Erscheinungsdatum: 31.12.2022
Label: Napalm Records
Genre: Mittelalter Metal
Spieldauer: 62min 28sec
Links:
Tracklist:
- Gimme! Gimme! Gimme!
- Twilight of the Thunder God
- The Bad Touch
- Limit
- Der Graf
- Hier kommt Alex
- I See Fire
- Square Hammer
- Warriors of the World United (feat. Angus McFife, Saltatio Mortis, Melissa Bonny)
- Dragostea Din Tei
- Amen & Attack
- Engel
- Gott Mit Uns
- Ding (feat. Melissa Bonny)
- Blinding Lights
- The Final Countdown
Um Spaß zu haben, muss man sündigen!
Was beim ersten bösen Gedanken nach dem kleinen Arschloch klingt, ist doch der neuste Streich der Raubritterbande Feuerschwanz.
Es ist erst 365 Tage her, seitdem die Band ihr letztes Album veröffentlicht haben. Zählt jetzt Masse statt Klasse? Falscher Met statt Miezen? Warum kann des Hauptmanns geiler Haufen innert solcher Zeit gleich 16 Tracks raushauen?
Jene Todsünden sollen euch gewahr werden, handelt es sich hier doch streng genommen nur um die beiden Bonus Cover Discs, die bei den Limited Editions von Das Elfte Gebot und Memento Mori beigefügt waren. Jene Berichte könnt ihr gerne in den entsprechenden Links nachlesen, worin ihr auch eine ausführliche Band Biographie findet, welche wir uns an dieser Stelle somit sparen können.
Das Artwork zeigt dabei einen finsteres Drachenbot mit glühendem Schlund im Gewittersturm, als Mannschaft eine Horde untote Wikinger, auch Draugr genannt, welche schon auf dem Memento Mori Album ihren Track hatten. Mir gefällt das Design ziemlich gut und trifft genau meinen Geschmack.
Handelt sich hier demnach also nur nach abgestandenem Bier, welches die Band uns hier auftischen will? Zugegeben, als Erfrischung wurden zwei neue Tracks dazu gemischt. Entsprechend der Zugehörigkeit, werde ich euch jeweils nach dem Tracknamen, auch den [Ursprung] in der folgenden Aufzählung preisgeben.
Ob sich diese „Neuanschaffung“ wirklich lohnt, kann ja ein Streit Thema sein. Doch wer sich jeweils nur die Standard CD der letzten Alben geholt hat oder sie (Schande über euch) nur gestreamt hat, kann diesen Cover Genuss nun in einer Disc nachholen.
Dazu gab es natürlich auch, eine mittlerweile ausverkaufte Napalm Exklusive Metalbox (nehme an das einsame L ist gewollt) welche man für einen stolzen Preis haben kann. Da bei mir der Postbote eine Stunde vor Veröffentlichung dieses Berichtes geklingelt hat, kann ich euch eine Übersicht zur Box geben:
- Jewel Case Album Todsünden
- DINA 5 Wandkalender 2023, von Januar bis September ein Mix der Bandmitglieder Karrikaturen, welche sie über die Festtage veröffentlicht haben. Danach kommen die Grafiken von Das Elfte Gebot, Memento Mori und Der letzten Schlacht.
- 8 Bierdeckel im edlen Design des Albums auf einer und dem Drachenlogo auf der anderen Seite
- Ein Anhänger im neuen Drachenlogo Design mit Bieröffner Funktion. Der erste Praxistest war noch ein wenig schwierig, wird das Teil wohl Übung brauchen. Von der Größe her lässt es sich knapp mit der Hand umschließen und hat ein stolzes Gewicht von 110 Gramm! Jedoch besser so massig, als den Reinfall den Napalm Records mit dem filigranen limitierten Beer Opener von Ye Banished Privateers hatte, welcher einfach zerbrach.
Ach nebenbei erscheint das Ganze dann auch noch auf Oldschool Kassette, doch fahren wir weiter zu den Tracks!
1. Gimme! Gimme! Gimme! (ABBA) [NEU)
Spielschulden sind Ehrenschulden, hatte doch der ehrenwerde Prinz R. Hodenherz III gesagt und er würde Abba Covern, würde er jene in den Deutschen Album Chart schlagen. Für diese Missetat muss ich nicht einmal alte Versprechen und Trailer hervorkramen, hat er es doch bei einem aktuellen Video zusammen gefasst.
Zum Song selbst muss ich gestehen, versuchen sie in einen Song, der nicht wirklich dafür geeignet ist, harte Parts hereinzubringen, wo keine wären. Ja ich habe dafür extra das Original von ABBA mehrmals durchgehört.
Dafür ist das Musikvideo schön gestaltet, auf Mallorca mit Mönchen, dem Hauptmann und so manch furiosen Miezen. Gedreht wurde das Ganze auf dem Castell de Santueri, einen Tag vor ihrem Auftritt auf dem Full Metal Holdiay. Wocher ich das weiß? Ich war auf demselben Festival und wanderte nur wenige Stunden vor dem Videodreh auf jene Festung. Hoffentlich haben sie die armen Lämmchen zwischen den Ruinen nicht zu sehr verschreckt.
2. Twilight of the Thunder God (Amon Amarth) [Memento Mori]
Weitere kleine Fehler schleichen sich bei Jarne Hodinssons Wunsch ein. Einen weniger ikonischen Song des Viking Metal (Jaja, Melodeath) Genres hätte ich auch nicht von ihm erwartet!
Nur beim Teaser Bild hat sich einerseits der Thungergod eingeschlichen, aber beim Video erscheinen gleich mehrere Götter, beziehungsweise Thundergods. (Thunder God wäre richtig)
Da sieht man, wie viel Fleiß und vor allem Met in diese Coverproduktionen geflossen ist.
Leider ist für mich das meist erwartete Cover, der Titeltrack einer meiner beliebtesten Alben überhaupt, auch gleich die größte Enttäuschung.
Die legendäre Stimme von Johan Hegg nachzuahmen, ist eine wahrlich monströse Aufgabe, von seinen ikonischen Growls bei Amon Amarth, gar titanisch unmöglich!
Deswegen versucht man es erst gar nicht. Die Refrains gehen in guter Manier daher, Hauptmann und Hodi geben an Stimme was sie können, der Dudelsack gibt dem Track noch eine weitere Spur Mythisches und auch die Riffs passen!
Doch diese überhöhten Screams von Hodi, vor allem beim Intro, zerschmettern mir den gesamten Song, als hätte ihm Mjölnir persönlich in sein Herz gedonnert.
3. The Bad Touch (Bloodhound Gang) [Memento Mori]
Wie Feuerschwanz selbst (datiert um die Kreuzzüge) kommt auch des Hauptmanns Wunsch aus dem letzten Jahrtausend, auch wenn mit 1999 noch eher knapp.
Auch der kleine siebenjährige Simi fand damals das Musikvideo auf MTV einfach geil, obwohl ihm der Text erst ein gutes Jahrzehnt später gewahr wurde. Für unsere jüngeren Leser, damals lief auf MTV vor allem noch Musik, statt schwangere Teens.
Die Thematik ist ja des Hauptmanns geilem Haufen gar nicht fremd, passender hätte wohl kein Song sein können. Finster mit Growls und brachial gehört das Cover zu einem der Highlights der Scheibe!
4. Limit (Deichkind) [Das Elfte Gebot]
Das Limit von Deichkind gefällt mir persönlich jetzt so gar nicht. Sie geben aber an, die Band als Vorbild zu nehmen was Live Auftritte angeht.
Diesen Mix aus Rap und Metal haben sie beim letzten Track einfach irgendwie besser hinbekommen, aber das kann auch einfach nur an meinem Geschmack liegen.
5. Der Graf (Die Ärzte) [Memento Mori]
Den Abschluss auf der ursprünglichen „Die glorreichen Sieben“ Scheibe, machte Mieze Musch-Musch (FB Video, da auf YT wohl vergessen) mit der bÄsten Band der Welt!
Diese fürchterliche (nicht negativ) Ballade um das Drama des wohl bekanntesten Blutsauger der Welt wird als Cover sogar noch ein wenig melodiöser vorgespielt als im Original.
Eher ein sanftes Stück, welches besser als Ausklang am Ende des Albums passen würde, tut aber der Stimmung mittendrinn auch nicht wirklich einen Abbruch. Doch eine schöne Ballade für zwischendurch.
6. Hier kommt Alex (Die Toten Hosen) [Das Elfte Gebot]
Der Song zählt ja auch zu den Klassikern der deutschen Punk Szene, welche als Folk Metal Version anfangs melodisch rüber kommt, dann aber eher spezieller klingt mit den harten Metal Elementen und den typischen Feuerschwanz Instrumenten.
7. I See Fire (Ed Sheeran) [Das Elfte Gebot]
Jenes Cover hat ihnen den Weg in den ZDF Fernsehgarten geebnet. Vielleicht für viele damals das Highlight des Elften Gebotes, für mich ein nettes Cover eines schnulzigen Künstlers. Solange ein paar Dutzend Ahnungslose sich das Album in Erwartung einer Sheeran Cover Band gekauft haben, habe ich etwas zu Lachen und sie hören endlich einmal gute Musik.
Kann sein, dass ich durch sowas ein wenig voreingenommen bin, wurden sie laut Hodi doch genau wegen diesem Song zum ZDF eingeladen, aber während Corona musste man halt nehmen, was man kriegen kann.
8. Square Hammer (Ghost) [Memento Mori]
Geisterhaft wird es mit Mieze Myu, denn Ghost bieten unscheinbaren Hardrock mit satanischen Texten! Auch mein Lieblingstrack von ihnen bekommt somit eine Feuerschwanz-Läuterung.
Beide Stücke sind genial gemacht und kommen einander ziemlich nahe. Ich kann mich jetzt ehrlich gesagt nicht entscheiden, ob ich die ruhigere Originalversion oder das Cover mit mehr Druck besser finde.
9. Warriors of the World United (Manowar) [Memento Mori]
Gemeinsam vereint, unter dem Wunsch von Hans dem Aufrechten, vereinigen sich im ersten Cover-Musikvideo einige Mitstreiter unter dem Drachenbanner:
Alea von Saltatio Mortis, Thomas Winkler und Melissa Bonny, welche wir schon vom Ding Cover der Todsünden kennen, bestreiten auf der Ruine Homburg diesen Manowar Klassiker.
Nicht nur das Video erreicht eine neue epische Höhe, auch die Abwechslung der einzelnen Vocals wird gelungen vollzogen, untermalt mit den Kriegshörnern und der Wucht eines Dudelsacks, der in den Krieg schreitet.
Als kleiner Funfact, solltet ihr im Video auf Alea achten, da er nie mit den anderen in einem Aufnahme zusehen ist. Dies liegt daran, dass er kurzfristig verhindert war und somit einen kleinen, einsamen Nachdreh machen musste.
PS: Eigentlich hatte ich bei dem Wunsch eher Hodi im Gedanken, da ich mich noch gut an seine Manowar-Tavernen-Ständchen am MPS Karlsruhe 2014 erinnere.
10. Dragostea Din Tei (O-Zone) [Memento Mori]
Der wohl verrückteste Vorschlag kommt von Johanna von der Vögelweide, welche uns mit diesem immerwährenden Sommerhit von O-Zone quält.
Hätte nicht gedacht das ich mir das Musikvideo nochmals in meinem Leben geben muss; passend dazu lieber noch ein neues Bier statt gleich die Kugel.
Jedoch bügelt das Cover einiges aus: Allererstmal die Milchbubi-Quietschestimmchen durch ein männliches Hauptmann / Hodi Gespann. Auch Sound und Tempo werden ordentlich durch den Feuerschwanz-Mixer gedreht und herauskommt ein amüsanter Pagan Party Song, den man gewissenlos in die eine oder andere Playlist für süffisantere Abende nehmen kann.
Eine wahrlich andere Nummer ist hierbei noch das mehr als gelungene Musikvideo dazu, das nochmals den Spaßfaktor verdoppelt und jeden mürrischen Wikinger einfach nur lächeln (und trinken) lassen wird. Das ganze Sonnenbrillen-Nordmann-Getue erinnert mich nebenbei ein wenig an das Finsterforst Spassalbum #YOLO!
11. Amen & Attack (Powerwolf) [Das Elfte Gebot]
Jene Premiere gab es ja während des 11:0:A Streams und hat die Axt der neuen Feuerschwanz Richtung noch weiter in die Power Metal Kerbe getrieben. Dies sieht man schon alleine am Album Cover des Elften Gebotes, welcher auch jene Illustratoren für Powerwolf gemacht hat.
Eine solide Version liefern sie somit selbst ab, wurde doch auch ihr eigener Stil dem Original immer ähnlicher.
12. Engel (Rammstein) [Das Elfte Gebot]
Ein Klassiker der Neuen Deutschen Härte, gehört der Track doch zu den alten Legenden von Rammstein. Genauso haben FS das in ihr Folk Metal Gewand gepackt:
Ruhig, episch und vom Hauptman mystisch vorgetragen und so hat es einen eigenen Reiz.
13. Gott Mit Uns (Sabaton) [Das Elfte Gebot]
Dieses Cover rutscht für mich irgendwie hindurch. Es stört nicht, aber ist auch nicht wirklich erwähnenswert. Da habe ich bei der Pumping Iron Power Performence letztes Jahr bessere Erinnerungen, wo Hodi mit den Grailknights einen Joakim Brodén mimt.
14 Ding feat. Melissa Bonny (Seed) [Das Elfte Gebot]
Die Erwartungen waren bei dem Song niedrig, dafür umso grösser war die Überraschung was Feuerschwanz daraus gemacht hat. Rein als eine witzige Metal Variante betrachtet, Überzeugt vor allem das Musikvideo aus dem LARP Dorf und natürlich der erst aufreizende, dann Berserker mäßige Part von Melissa Bonny, richtige Swiss Female Metal Power halt.
15. Blinding Lights (The Weeknd) [Memento Mori]
Prinz Richard Hodenherz der Dritte geht somit als erster in den Cover-Ring und rutscht gleich in der Pfütze aus! Nicht nur haben sie den Interpreten beim Teaser Bild falsch geschrieben, auch quatscht er im Video, dass der Song von 2020 ist, obwohl dieser am 29.11.19 als Singleauskopplung erschien. (Ja, niemand mag Klugscheißer)
Doch nach diesem ersten Malheur fängt sich Hodi in geschmeidiger Spielmannsmanier wieder, richtet die Mähne und legt ordentlich mit seiner Stimme drauf!
Natürlich härter und finsterer als das Original, wird das Lied mit Vollgas eingeleitet und passt sich dem Memento Stil von Feuerschwanz an. Der Song punktet mit Dudelsack und Hodis kraftvollen Growls, wie auch Screams. Das Original musste ich mir zugegebenermaßen zuerst einmal anhören, da es der einzige Interpret dieser Liste ist den ich nicht kannte.
16. The Final Countdown (Europe) [NEU]
Jenes Stück erschien somit erst am 30. Dezember. Es wurde von dem Lied weder im Internet, noch auf der Bühnen ein Ton vor Release der Todsünden veröffentlicht.
Es ist ungefähr das 100te Cover jenes Songs, welches offiziell veröffentlicht wurde. Die Dunkelziffer der kleinen, lokalen Live Bands wird dabei wohl in die Tausenden gehen.
Zwar ist das Dudelsack und Tröten Intro witzig gemacht, der Rest des Tracks lässt aber eher eine eigene Note der Band missen. Einige Geigenstreiche und Abweichungen sind dabei, jedoch bleibt das Ganze ein guter Abschluss Song, mehr jedoch nicht.
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