Interview – Corvidae – 2020-02-08

Am 08.02.2020 durften wir Corvidae beim SPH Bandcontest in Bayreuth begleiten und nach ihrem erfolgreichen Auftritt auch interviewen. Sie haben den zweiten Platz belegt und sind somit in der nächsten Runde.

Dark-Art: Corvidae ist noch eine relativ neue Band, aber ihr alle habt schon mehrere Jahre Erfahrung in der Musik. Wie kam es dazu, dass ihr eine neue Band gegründet habt und wie habt ihr euch kennengelernt?

Corvidae: Die frühere Formation „Lumpenrogg“ bestand aus Kai (Irish), Bernd (Silence) und Gerd (nicht mehr dabei). Diese Band hat Mittelalter Marktmusik mit Trommel, Dudelsäcken, Schalmeien und Bouzouki gespielt. Dann sind sie irgendwann doch darauf gekommen, dass sie etwas anderes machen wollen und so kamen immer mehr Leute dazu. Basti (Louis) ist als Schlagzeuger eingestiegen und etliche Gitarristen sind dazugestoßen und wieder gegangen, das war eine ständige Rotation. Am Schluss haben wir jetzt die Besetzung gefunden, mit denen es richtig gut läuft.

DA: Wie seid ihr auf den Namen Corvidae gekommen?

C: „Lumpenrogg“ ist für einen Marktact ein super Name, aber für eine Band die Mittelalterrock/-metal machen möchte ist es nicht der beste Name. So haben wir uns überlegt, wie können wir dieses Projekt nennen und da wir alle einen Bezug zu Raben haben, war klar, dass wir in die Richtung Corvidae (Rabenvögel) gehen. Man sieht das auch immer wieder aufblitzen in den
Songtexten.

DA: Das Thema „Krabat“ spielt in euren Songtexten auch eine Rolle. Wie kam es dazu?

C: Der Schriftsteller Ottfried Preußler ist ja ein Begriff. Das ist so der Ursprung des Ganzen. Die „Krabatsage“ stammt aus der Gegend Niederlausitz und unsere Großeltern haben damals schon die „Krabatgeschichte“ erzählt. Irgendwann kam der Film „Krabat“ ins Kino und so entstanden die ersten Gedanken und Ideen zu den Songtexten.

DA: Wollt ihr diese Richtung auch für kommende Alben beibehalten?

C: Es wird wahrscheinlich immer mal eine kleine Anleihe zu „Krabat“ geben, der Rabe wird auf jeden Fall wieder auftauchen. Wäre ja Blödsinn wenn der Rabe verschwindet, wenn man Corvidae heißt. Die Richtung wird auf jeden Fall gleich bleiben. Unser Genre bezeichnen wir als „Metalaltermusik“. Und vielleicht auch eine kleine Anleihe zu Hexen, wir werden es sehen. Die ersten Ideen für ein neues Album stehen. Also lasst euch überraschen!

DA: Wie entstanden eure Künstlernamen?

Silence: Bei mir hat es einen charakteristischen Hintergrund. Ich bin eher der Ruhige in der Band.

Irish: Ich bin Irlandfan, trinke gerne Bier und ein kleiner Leprechaun.

Dr. O: Doktor war ganz einfach dem geschuldet, da ich viel Alltagsberatung, also ein Kummerkasten für alle und irgendwann
war das dann auch privat, dass ich der Dr. O bin. Das hat sich dann übertragen, passt in diesem Sinne auch ganz gut zur Band. Ich bin quasi der Dr. Sommer der Band.

Snow: Ich wurde in einer stürmischen Rauhnacht geboren und ich komme aus dem nördlichsten Teil Bayerns und bin so der von uns allen am nächsten an der Arktis ist.

Louis: Mein Name ist eine Ableitung vom König Ludwig XIV, der seine Untertanen immer gnadenlos geknechtet hat. Am Anfang war es immer sehr schwierig die Band zusammenzuhalten und ich musste sie ein wenig zu treten. Dr. O meinte immer, ich führe mich auf wie der Sonnenkönig und seitdem Louis.

Ale: Bei mir war es ganz einfach. Als ich zur Band dazugestoßen bin, habe ich gerade Bier gebraut, denn ich bin Hobbybrauer und war „Ale“ auch schon geboren.

Corvidae über Padre: Wir haben auf der Hochzeit gespielt. Seit Januar ist er jetzt Vater und wir wussten das schon im Vorfeld.

DA: Habt ihr schon Tourpläne oder neue Konzerttermine? Bis jetzt ist das Heidenrock Festival im Mai bekannt.

C: Das nächste große Konzert ist das Heidenrock Festival am 9. Mai in Hirschaid. Wir spielen dort mit Krayenzeit, Vogelfrey, Fuchsteufelswild, Deus Vult und anderen Bands. Wir haben auch vermutlich noch viele Termine frei für dieses Jahr. 2020 könnte noch einiges gebucht, wer schnell ist. In 2021 wird der Terminkalender etwas voller sein.

DA: Würdet ihr denn auch etwas südlicher kommen wie z.B. München? Vielleicht auch Maxlrain. Ihr habt ja auch ein wenig Kontakt zum Veranstalter zu Feuchtwangen, der dieses Jahr die Ritterspiele in Maxlrain veranstaltet.

C: Jederzeit. Der Plan ist es auf jeden Fall. Wir sind ja noch relativ frisch und haben uns erst mal auf das Album konzentriert um dementsprechend ordentliches Material zu liefern und so auch auf die Veranstalter zuzugehen. So war es für 2020 etwas eng, da Veranstaltungen lange im Voraus geplant werden. Wir hoffen daher, dass 2021 Veranstaltungen auch im südlichen Zipfel Bayerns in alle Himmelsrichtungen stattfinden. 2021 haben wir schon das ein oder andere Fest geplant. Seid gespannt!

DA: Was hat euch gereizt, beim SPH Music Masters Bandcontest am 8. Februar in Bayreuth teilzunehmen?

C: Wir hatten Zeit und Lust und es war die Frage, ob wir nicht als Lokalmadatoren die Gunst der Stunde nutzen wollen, um ein paar mehr auf uns aufmerksam zu machen und den Namen noch etwas weiter in die Welt hinauszutragen.

DA: Eure Lieder sind meist längerer Natur. Warum?

C: Das ergibt sich beim Songwriting. Man möchte mit dem Lied eine Geschichte erzählen und mit Musik und Worten Bilder malen und deswegen kann es schon mal sein, dass ein Song ein klein wenig länger dauert und bisschen übers Ziel hinausschießt. Texte die von Kai kommen sind episch lang und dann muss man die erstmal kürzen. „Samhain“ hätte in der Ursprungsform 20 Minuten gedauert. Es gibt eine Faustregel; lange Songs sind gekürzt und von Irish stammend, die anderen Lieder sind von den restlichen Bandmitglieder. Basti ist für die Arrangements, Orchestrations, eigentlich den gesamten Hintergrund und für die Kürzung der Songs zuständig. Oft kommt Basti mit einem fertigen Stück an, ohne dass wir vorher etwas davon wussten.

Corvidae bedankt sich fürs Kommen und das Interview, sagen Auf Wiedersehen und wünschen einen schönen Abend.
ARR ARR

Autor: Vanessa Kessler

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