Am 24. September des Jahres 2024 sollten etwas Spiritualität und ein besonderer Flair ins Kesselhaus einziehen, als Kalandra auf der ersten Headlinertour ihrer Karriere dort spielten. Da vor allem zwei Bands oder mehrere verschiedene Künstler das Flair noch verstärken, waren sie nicht alleine unterwegs. Mit dabei war Lili Refrain, eine italienische Multiinstrumentalistin, welche alles alleine macht. Pünktlich um 20 Uhr ging dann das Licht aus und es herrschte Stille. Lili kam nur mit einer Rassel in der Hand rein und machte damit Geräusche. Diese ersetzte sie dann kurz danach durch eine Kuhglocke, mit welcher sie zu den Rasselgeräuschen weitere Töne hinzufügte. Als Drittes kamen dann zwei kurze Schläge auf einer Floor Tom-Tom zu den Tönen, welche sie in ihr Loopdeck einspielte und abspielen ließ. Das ganze geschah mit einer zeremoniellen Würde. Aber nicht nur Instrumentalmusik ließ sie loopen, sondern auch ihren Gesang, um dann dazu auf ihrer Gitarre ein Solo zu spielen. In einer Pause zwischen Liedern, erkläre sie dies dann auch alles, dass es alles in Real Time war und nichts vorher aufgenommen wurde. Sie demonstrierte dann auch wie ihr Loopdeck funktioniert, in dem sie ihre Erklärung unterteilte und die einzelnen Teile über das Loopdeck wieder abspielen ließ, was zur allgemeinen Erheiterung führte. Im Laufe des Auftrittes kam dann noch zu den bisherigen Instrumenten ein Schellenring hinzu, aber sie zeigte auch, was für eine glasklare und zauberhafte Stimme sie hatte. Sie schaffte es mühelos die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und man hätte leicht in Trance verfallen können beim Hören der Musik. Eine bessere Einstimmung auf Kalandra hätte es nicht geben können.
Setlist Lili Refrain:
- Ichor
- Sangoma
- Mami Wata
- Terra 2.0
- Travellers
Etwa eine halbe Stunde hatte man Zeit, um den Weg zurück in die unsere Welt zu finden, bevor es wieder losging und man erneut in andere Sphären driften konnte. Auch wenn Katrine laut eigener Aussage krank war und meinte „If my voice cracks today, you gotta live with it“, merkte man es ihr nicht an, auch ihre Stimme war zauberhaft, wenn auch etwas rauer als die von Lili. Vielleicht half ihr der Tee, welchen sie auf der Bühne in ihrer Tasse dabei hatte und mit welchem sie den Fans zuprostete. Dabei bekam man auf der einen Seite sehr ruhige Lieder zu hören, wie The State of the World, ein Lied über Frieden, dann auf der anderen auch wieder welche, die sehr schlagzeuglastig waren, wie Naive. Mit Borders wurde es aber auch gleich wieder ruhiger und es kam zum ersten Mal das Mini-Klavier zum Einsatz, welches Katrine spielte. Florian nahm während des Lieds, und auch öfters noch am Abend, einen Cellobogen, um damit seine Gitarre zu spielen, was ihr einen sehr speziellen Ton gab und dem Lied auch etwas Besonderes. Ein Trip nach Island inspirierte sie zu diesem Lied. Für Segla wechselte Katrine in ihre Muttersprache und sang auf Norwegisch. Aber das war nicht das letze Besondere an dem Abend, kam bei Bukkehorn jam, einem reinen Instrumental-Lied, ein Horn zum Einsatz, welches von einer Ziege stammte. Zum Schluss wurde die Stimmung dann noch mal sehr schamanistisch und man fühlte sich fast wie bei einem Ritual. Es gab dann keine Zugabe, aber irgendwie hätte dies nach Bardaginn auch nicht gepasst und so war der Abschluss sehr passend.
Setlist Kalandra:
- I Am
- The Waiting Game
- The State of the World
- Slow Motion
- Naive
- Borders
- Segla
- Virkelighetens Etterklang
- Bukkehorn jam
- Ensom
- Are You Ready?
- It Gets Easier
- Helvegen (Wardruna cover)
- Brave New World
- Bardaginn
Bericht und Bilder: Thomas
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