  18. Jump

Das war es also gewesen auf dem Traffic Jam Open Air. Zwei Tage lang hatten die Besucher díe Möglichkeiten, mit und vor allem zu ihren Lieblingsbands zu feiern, zu tanzen und anzustoßen. Alles war wohl organisiert und umgesetzt, man merkte auch den Helfern an, dass sie sichtlich Spaß hatten, allgemein war es den ganzen Tag über eine freundlich fröhliche Atmosphäre und man kann dieses kleine Festival wirklich nur wärmstens empfehlen. 

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