„Ausverkauft!“ vermeldete das Karlsruher Substage am 30.11.23. 999 Metalcore-Fans machten sich an diesem Abend auf die Reise nach Baden, denn die Shootingstars Fit for a King kamen im Rahmen ihrer aktuellen Tour zum gleichnamigen Album The Hell We Create vorbei und hatten die Erwartungen nach oben geschraubt. Gleich drei Bands sind mit auf der Reise: The Gloom in the Corner aus Australien, Thrown aus Schweden und Emmure aus den USA. Ob das Event die Erwartungen halten konnte, soll in diesem Bericht beantwortet werden.
The Gloom in the Corner:
„Welcome to the Rabbit Hole“: Aus Australien kommend befinden sich The Gloom in the Corner das erste Mal überhaupt auf Tour in Europa und eröffneten den Abend buchstäblich mit einem Knall. Also fast. Zum Auftakt gab es erstmal eine kurze Einlage mit Clean Vocals, ehe die erste Metalcore Nummer From Heaven To Hell in Fahrt kam. Nach und nach kamen Musik und Publikum immer besser in Gang, sie bewegten sich nun munter zwischen Metalcore und Deathcore und wussten durch einen äußerst gewaltigen Sound zu begeistern. Hatte man zuvor noch Bedenken ob sich der epische Sound der Alben live durchsetzen konnte, wurde man heute definitiv positiv überzeugt. Songs wie Ronin oder New Order erwiesen sich als echte Brecher und kannten keine Gnade. Der Vierer tanzte und bewegte sich munter über die Bühne, man merkte sofort wie viel Spaß sie beim Spielen hatten. Schritt für Schritt kamen auch die ersten Pit-Einlagen vor der Bühne in Gang, der Funken konnte auf das schon jetzt volle Substage überspringen.
Und dann war diese großartige halbe Stunde schon wieder vorbei.
Thrown:
Nun waren die schwedischen Newcomer Thrown an der Reihe und die junge Band brachte einen ordentlichen Metalcore-Hammer auf die Bühne. Schnörkellos ohne Kompromisse gab es für ein etwas kurzes Set ordentlich auf die Mütze. Neben ihren Hits wie Grayout oder Dwell hatten die vier aber auch ein paar neue Songs auf der Setlist stehen und sorgten somit für eine gute Portion Schwung. Auch von der Spielweise her merkte man den Schweden an, dass sie so richtig Bock hatten, besonders der drückende Bass verpasste den Songs seinen Stempel. Und schon zur zweiten Band merkte man auch wirklich, dass „Ausverkauft“ über diesem Abend steht.
Emmure:
Zeit für den Co-Headliner des Abends: Emmure um Frontmann Frankie Palmeri waren an der Reihe und legten direkt so richtig los. Frankie wechselte dabei in gewohnter Manier in beeindruckender Weise zwischen Sprechgesang und Screaming, was sozusagen das Markenzeichen der Band ist. Ansonsten war es ein von Breakdowns dominiertes Core-Set, mit neueren Songs wie Smoky, Torch oder Flag of the Beast ließen sie es so richtig krachen, Nemesis nahm uns ein paar Jährchen zurück in die Vergangenheit. Natürlich durfte auch der Klassiker Solar Flare Homicide nicht fehlen, der vor der Bühne für ordentlich Ekstase sorgte. Die Wall of Death wartete den zugegebenermaßen fiesen Breakdown ab und gab erst beim letzten Refrain alles. Auch die ersten Crowdsurfer suchten sich ihren Weg nach vorne, die Menge war nun bestens aufgewärmt.
Fit for a King:
Schon war es an der Zeit, dass Fit for a King aus Texas die Bühne übernahmen. Mit dabei hatten sie ihr aktuelles Album The Hell We Create und schon der eröffnende Titeltrack sorgte für beste Stimmung im Substage. Was nun folgte war eine Stunde lang feinster Metalcore, der besonders bei den neuen gespielten Songs erstaunlich melodisch rübergebracht wurde. Das Set bestand zum großen Teil aus Songs der letzten beiden Alben und diese kamen überraschend gut rüber: Egal ob End (The Other Side), Locked (in my Head) oder auch brachiale Nummern wie Reaper, alle Tracks brachten ordentlich Schwung in die Menge. Es wurde gesungen, es wurde getanzt – Fit for a King haben sich völlig zurecht im Laufe der Zeit einen Status erspielt. Dabei sprangen auch die Musiker unermüdlich über die Bühne und speziell der Bass lernte wieder und wieder das Fliegen. „This is my Vendetta“ schallte es gegen Ende durch die Location, denn auch der entsprechende Song Vendetta krachte so richtig, die Band-Hymne When Everything Means Nothing sorgte dann für einen emotionalen Höhepunkt. Doch Feierabend war noch lange nicht, denn als Zugabe gab es noch den God of Fire um die Ohren gehauen. So wurde es zu einem hervorragenden Auftritt, diese Band ist einfach der Wahnsinn.
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