Das Heidenlärm Festival fand am 17.06.2022 in Regensburg zu Schloss Pürkelgut im Rahmen eines Mittelaltermarktes, der vom 16.06 bis zum 19.06 ging, statt.
Auf dem Markt erwartete die Besucher ein buntes Treiben aus Lagerleuten, Gauklern und verschiedenen Ständen. Ferner sorgte ein buntes Rahmenprogramm für Unterhaltung, unter anderem ein handbetriebenes Kinderkarussell, Geschichtenerzähler, Wahrsagerei und ein paar wunderschöne Naturgeister. An den Ständen wurde allerlei feil geboten und auch das kulinarische Angebot kam nicht zu kurz.
Am Freitag war dann der Konzerttag. Das ursprüngliche Line-Up sollte aus Reysswolf, Harpyie und Haggard bestehen. Reysswolf fiel leider kurzfristig wegen einem Unfall der Dudelsackspielerin aus. Gute Besserung auf diesem Wege. Weil auf die schnelle kein Ersatz mehr zu finden war, einigten sich Bands und Veranstalter kurzfristig darauf, dass die Spielzeit verlängert wird. Trotz des Bandausfalls war die Stimmung unter den Anwesenden dennoch guter Dinge und man freute sich auf das Konzert.
Nach einem kleinen Technikproblem starteten Harpyie gut gelaunt in den Abend. Die Zuschauer waren schnell mit dabei und stiegen gerne auf die Animation seitens der Bühne ein. Eine bunte Mischung aus allen acht Alben führte durch das Konzert. Der Mix aus Mittelalter, Folk und Metalcore ließ niemanden ruhig stehenbleiben und so war vor der Bühne ein buntes Getümmel. Bei dem Song Harpyie tanzte vor der Bühne einer der Naturgeister des Marktes, der eine Harpyie darstellte. Beim Zweigesicht, der Vogelhochzeit und der Coverversion von Wenn ich tot bin, im Original von den wunderbaren Luna Luna,war auch vor Bühne ein großer Chor zu hören. Dann war der verlängerte Auftritt dennoch viel zu schnell zu Ende.
Danach war es Zeit für die Ausnahmeerscheinung im Metal Genre. Klassisches Orchester trifft auf Metal in Formvollendung. Jeder, der der Überzeugung ist, dass diese Kombination nicht passen würde, hat noch nie Haggard gehört.
Im ersten Moment wirkte die Bühne viel zu klein für die vielen grandiosen Musiker, die auf dieselbige strömten, aber sie sind wenig Platz gewöhnt und arrangierten sich sehr professionell. Vor der Bühne stehen inzwischen deutlich mehr Menschen und dann geht es auch schon los. Beim ersten Lied unterbrach Asis, der Sänger, allerdings nochmal, als er sah, dass sehr weit vorne ein Kind ohne Gehörschutz stand. Er brachte schnell auf den Punkt, dass dies einfach unverantwortlich ist. Diese Reaktion wurde auf ganzer Breite begrüßt und zeigt, wie toll dieser Mensch ist. Danach ging es auch ganz schnell weiter. Bereits nach kurzer Zeit verlor man sich in der Musik und lauschte verzückt den Klängen und den unterschiedlichen Stimmen. Sopran und Tenor mischten sich mit Growling und der Besonderheit, dass die Texte in vielerlei Sprachen wiedergegeben wurden. Die Songauswahl zog sich durch die vier Studioalben. Das Publikum klatschte immer wieder überschwänglich nach jedem Lied und es folgten Anekdoten oder kleine Geschichten zu den einzelnen Liedern. Aber auch wenn Haggard durch die Spielzeitverlängerung fast zwei Stunden musizierte, verging die Zeit wie im Flug und viel zu schnell war es vorbei. Ein herzliches Dankeschön, dass wir dabei sein durften.
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